Führer und Verführer

[Constantia]

Ich hatte es ja schon angekündigt. Ich hatte schon wieder einen Kino-Besuch auf meinem ganz persönlichen Programm. Nach “The Zone of Interest” ein weiterer Film zum Thema “Führer und Verführer”.

Der kleine Flyer, den mein Kino wöchentlich anbietet, schreibt dazu folgendes:

Vor rund 80 Jahren geschahen die größten Verbrechen der Menschheit: Holocaust und Zweiter Weltkrieg. Wie konnte es den Tätern gelingen, ihre Verbrechen umzusetzen und warum folgte die Mehrheit der Deutschen Hitler un diese Katastrophe? Ohne Propaganda wäre das Dritte nicht möglich gewesen, ohne jahrelange Indoktrination der Bevölkeerung, ohne antisemtische Filme, Diffamierungen, Medienberichte. Hauptverantwortlicheer für den Erfolg – wenn man es so nennen will – dieser Propaganda war Josseph Goebbels, der nun als Verführer im Zentrum steht.

Es ist ein Film der Spielfilm, historische Dokumentaraufnahmen, Spielfilm-Sequenzen aus dieser Zeit vereint, sie wechseln sich ab entsprechend des Drehbuches. Im Mittelpunkt diesmal Goebbels. Er verführt und manipuliert, nicht alles läuft so, wie er will. Der geschichtliche Ablauf ist bekannt. Aber erst eine Schauspiel-Szene zur Vorbereitung dieser unsäglichen Rede und dann die Dokumentaraufnahmen … Mir liefen eiskalte Schauer über den Rücken …

Der Film ist zu Ende, es läuft der Abspann, keiner rührt sich im Kino-Saal. Erst als es wirklich hell wird, gehen die Zuschauer schweigend. Eine ungewohnte Situation.

Ich hatte noch keine kleine Besorgung im Papiergeschäft gegenüber auf dem Plan. Ich stand dort, völlig neben mir. Erst nach zweifachen Nachfragen der Verkäuferin wusste ich zumindest wieder was ich wollte.

Ich will meinen Beitrag nicht beenden ohne die schauspielerische Leistungen von Robert Stadlober, Fritz Karl und Franziska Weisz hervorzuheben. Ebenso Buch und Regie eine Meisterleistung.

Allen ein schönes Wochenende

Constantia