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@ricarda01 , zum Spruch Deines Profs: Wenn es sich mit dem Denken so verhält wie mit dem Atmen, man kann nicht nicht atmen (für Sekunden nur und für Sekunden kann man wohl auch nicht denken), dann braucht man sich nicht so verwundern über das permanente Denken. Denn über das permanente Atmen verwundert man sich ja auch nicht.
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@Yossarian , man weiß doch aber auch während des Meditierens, daß „ich es bin, der/die diese Gedanken hat. Oder ist es nicht so? Unabhängig davon, ob es erwünschte, unerwünschte, gewollte, nicht gewollte Gedanken sind. Das ist zunächst einmal kein Einwand, sondern eine Frage an Dich.
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Beitrag von 16:48
Dein Beitrag hat mich gerade an einen Ausspruch von meinem Prof. (Verhaltenspsychol.)während einer nachberuflichen Ausbildung erinnert, er sagte: ‚Man kann nicht nicht-denken.‘
Dennoch gelingt es mir oft, wenn ich gerne einschlafen möchte, durch das Wiederholen 2er Mantren die Gedanken weitgehend auszuschalten. Freilich stimmt der Ausspruch auch dann, denn dann denke ich daran, die richtigen 2 Wörter ständig zu wiederholen….. Schönes WoE allen Lesern – Ricarda01
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Mit philosophischen Gedankengänge konnte ich noch nie etwas anfangen, das ist mir einfach alles zu abstrakt und zu weit hergeholt.
Man muss sich doch schon um die Realität zu viele Gedanken machen, da bleibt für mich kein Platz um Fragen aufzuwerfen, für die man sowieso keine Antwort findet.
Liebe @Miez , ich nehme Deinen Beitrag als Vorlage, um meine Sichtweise zu erläutern. In Phasen meines Lebens, in denen es mir gar nicht gut gegangen ist, habe ich mich mit dem Eintauchen in philosophische Fragestellungen abgelenkt, zerstreut, bin in eine andere Welt damit gegangen. Ich verstehe solche Fragen wie die von webra auch als ein Spielen mit Gedanken. Es ist ein Spiel, so wie es viele andere Spiele gibt. Es muß gar keinen „praktischen Nutzen“ (Mondin) haben. Wichtiger als die Antworten sind die Fragen, es muß nicht um Leben und Tod gehen, es muß nichts Entscheidendes an der Beantwortung solcher Fragen hängen. Man spielt.
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Das Ich-Bewusstsein als Träger der Gedanken ist eine interessante Idee. Doch wie kommt dann die Erfahrung aus der Meditation zustande, dass Gedanken sich nicht abschalten lassen? Sie kommen und gehen auch gegen den Willen des Meditierenden und es gibt gerade in den stillen Momenten keinen Weg daran vorbei. Der Buddha hat aus dieser erkenntnis heraus das Denken als weiteres Sinnesorgan angesehen. Gedanken und Emotionen passieren einfach, ob man es will oder nicht und das Bewusstsein kann sie oft genug nur zur Kenntnis nehmen. Abschalten lassen sie sich nicht. Wir sind also nur in sehr begrenztem Maße Herr über unsere Gedanken. Ein beunruhigende erfahrung.
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@Yossarian : ob ein Mensch, der gerade von Sorgen geplagt wird, das genauso sieht, dass er froh ist, wenn seine Gedanken erhalten bleiben?
Ja, bei diesem Gedanken merkt man, daß die Gedanken, die ein Mensch hat, tatsächlich nicht verloren gehen … solange dieser Mensch lebt. Sie werden sich irgendwo im Gehirn schon abspeichern und werden weitere, vielleicht ähnliche Gedanken in ähnlichen Situationen produzieren.
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Ob es jemanden interessiert, an welchem Thema ich nicht interessiert bin?
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„Ich denke, also bin ich“ – hier ist es egal, ob es sich um positive oder negative Gedanken handelt, der Inhalt ist egal. Man kann auch denken, daß man es vorzieht nicht zu denken oder nicht über dies, sondern nur über jenes. Obwohl ich den Satz nicht richtig finde, denn daß ich ich bin, stelle ich nicht auf dem Wege der Beobachtung fest oder dem eines logischen Schlusses. Ich muß nicht erst denken, daß ich denke und dann erkenne ich mich als ich.
Vielleicht könnte man sagen, daß Gedanken immer an ein Ich-Bewußtsein geknüpft sind. Ohne die Träger von Gedanken gäbe es keine Gedanken. So richtig paßt es nicht zu der Frage nach der Haltbarkeit von Gedanken.
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@Heigi Natürlich ist Spekulieren interessant. Für mich ist es aber nur dann sinnvoll, wenn es halbwegs mit der Realität zu tun hat. Sonst bleiben wir doch bei dem rosa Einhorn, das nachts die schon vorbereiteten Gedanken ins Hirn einfüllt. Das mit dem Fliegen ist insofern ein schlechter Vergleich, weil Vögel damals schon bewiesen, dass es prinzipiell möglich ist. Nachrichten hat man schon lange mit Leuchtfeuern oder dem Zeigertelegraphen über größere Entfernungen zugestellt. Das ging sogar mit Lichtgeschwindigkeit 😉 Die Methoden wurden verfeinert, das Prinzip blieb erhalten.
Ich könnte jetzt auch spekulieren, dass das Innere von Saturn und Jupiter aus Joghurt besteht. Und? Was wäre mit solchen wilden Spekulationen an Wissenszuwachs erreicht? Ich halte es für sinnvoller, Bücher zu Hand zu nahmen und zu lesen, was man bis heute schon weiß. Mit dem als Grundlage kann man dann Ideen bzw. Spekulationen entwickeln, die eine realistische Basis und eine Chance auf Annäherung an die Wirklichkeit haben. Ohne das kommt für mich nur Quatsch … äähhh … Joghurt dabei heraus.
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