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    Von Constantia am 8. März 2025 um 9:22

    Ich habe (m)einen ganz eigenen Blick wenn ich „Frauentag“ höre. Ich denke an die vielen Frauen, die mir im Laufe der Jahre in Kunst und Literatur begegnet sind. Sie haben nie nach Gleichberechtigung gerufen. Sie haben versucht in ihrer Zeit und Umgebung mit ihren Passionen zu leben.

    So habe ich mich in dieser Woche auf den Weg in die Ausstellung „Wiederentdeckt! Dresdner Malerinnen der Romantik im Umfeld Caspar David Friedrichs und Gerhard Kügelgens“ gemacht.

    Das Museum der Dresdner Romantik – nur wenige Schritte vom berühmten „Goldenen Reiter“ entfernt ist ein Kleinod. Untergebracht in der ehemaligen Wohnung des Malers Gerhard von Kügelgen ist es immer einen Besuch wert.

    Die Ausstellung ist (leider nur noch bis zum 16. März zu sehen) eine wundervollle Ergänzung zur großen Caspar David Friedrich Schau des vergangenen Jahres. Werke von außergwöhnlichen Malerinnen sind eingebettet in die eigentliche Dauerausstellung. Diese besonderen Werke sind gekennzeichnet mit roten Schildern mit weißer Schrift. Das hätte man, glaube ich, besser lösen können. Es sind wunderschöne Bilder, sie müssen sich keinesfalls vor denen ihrer männlichen Kollegen verstecken.

    Caroline Bardua haben wir z. B. das allseits bekannte Porträt von Caspar David Friedrich zu verdanken. Und selbst der gute alte Goethe hat sich von einer Frau – Luise Seidler – im Jahre 1811 malen lassen.

    Ich finde einige Exponate, die für mich Ergänzungen zur Stadt sind.

    Im Hintergrund überlege ich immer noch, ob ich mir nicht doch das zur Ausstellung nicht gerade preiswerte erschiene Buch „Dresdner Malerinnen der Romantik“ gönnen sollte. Beim Blättern stelle ich fest, es ist für mich jeden Euro wert. Inhalt und auch Papierqualität sind eine Freude. Es wird mein Geschenk zum Frauentag, warum nicht? Im Buch finde ich ausführliche Beschreibungen zu den Exponaten und darüber hinaus.

    Das Jahresprogramm 2025 gibt mir dann noch den Hinweis „Hans Christian Andersen in Dresden, Maxen und in der Welt der Literatur. Zum 150 Todestag des Dichters gibt es vom 5. April 2025 bis 12. Januar 2026 eine Ausstellung incl. verschiedener Veranstaltungen.

    Das Museum entstand vor mehr als 40 Jahren und ich habe 26 Jahre in einem der Nachbargebäude gearbeitet. Als Seniorin war mir das Museum etwas aus dem Blickfeld geraten. Es war Zeit mal wieder vorbeizuschauen.

    Schönes Wochenende

    Constantia

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    Heigi antwortete vor 9 Monaten, 2 Wochen 7 Mitglieder · 14 Antworten
  • 14 Antworten
  • Heigi

    Mitglied
    10. März 2025 um 14:04

    seestern,

    „…wie viele beeindruckende Frauen in der Kunstgeschichte gewirkt haben –
    oft ohne laut nach Gleichberechtigung zu rufen, sondern einfach durch
    ihr Tun.“

    Die Zeit war noch nicht zum offenen Protest bereit, es war noch zu selbstverständlich, dass Männer das Sagen hatten und einfach bestimmten, wie sich Frauen zu verhalten haben. Zumal ja das weibliche Gehirn wegen der geringeren Größe nicht so viel Intelligenz speichern konnte. WinkJoy

    Aber viele Frauen haben unter der Ungerechtigkeit gelitten und es auf ihre Weise ausgedrückt wie Annette von Droste-Hülshoff in ihrem berühmten Gedicht „Am Turme“.

    https://www.gedichte7.de/am-turme.html

  • Heigi

    Mitglied
    10. März 2025 um 13:54

    Ja @KeinePrinzessin, sehr schön und informativ. Der Spruch, den ich auf dem Bild sehe, passt wohl nicht mehr so ganz in unsere heutige hektische Zeit. Viele Menschen, Frauen wie Männer verbringen oft mehr Zeit außerhaus, aber das vom Wohlfühlen stimmt immer noch für die meisten.

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  • nordlichtw

    Mitglied
    10. März 2025 um 12:24

    seestern , ich schliesse mich gerne deinen Worten an Constantia an , ich freu mich immer über eure klugen und informativen Beiträge Blue Heart

    Grüsse aus dem sonnigen Norden vom Nordlicht

  • seestern47

    Mitglied
    10. März 2025 um 10:36

    Liebe @Constantia

    Was für ein schöner und inspirierender Beitrag! 🫶

    Dein Blick auf den Frauentag und die Würdigung der Künstlerinnen der Romantik sind eine schöne Erinnerung daran, wie viele beeindruckende Frauen in der Kunstgeschichte gewirkt haben – oft ohne laut nach Gleichberechtigung zu rufen, sondern einfach durch ihr Tun.

