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Moin, @Heigi . Ich denke es ist Veranlagungssache, ob man eher kurz und bündig oder ausgiebig schreibt. Mir fällt es sehr schwer, etwas mit 20 Sätzen zu schreiben, was ich nicht auch mit 5 ausdrücken könnte. Deshalb finde ich das Schreiben kurzer Texte nicht schwer. Das ist mir bei der Kommunikation mit Kunden manchmal auf die Füße gefallen, weil ich zuviele Informationen in einen Satz packte und so wichtige Details überlesen wurden. Sollen sie halt sorgfältig lesen!
Du schreibst von “KI” und meinst sicherlich die Large Language Models, kurz LLMs. Die stecken hinter ChatGPT und Konsorten. Die Entwicklung der KIs, seien es LLMs oder die Steuerung selbstfahrender Autos, befindet sich immer noch am Anfang. Wir können überhaupt nicht absehen, wie und wohin sich das mal entwickeln kann. Zu sagen, dass ein LLM bestimmte kreative Aufgaben nicht erledigen könne, mag für den Moment stimmen, ist aber für die Zukunft nicht vorhersagbar.
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		Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 3 Wochen von 
 Yossarian bearbeitet. Begründung: die üblichen Fipptehler
	 
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		Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 3 Wochen von 
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Ich bin auch kein Freund epischer Texte (bei Literatur (Belletristik) ist es anders). Ich mag es, wenn man direkt zum Kern der Sache kommt.
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Schreiben ist eine wunderbare Ausdrucksform Zoe, da gebe ich Dir völlig recht, ganz anders als selber Bilder machen. Die Bilder, die im Kopf entstehen, aufgrund von Text sind viel fantasievoller und individueller als fertige Bilder, vorausgesetzt es gibt Kreativität im Hirn.
So schreibe ich in einem Internetforum des Schreibens wegen, um meine Gedanken und Gefühle auszudrücken und nicht, um einen von der KI generierten Text zu präsentieren. Es ist mir auch egal, was die Anderen über meinen Text denken, ich schreibe zu meiner Erbauung und nicht ein Buch, um es zu verkaufen, um die Leser zu befriedigen. Das war mein Problem bei der Schule des Schreibens Heigi, dort wurde nicht der freie Ausdruck propagiert, sondern, dass man so schreibt, wie es der Leser haben will. Die alte Kaufmannsmasche, immer den Kunden mit seinen Wünschen bedienen, damit er kauft. Wie habe ich gereimt für den Portri-Slam-Workshop, die erste Strophe:
Bin faul, aber kreativ, reite keinen toten Gaul, das ist positiv
Solche Poesie zu verfassen macht richtig Spaß, ich bevorzuge den Kreuzreim, erste und dritte, sowie zweite und vierte Zeile reimen sich. Es gibt viele Formen, jeder wie er möchte. Ich sehe gerade, hier geht die Strophenschreibweise nicht, alles hintereinander, das ist ja blöd. Wie soll man da einen Vierzeiler darstellen?
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@Webra : Wer keinen Gesprächspartner für tiefsinnige Gespräche hat, sollte sich Co Pilot
auf seinen Computer Installieren.
Du meinst sicher den “CoPilot” von Microsoft, eine Seite, die seit ca. 3 Wochen ziemlich häufig und ungebeten vor meinen Augen aufspringt und prima facie nicht zu unterbinden ist? Ich empfinde das als zudringlich. Vermutlich kann man diese Art von Werbung grundsätzlich abstellen, aber zunächst einmal ist es absichtsvoll so gestaltet, daß man sie nicht wegbekommt. Mir ist dadurch erst bewußt geworden, daß ChatGPT (KI) nicht im luftleeren Raum interessefrei herumschwebt, sondern an Firmen und finanzielle Interessen gebunden ist. Das bedeutet aber auch, daß ich manipuliert werden kann, indem der Kundschaft zum Beispiel bestimmte Informationen vorenthalten werden (genau wie bei den Suchmaschinen).
An den wenigen und kurzen Versuchen mit ChatGPT nervt mich inzwischen das stereotype Kommunikationsverhalten auch nur noch (in dieser Hinsicht geht es mir wie Dir @realo). Nach den Floskeln kommt dann die Listung der Informationen. An der Strukturierung und dem Layout der Listung kann man ChatGPT schon identifizieren. Mich fasziniert die Geschichte, weil es für mich wie ein Wunder ist, wie man ein solches Programm programmieren kann.
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@realo : Bin faul,
aber kreativ,
reite keinen toten Gaul,
das ist positiv
wird das besser dadurch, daß es untereinander steht? Ich räume ein, daß ich von “SlamPoetry” nichts verstehe.
Das ist ja interessant. Nach dem Absenden steht es untereinander. Während ich schreibe, steht es noch aufgereiht.
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		Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 3 Wochen von 
 Zoe bearbeitet.
	 
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		Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 3 Wochen von 
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Mir geht’s wie seestern: Sachtexte sollen kurz und verständlich sein, Literatur darf auch mal ausschweifen, je nach Thema und wie gut es geschrieben ist. Von LLMs habe ich noch nie gehört und kann mir nicht vorstellen, dass eine KI je die Intensität und Schönheit der Gedichte eines Rilke oder Eichendorff erreichen wird. Es wäre mir ein Graus, zu wissen, dass kein lebendiger Mensch sie geschrieben hat. Vielleicht bin ich darin etwas altmodisch.
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		Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 3 Wochen von 
 Heigi bearbeitet.
	 
