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Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen
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Der Theologe und Professor für Ökumenische Theologie an der Uni Tübingen, Hans Küng, gilt als Mitbegründer des Projekts »Weltethos«. Die Idee dieses Projekts basiert auf der Grundannahme, dass alle Weltreligionen wesentliche Wert- und Moralvorstellungen teilen, wie zum Beispiel die goldene Regel. Diese besagt in ihrem Kern: »Was du nicht willst, dass man die tut, das füg auch keinem andern zu.« Den gemeinsamen Wertekanon der verschiedenen Religionen bezeichnete Hans Küng als Weltethos.
Er ging davon aus, dass eine Gesellschaft für ein friedliches Zusammenleben gemeinsame Grundwerte, Normen und Standards benötigt, an denen sich ihre Angehörigen immer wieder erinnern müssen. Deshalb entwickelte er mit anderen Theologen und Politikern das Projekt »Weltethos«, dessen Ziel darin besteht, einen friedlichen Dialog zwischen den Religionen zu ermöglichen.
1993 unterzeichneten Repräsentanten aller Weltreligionen auf einer Tagung des Parlaments der Weltreligionen in Chikago die »Erklärung zum Weltethos«. Sie enthält fünf grundlegende Weisungen: Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Toleranz und Wahrhaftigkeit, Gleichberechtigung und Partnerschaft zwischen Mann und Frau sowie ökologische Verantwortung.
Auf dieser ethischen Grundlage sollen Religionen einander respektieren und friedlich miteinander umgehen.
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Mein erster Gedanke beim Lesen der Grundlegenden Weisungen des Weltethos: machen Religionen überflüssig? Meine Antwort ist NEIN. Religion gibt dem Menschen mehr als ein friedliches Zusammenleben. Aber wenn alle Anhänger von Religionen sich daran halten würden, wären die “Krone der Schöpfung” schon einen ganz großen Schritt weiter.
Mondin
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Klarer Punkt, @Mondin! Religionen haben eine tiefere Bedeutung, die über bloßes Zusammenleben hinausgeht. Sie geben Halt, Orientierung und Sinn. Trotzdem könnten die Grundlegenden Weisungen des Weltethos ein gemeinsames Fundament schaffen, auf dem alle Religionen und auch Nicht-Gläubige friedlich koexistieren. Sie sind universell genug, um für Gläubige, Agnostiker und Atheisten gleichermaßen eine Basis zu bieten.
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