    Und das Buch als Geschenk an dich selbst!? Eine super Idee – Wertschätzung für die Kunst und für dich gleichermaßen.💚

    Danke für diesen schönen Einblick und die Inspiration!💐🎊

  • KeinePrinzessin

    Mitglied
    8. März 2025 um 17:08

    @Mädchen Das lasse ich gern so stehen. Also das du dass als schlicht empfindest. Und das ich es besser kann. Letztendlich bin ich für dich hier nur ein paar Buchstaben. So wie du für mich.

    @heigi Ich hatte zu Weihnachten von meiner Enkelin einen Aufsteller bekommen 🙂 Dort sind Zitate berühmter Frauen notiert mit Zeichnungen vom Bildnis der jeweiligen Frau. Ganz wunderbar, den werde ich sicher auch mehrmals umdrehen, lächel… Und einige kannte ich bisher auch noch nicht. Schön, dass es so etwas gibt 🙂

  • Heigi

    Mitglied
    8. März 2025 um 16:23

    Unbedingt @Constantia. Diese Musikerinnen waren ein Anfang, obwohl sie immer in der zweiten Reihe standen oder ihren Ehemännern den Rücken frei hielten. Clara Schumann z. B. musste eine heute nicht mehr vorstellbare Energie aufbringen, nach dem Tod ihres Mannes trotz der vielen Kinder und den Anfeindungen ihrer Verwandten als Rabenmutter durch halb Europa zu reisen. Letztlich wurde sie als beste Pianistin ihrer Zeit toleriert.

  • Constantia

    Mitglied
    8. März 2025 um 15:55

    Eigentlich wollte ich nur vom Besuch in dieser Ausstellung und der Entdeckung dieses Buches erzählen. Der Frauentag war dann für mich nur das letzte „innere“ Argument, das Geld für das Buch auszugeben. Ich muss meine Sparsamkeit manchmal etwas austricksen Rofl.

    Mir fiel bei Musik als Erstes Clara Wieck ein. Besonders der Kampf gegen den Vater, um ihre Liebe Robert Schumann heiraten zu können.

    Und was wäre Albrecht Dürer gewesen ohne seine Frau. Sie war die Geschäftsfrau. Ihr Mann der Künstler.

    Ohne Mozarts Schwester würden wir bedeutend weniger Musik genießen.

    Es tut schon gut, mal innezuhalten und zu schauen, was möglich ist. Es macht Mut.

    Constantia

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  • GSaremba61

    Mitglied
    8. März 2025 um 15:36

    @Maedchen ist es nicht so, dass eher Du in „Kategorien“ denkst, wenn Du nur die negativen Beispiele einbringst und nicht die, die für Gleichberechtigung und Gleichstellung stehen? Uuund …. vor allem sehr viel dafür getan haben und tun, indem sie zeigten und vormachten, sowie in der Gegenwart zeigen und vormachen, was möglich ist, wenn frau bereit ist sich den Herausforderungen zu stellen?

    Ich brauche keinen Frauentag, doch wenn er die Gesellschaft daran erinnert, dass Gleichstellung für einige noch ein Fremdwort ist und, ich befürchte, es jetzt wieder Strömungen gibt, die Gleichstellung zum Fremdwort machen will…. dann heiße ich es gut. Aber nicht in „Kategorien“, sondern allumfassend. Dazu gehören Künstlerinnen, wie hier von Constantia vorgestellt!

    GeSa

    • Diese Antwort wurde vor 9 Monaten, 2 Wochen von  GSaremba61 geändert. Grund: abgeschickt bevor beendet, daher Nachtrag
  • Heigi

    Mitglied
    8. März 2025 um 15:07

    Danke @Constantia für den interessanten Bericht. Auch im Musikbereich tut sich etwas. Die ersten hoch begabten Dirigentinnen und Komponistinnen dürfen ihr Können öffentlich zeigen. Das war noch vor wenigen Jahren unmöglich. Wie viele Talente blieben unentdeckt oder wurden unterdrückt, nur um die Konventionen zu wahren! Wegen der Sitzhaltung war z.B. Cellospielen für Frauen verboten. In meinem Hausflur hängt ein Kalender, der jeden Tag eine künstlerisch oder wissenschaftlich bedeutende Frau verschiedener Epochen erwähnt und ein Bild von ihr zeigt. Viele Namen kannte ich bisher nicht, aber das Internet ist auch dafür hilfreich.

  • Maedchen

    Mitglied
    8. März 2025 um 14:27

    Wie schlicht, keinePrinzessin. Ich glaub, du kannst es besser.

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