Ein Versuch, für mich Klarheit zu schaffen.

[Webra]

Der Ausspruch von Björn Höcke: "Ein Denkmal der
Schande" hat ja in Deutschland zu heftigen
Reaktionen geführt. Warum?

Ein Denkmal ist doch ein Ort des Erinnerns an
Geschehnisse der Vergangenheit. Es gibt viele
"Denkmäler des Sieges". Sie erinnern eine Nation
an ihre kriegerischen Erfolge. An etwas Ruhmvolles
"Ein Denkmal der Schande" erinnert eine Nation
nach meinem logischen Empfinden dann aber an etwas
Schändliches. Und dies war der Holocaust, milde
ausgedrückt auch.

Was ist daran so aufregend, wenn ein hoher
Funktionär einer Partei, die mit einem Teil des
Gedankengutes dieser Verbrecher gegen die Menschlichkeit sympathisiert, dieses Mahnmal als das benennt was es ist. Eine Gedenkstätte an die
Gräueltaten der Nazis.

Er hat damit doch nur, unbewusst, eingestanden,
wie verbrecherisch dieses System war.

Ich hoffe, dass die Diskussion sachlich verläuft.
Da meine Meinung ja entgegengesetzt der großen
Mehrheit verläuft, könnte es doch daran liegen, dass ich irgendwo bei meinen Gedankengängen etwas nicht erkannt habe. 🙁

[Webra]

Hallo Dabbes,
Augstein und andere Demokraten vertraten die Ansicht, dass nach der Schuldanerkennung und
auch Entschädigungsleistungen aller bundesrepublikanischen Regierungen an Israel der Holocaust nicht ewig in Erinnerung gebracht werden soll. Dies geschieht jetzt aber. Für fast jeden deutschen und auch ausländischen Besucher Berlins gehört doch dieses Denkmal, genauso wie das Brandenburger Tor, zum touristischen Pflichtprogramm.

Bei der Aussage von Björn Höcke, einen Politiker der sich vieles von den Nazis zu eigen gemacht hat, kann man die Besorgnis eines Augsteins und Genossen nur schwer zugrunde legen. Da wird solch
ein Zitat eher als Versuch gedeutet, dass man das Geschehene vergessen sollte da es sich ja,
nach der Aussage seines Parteivorsitzenden, um
einen "Vogelschiss in der deutschen Geschichte
handelt. Es ist nach seiner Ansicht eine Schande
deswegen ein Denkmal zu bauen.