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Diese Liebe in Briefen
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Ein Buch von 1000 Seiten, dazu noch ein Briefwechsel zwischen zwei berühmten Liebenden, das erfordert von der Leserin mehr als nur ein über die Zeilen gleiten. Eine mir fremde Zeit in fremden Ländern in einer Welt des Wortes.
Ich habe gerade ein Zehntel gelesen und glaube, ich muss ein paar fast nebensächliche Dinge festhalten.
Briefe gehen hin und her, manchmal kommt der eine an und findet schon einen Brief des anderen vor. Aber auch genau das Gegenteil kann passieren, ersehnte Briefe verschwinden oder kommen mit enorme Verspätung. Oder schnell noch ein paar Zeilen der Post auf dem Bahnhof anvertrauen, obwohl man sich gerade getrennt hat oder wenig später sehen wird. Das fühlt sich eigenatig an zu Zeiten der neuen Medien. Es gibt angefangene Briefe, verworfen oder fortgeführt in der Nacht oder am nächsten Tag.
Eine gemeinsame Wohnug samt ordnungsgemäßer Anmeldung geht nur mit Trick unterschiedlichen Meldedatums. Im Kanton Zürich gilt bis 1972 ein “Konkubinatsverbot”.
Max Frisch kauft sich und Ingeborg Bachmann je ein Auto. In diesem Zusammenhang erfahre ich, dass am 16. März 1959 machte, die Grenze der Fahrtüchtigkeit nach der Fassung des schweizer Straßenverkehrsgesetzes von 1958 bei 1,6 Promille. In Italien erfolgt eine lockere Regelung später.
Berufliche Trennungen, gesundheitliche Einschnitte mit Wunsch nach Einsamkeit, trotz alledem Sehnsucht. Immer wieder blättern von den Briefen zu den Erklärungen – Stellenkommentaren. Dort findet sich so manches. Erklärungen, auch zu Lücken und Unerklärlichem.
Es liest sich trotz allem flüssig. Ja, ich schweife gedanklich immer mal ab. Z. B. wenn von Benno Besson die Rede ist, der von 1949 bis 1962 am Berliner Ensemble in Ostberlin arbeitete.
Der schönste Satz bisher für mich
Max Frisch an Ingeborg Bachmann am 12. Oktober 1958 in einer Teilabschrift durch Frisch
… Lass das nicht zu! Ich möchte mit Dir ans Ende gehen, und wenn Du mich verlassen musst, nie wieder lieben … “
Ich freue mich auf den Anfang vom großen Rest .
Constantia
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Danke für Deinen “Eindruck”. Stell Dir vor, ich werde am Freitag mit 5 Freundinnen in eine Buchhandlung zum Stöbern bei Wein und Gebäck abends für ein paar Stunden “eingeschlossen”. Da werde ich in den Briefwechsel reinlesen. Freue mich schon.
Habe schon eine Liste gemacht, mit Titel, die mich interessieren…
LG
seestern47
p.s. sehr schön, das Zitat!
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Seestern , das klingt interessant > hoffentlich vergisst der Schlüsseldienst nicht ,euch wieder aufzuschliessen !
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@nordlichtw Wieso? Für geistige Nahrung ist doch gesorgt und die Kekse ganz langsam kauen und kleine Schlucke machen .
@seestern47 , Du wirst sicher berichten, wenn Du wieder “in Freiheit” bist.
Constantia
- Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 3 Monate von Constantia bearbeitet.
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Stimmt Constantia , da ist meine Phantasie mit mir durchgegangen , ich mag keine abgeschlossenen Räume.
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@nordlichtw @seestern47 wird schon alles meistern. So schlecht werden die Bücher schon nicht sein, dass sie flüchten muss 🏃.
Ich wünsche jedenfalls viel Spaß.
Constantia
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Ich werde berichten – versprochen!!
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Ich bin gespannt ,seestern
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Klingt sehr interessant, Constantia! Ich habe oft nicht den Mut, ein so dickes Buch anzufangen zu lesen. Ich lese meist im Bett und ärgere mich dann, dass ich nichts greifbar habe, um Abschweifungen nachzugehen, denn dazu neige auch ich sehr.
Jedenfalls hast Du vorerst nicht die Qual der Wahl, was Du denn mal lesen sollst.
@seestern47 auf Deinen Bericht bin ich auch sehr gespannt!
Mondin
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