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  • Frage des Monats: War früher alles besser?

     Heigi antwortete vor 1 Monat, 3 Wochen 24 Teilnehmer · 97 Beiträge
  • realo

    Teilnehmer
    3. September 2025 um 12:13

    @Anele Da kann ich mitreden, bin in Ost-Berlin aufgewachsen und da gab es sogar hin und wieder Südfrüchte wie Bananen und Orangen. Die Kuba-Orangen zum Entsaften gab es immer. Nein, was materielle Güter angeht, war es damals in der DDR nicht besser, aber was Solidarität untereinander und miteinander angeht, war es wesentlich besser. Früher war ich jung und leichtsinnig, das hatte natürlich Vorteile und machte Spaß, aber ich finde die Gelassenheit und Ausgeglichenheit jetzt im Alter besser. Früher war kaum etwas besser oder schlechter, ich empfinde die Gegenwart als das Beste.

  • seestern47

    Teilnehmer
    3. September 2025 um 12:43

    12.13 Uhr

    Ach ja, die gute alte DDR – da war die Welt noch in Ordnung. Jeder hat jeden im Blick gehabt, keiner konnte heimlich eine Banane essen, ohne dass es der Nachbar der Stasi gemeldet hat 🍌😉.So viel „Solidarität“ wie damals, das schafft man heute gar nicht mehr – eine richtig schöne Rundum-Bespitzelung 😂.

  • Carlinette

    Teilnehmer
    3. September 2025 um 12:50

    Vergleiche zwischen “früher” und “heute” halte ich für absurd, wenn wir unsere eigene Kindheitserfahrung mit der von heute im Alter gegenüberstellen. Wirklich vergleichbar wären eher die Erlebnisse unserer Großeltern mit den unseren jetzt!

    Und da kann ich nur von Glück reden, dass ich ein Nachkriegskind bin. Die geriatrische Medizin hat enorme Fortschritte gemacht, so dass manche von uns sich fast als wandelnde Ersatzteilkollektion fühlen. Beim Verlust von Hören und Sehen lässt sich heute deutlich mehr Lebensqualität herausholen. Hüftoperationen werden leichter überstanden, mikroinvasive OPs leichter verträglich. Das Betreuungssystem hat sich ebenfalls stark entwickelt – zwar verbunden mit einem immensen bürokratischen Aufwand, aber immerhin gibt es jetzt halbwegs durchsetzbare Ansprüche auf Hilfe im Alltag.

    Wie sind alte Menschen eigentlich früher überhaupt zurechtgekommen? Vermutlich durch unbezahlte Hilfe aus der Familie – sprich der nicht berufstätigen Frauen? Als Frau fände ich das auch nicht gerade “besser”, all diese Arbeit ohne Lohn und Anerkennung zu übernehmen. In meiner Familie hilft ein naher männlicher Angehöriger seiner alten Mutter sehr viel, aber der besteht schon mal darauf, dass das bei der Erbschaft auch finanziell abgegolten wird! Wink

  • SFath

    Teilnehmer
    3. September 2025 um 13:00

    @Carlinette, früher war zumindest eines besser: es wurde weniger gejammert.Wink

  • Carlinette

    Teilnehmer
    3. September 2025 um 13:01

    @SFath, oder… die alten Leute haben es ohne Hörgeräte nicht gehört Sweat Smile

  • SFath

    Teilnehmer
    3. September 2025 um 13:03

    Auch möglich @Carlinette.Smile

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    3. September 2025 um 14:47

    @seestern47 12:43h Danke, seestern, genauso und die sogenannte Solidarität war wahrscheinlich bei einigen eher um zu melden und sich dadurch Vorteile zu beschaffen. Da war hier doch jemand der sich brüstete ein Betrüger zu sein, weil er das Begrüßungsgeld mehrfach abgegriffen hat. Ob da Solidarität in jungen Jahren nicht ebenso genutzt wurde?

    Ich erinnere noch, es muss ca. 1992/93 gewesen sein. Ich ging mit einer jungen ehemaligen DDRlerin durch die Straßen einer Oststadt. Wir unterhielten uns auch über das Leben vor der Wiedervereinigung. Bei jeder Frage von mir schaute sie hinter sich, vor sich und neben sich bevor sie antwortete. Als es mir auffiel und ich nachfragte antwortete sie: Wir sind immer noch in der “DDR”. Ich schaute ungläubig und sie nickte und sagte: doch, doch.

    Werde ich nie vergessen, GeSa

  • Heigi

    Teilnehmer
    3. September 2025 um 15:53

    Ähnliches habe ich erlebt, als mein Ostberliner Freund zum ersten Mal kurz nach dem Mauerfall zu Besuch kam. Er erzählte, wie unwohl er sich im Zug gen Westen fühlte, immer mit der Befürchtung, irgend Einer von der Stasi im Abteil würde ihn beobachten. Das ging den Menschen noch lange nach.

  • seestern47

    Teilnehmer
    4. September 2025 um 9:00

    @GSaremba61 Deine Geschichte berührt mich sehr. Ich habe eine liebe Freundin aus der ehemaligen DDR. Sie zuckt heute noch zusammen, wenn nur ein Polizeiauto vorbeifährt 🚓. Das sitzt so tief.

  • realo

    Teilnehmer
    4. September 2025 um 11:55

    Ich weiß, so ist Manipulation, da kann man nichts machen. Seit einigen Jahren gibt es keinen Spielfilm mehr über die Zeit der DDR im Fernsehen, wo nicht Stasibespitzelung das Hauptthema ist. Ich kann diesen Glauben nicht ändern und es zu versuchen ist müßig. Ich bleibe bei meiner Erfahrung als 25 Jahre langer DDR-Bürger und lasse es gut sein. Was andere denken, die ihre Meinung aus den Medien bilden, spielt dabei keine Rolle. Dem westlichen System mit Privateigentum am Kapital Geld abluchsen und für Freunde verwenden halte ich für sehr solidarisch.

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