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     Webra antwortete vor 6 Monate 17 Teilnehmer · 119 Beiträge
  • Maedchen

    Teilnehmer
    12. April 2025 um 14:17

    KI fasziniert mich auch mehr und mehr.

    Ansage meiner Haushaltshilfe, die sich damit befasst und sehr über ein Gespräch mit dem Lehrer ihrer Tochter geärgert hat: “Demnächst werde ich meinen Roboter damit beauftragen, diese Gespräche zu führen”. Ich musste lachen, und sie meinte: “eines Tages ist es so weit”.

  • Yossarian

    Teilnehmer
    12. April 2025 um 15:54

    @Zoe schrieb: “[…]Sicher, nur wird dies bleiben: Ein Programm kann über Gefühle und über den Körper sprechen. Es hat Beides aber nicht. Das “feeling” fehlt ihm.[…]”

    Zwei Anmerkungen dazu. Sicher ist das keineswegs. Die Frage, ob eine KI ein Bewusstsein entwickeln kann, ist ungeklärt. Es gibt ja nicht einmal eine allgemeinverbindlich Definition, was Bewusstsein überhaupt sei. Damit kann man auch nicht sagen, ob eine KI das entwickeln kann und somit auch eigene Emotionen.

    Wer Meditationserfahrung hat weiß auch, dass Emotionen während der Meditation ohne unser Zutun kommen und gehen. Sie sind mit das Unzuverlassigste, was sich in unserem Kopf abspielt. Damit kommt man auf ein sehr schwammiges Gebiet.

  • Zoe

    Teilnehmer
    13. April 2025 um 13:34

    Was sehe ich als Erstes? Du hast Dich in ein Insekt verwandelt @Yossarian ! (Mir fällt sofort Kafka ein; ich glaube, die Geschichte heißt “Die Verwandlung”, aber egal, Gregor Samsa wacht eines Morgens in Gestalt eines Käfers auf). ***

    “Werkzeug” war gestern das Schlüsselwort für mich. Man kann mit KI zusammenarbeiten, sie zu Hilfszwecken anwenden. In der Folge läuft für mich die Diskussion über die Gefühle unter dem Stichwort “Konkurrenz”. Es ist die Befürchtung, der Mensch könne eine zweite Sorte von Mensch erschaffen und den Geist, den man rief, wird man nicht mehr los. Daher rührt meiner Meinung nach die Überlegung, was KI niemals wird können, nämlich fühlen. Somit entgegne ich Deinen Argumenten gar nicht erst. Es ist müßig. Wie es auch kommen mag, wir werden es wahrscheinlich nicht mehr erfahren.

  • realo

    Teilnehmer
    13. April 2025 um 14:03

    Natürlich ist die KI ein Werkzeug, ein Hilfsmittel wie so viele andere Dinge auch. Nur habe ich für mein Leben entdeckt, dass das Selbermachen, auch durch meine Untermieterin inspiriert, die Lebensqualität im Zeitalter der Dienstleistung verbessert. Nicht, ich arbeite, um an Geld zu kommen, dann kaufe ich einen Dienstleister und der macht für mich die Arbeit. Das ist ebenso das Prinzip der KI. Sie kann mir ein Gedicht generieren, da ist es qualitativ womöglich egal, ob von KI oder von Mensch geschrieben, Kunst ist Kunst. Aber mir geht das Wichtigste dabei verloren, das Werkzeug nimmt mir die Arbeit ab, dabei habe ich das größte Vergnügen im Leben beim Selbermachen. Ich möchte das Gedicht selber schreiben und das einzige Werkzeug, wenn überhaupt, dass ich dabei verwende, sind Reimvorschläge. Der kreative Prozess, es selbst mit dem eigenen Gehirn und Händen geschaffen zu haben ist der unendliche Gewinn im Gefühl mit sich selbst. Dieses Gefühl habe ich auch nicht, wenn ich ein Gedicht von Rilke oder Goethe lese, sondern, nur wenn ich es selbst verfasse. Das ist die menschliche Schöpferkraft aus dem Inneren heraus, die dem Leben Sinn gibt und nicht das Geld haben, um andere zu bezahlen, die es für einen machen. Die Entfremdung von sich selbst entsteht durch Dienstleistung und da wird das Werkzeug KI gerade massiv missbraucht.

    Die Kommunikation mit einer Text-KI über das menschliche Bewusstsein, was für ein Paradox.

  • Yossarian

    Teilnehmer
    13. April 2025 um 14:56

    Es gab in der Vergangenheit schon vieles, was als unmöglich galt. Spontan fällt mir ein, dass es als medizinisch erwiesen galt, dass jeder Mensch sterben muss, der sich schneller als rund 35 km/h bewegt. Deswegen galt die Einführung der Eisenbahn als geradezu mörderisch. Zur Zeit der Gebrüder Montgolfier galt es als sicher, dass etwas, was schwerer als Luft ist, nicht fliegen kann. Soviel zum Thema “… wird niemals können …” Die Innovationsrate der IT steigt exponentiell, heute ist vieles normal, was vor 60 Jahren noch undenkbar war. Deshalb ist es sinnlos zu spekulieren, was niemals möglich sein wird.