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@Heigi “KI” ist ein Oberbegriff für die unterschiedlichsten Anwendungen, so wie “Fahrzeug” ein Oberbegriff für die verschiedensten Typen ist. Large Language Models, abgekürzt “LLMs” sind die Varianten von KIs, die Texte verfassen oder auch am Telefon oder Bildschirm Dialoge führen. Die unterscheiden sich aber von KIs, die ein selbstfahrendes Auto steuern. Wenn du also von “KI” schreibst, dann bekommr man zwar über den Kontext heraus, welche Art von KI du meinst, doch du würdest wahrscheinlich auch nicht “Fahrzeug” schreiben und es dem Leser überlassen herauszubekommen, ob du von einem E-Bike, einem Bus, oder dem Muldenkipper aus einem Steinbruch schreibst.
Es ist ein oft gehörtes Argument, dass es es doch schrecklich sei, wenn man nicht weiß, ob ein Gedicht von einem Menschen oder einem Computer geschaffen wurde. Ich sehe es anders, für mich sind KIs gleich welcher Art nur Werkzeuge. Mit Hilfe von DALL-E kann ich ein Bild erstellen kann, das ich ohne diese KI nie hinbekommen würde. Wenn ich selbst zeichne, dann fehlt mir das Gefühl für Proportionen. Ich habe aber ab und zu eine Idee, die ich gern in ein Bild umsetzen würde. Also greife ich zu einem Werkzeug, in diesem Fall eine spezielle KI, die das, was ich als Beschreibung in Textform eingebe, in ein fertiges Bild umsetzt. Ich vermag daran nichts Verwerfliches zu sehen.
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@Heigi : […] dass eine KI je die Intensität und Schönheit der Gedichte eines Rilke
oder Eichendorff erreichen wird. Es wäre mir ein Graus, zu wissen, dass
kein lebendiger Mensch sie geschrieben hat.Das empfinde ich so wie Du, und da ich mich aber -noch- in der (Selbst-) Beobachtungsphase befinde, frage ich, was der Grund dafür ist. Kannst Du Deinen “Graus” begründen? @Yossarian benutzte das Wort “verwerflich”, das für mich in den moralischen Bereich gehört. Soweit ich es bisher für mich überblicke, hat mein Graus mit Moral gar nichts zu tun. Vielleicht damit, daß zur Schönheit des Gedichtes das Empfinden gehört, das Erleben, die Wahrnehmung und die Gefühle eines Menschen – dessen, der oder die es geschrieben hat. Und während des Lesens dann auch mein Empfinden usw. ? Ja, ich glaube fast, daß ich damit den Grund gefunden habe. ChatGPT hat keine Gefühle und keinen Körper, die Worte bleiben hohl … Geplapper einer Maschine. Ich freue mich, daß ich während des Schreibens eine Antwort für mich gefunden habe.
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@Yossarian : Es ist ein oft gehörtes Argument, dass es es doch schrecklich sei, wenn
man nicht weiß, ob ein Gedicht von einem Menschen oder einem Computer
geschaffen wurde. Ich sehe es anders, für mich sind KIs gleich welcher
Art nur Werkzeuge. Mit Hilfe von DALL-E kann ich ein Bild erstellen
kann, das ich ohne diese KI nie hinbekommen würde. Wenn ich selbst
zeichne, dann fehlt mir das Gefühl für Proportionen. Ich habe aber ab
und zu eine Idee, die ich gern in ein Bild umsetzen würde. Also greife
ich zu einem Werkzeug, in diesem Fall eine spezielle KI, die das, was
ich als Beschreibung in Textform eingebe, in ein fertiges Bild umsetzt.
Ich vermag daran nichts Verwerfliches zu sehen.In der Tat, wenn ich nicht weiß, ob ein Gedicht von einem Menschen oder einem Programm geschrieben wurde, dann wird es für mich zu schwierig -zur Zeit zumindest noch. Heigis Fall hingegen ist von vergleichsweise leicht zu beurteilender Art. Und die von Dir beschriebene Vorgehensweise, Yossarian, finde ich … nur verwirrend. Lassen wir die Verwerflichkeit weg, dann bleibt noch die unterschiedliche Perspektive. Du bist der Kunstschaffende, ich würde das Bild rezipieren. Wie ist es bei einem Gedicht? Ich lese ein Gedicht und der Autor teilt mir, er habe es unter in Anspruchnahme von Chatti geschrieben. Ich kann nur feststellen, daß mich dieser Sachverhalt ebenfalls verwirren würde.
Nachtrag: An meinem Geschreibsel merke ich, daß ich tatsächlich leicht verwirrt bin, d.h. ich habe hier die Perspektive gewechselt, denn gestern hatte ich mich ja selber noch als Schreibende gesehen.
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@Zoe: Den Grund für meinen “Graus” hast du schon beantwortet. Ich wünsche mir, dass die Emotionen, die der Schöpfer eines Gedichts empfunden hat, im besten Fall auf mich übergehen und zwar auf menschlicher Ebene. Ich bezweifele, dass eine KI jemals Emotionen haben wird.
Heute Abend bringt Arte den Film “Ich bin dein Mensch”, in dem es um das Verhältnis Mensch- Roboter geht, in Form einer Komödie.
 
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