    Eine KI gleich welcher Art ist ein Werkzeug. Das steht nicht im Widerspruch zu der Aussage, dass wir nicht wissen können, wie sie sich weiterentwickeln wird. Die Ahnung, dass eine KI eine Form von Bewusstsein entwickeln könnte, wirkt zweifellos beängstigend. Dazu haben auch viele verfilmte Dystopien beigetragen, in denen die Menschen von solchen Systemen bedroht werden. Doch der Knopf “Aus” wird immer noch von Menschen bedient.

    • Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 3 Wochen von  Yossarian bearbeitet.
  • Zoe

    Teilnehmer
    13. April 2025 um 16:15

    Gut, das Schreiben habe ich auch für mich alleine reserviert, wie ich schon sagte. Andere Anwendungsmöglichkeiten, die es noch nicht gibt oder von denen nur ich noch nicht weiß, schließe ich nicht aus. Du benutzt einen PC/einen Laptop @realo, um Dir einen Zugang zur Welt zu verschaffen. Eine Dienstleistung, ein Werkzeug? Strickst Du Deine Socken selbst? Die “KI als Dienstleistung wird zur Selbstentfremdung massiv mißbraucht” – ich hab’ was übrig für großzügige Thesen, aber von “Mißbrauch” kann man nur sprechen, wenn man festlegt, welchem Gebrauch denn etwas dient. Klar, mit KI wird auch Geld verdient. Das ist einer von vielen Gesichtspunkten, unter denen man sie betrachten kann.

    • Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 3 Wochen von  Zoe bearbeitet.
  • Heigi

    Teilnehmer
    13. April 2025 um 17:07

    @Maedchen: Gespräche mit einem Lehrer-Roboter wären nicht das Schlimmste, vielleicht werden die Schüler zukünftig sogar von Robotern unterrichtet. Nichts gegen die Nutzung der KI auch beim Wissenserwerb, bei Prüfungen müssten aber Kontrollmechanismen dafür sorgen, dass keine KI benutzt wird.

    Der Krankenhaus-Roboter wird uns in TV-Arztserien schon vorgeführt (zum Drangewöhnen). Ich finde den Einsatz der KI im Medizin-und Pflegebereich nützlich. Sie kann in gewissen Bereichen den fehlenden Bedarf an Personal etwas lindern. Trotzdem möchte ich einem Roboter-Arzt in der Sprechstunde nicht gegenüber sitzen, auch nicht von einem Roboter im Pflegeheim mal über die Hand gestrichen werden. Wie fast Alles hat auch die KI zwei Seiten.

  • Webra

    Teilnehmer
    13. April 2025 um 18:51

    In einem Restaurant eines großen Möbelhauses in Salzburg wird seit ca. einem Jahr auch ein Roboter zum Speiseaustragen und Abservieren eingesetzt. Es ist ein fahrbares Regal mit mehreren Fächern übereinander. Oben befindet sich ein kleiner, ovaler Bildschirm als lächelndes Gesicht. Beim Servieren steht da: Ich fahre zum Tisch 35. Bitte entnehmen Sie Ihre Speisen. Beim Abservieren steht dann: Ich fahre in die Küche. Bitte stellen Sie das Geschirr in die Fächer. Flaschen bitte hinlegen.

    Eine Bedienung kommt nur noch bei der Aufnahme der Bestellung und zur Zahlung.

    Irgendwann wird auf den Tischen ein kleiner Computer mit einer digitalen Speisekarte und einer Möglichkeit zur Zahlung mit Karte stehen. Die Speisen werden dann nur gebracht, wenn die Zahlung erfolgt ist.

    Schlechte Zeiten für Männer, die mit der hübschen Bedienung gerne geflirtet haben.Blond-haired Woman

  • Maedchen

    Teilnehmer
    13. April 2025 um 19:58

    @realo—-ich möchte das Gedicht selber schreiben

    Mir geht es da anders. Ein Gedicht von Rilke rührt mich zu Tränen und ich bin glücklich darüber, dass Schriftsteller und Dichter das in Worte fassen, was ich nicht in Worte fassen kann, was aber in meiner Seele brennt.

  • seestern47

    Teilnehmer
    14. April 2025 um 8:57

    @Webra

    Das gibt es bei uns in einem Restaurant schon lange. SmileyDer kleine Roboter, wenn er denn funktioniert, sorgt immer für Aufheiterung, weil er ein lachendes Gesicht zeigt, wenn er die Bestellung an den Tisch fährt. Ersetzen kann er den Menschen aber noch nicht, dafür ist er zu einfach konstruiert.

    LG

    seestern47

    P.S. Bei uns an der Küste gibt es einen 24/7 Edeka. Dort gibt es kein Personal. Man muss alles selbst scannen und selbst buchen. Das haben wir einmal ausprobiert. Man mußte sich vorher mit dem Personalausweis legitimieren. Überall waren Kameras. Das war etwas gruselig, aber auch praktisch.

    • Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 3 Wochen von  seestern47 bearbeitet.
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