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  • Die jungen Kläger

     klunki antwortete vor 4 Jahren, 3 Monate 9 Teilnehmer · 21 Beiträge
  • belami

    Teilnehmer
    29. Dezember 2019 um 17:22

    Das von WDR 2 produzierte Video, in dem der Kinderchor des Senders auf die Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ Verse wie „Meine Oma ist ‘ne alte Umweltsau“ singt, hatte eine Empörungswelle im Netz ausgelöst, schreibt die Kronen Zeitung heute in Österreich. Finde das Lied in der obszönen Abwandlung unter aller Würde. Nervt doch eh schon die Greta Thunberg, hackt auf alte Leute ein, die doch nur das Beste wollten, das Land nach dem Krieg wieder aufbauten. Anstatt endlich das Handerl vom Smartphone lassen, eben auch auf gewisse- bzw. viele Errungenschaften einfach verzichten. Man sollte den Jungen schon zeigen, dass das nicht nur die Alten alles verursacht haben, wie das die alte Dame im nachfolgenden Beitrag machte.
    …Beim Bezahlen an der Kasse schlägt die junge Kassiererin der an der Kasse stehenden alten Dame vor, beim nächsten Einkauf doch ihre Einkaufstasche mitzubringen, denn Plastiktüten seien schlecht für die Umwelt.
    „Da haben Sie recht“, entschuldigt sich die alte Dame. „War in Eile und habe die Tasche entgegen meiner sonstigen Gewohnheit zu Hause gelassen.“
    Die junge Frau erwiderte: „Wissen Sie, unser Problem ist nämlich, dass Ihre Generation sich keine Gedanken darüber gemacht hat, in welch schlechtem Zustand sie die Umwelt uns Jungen und den zukünftigen Generationen hinterlässt. Umweltschutz ist, war sicher sicherlich ein Fremdwort für Sie.“
    „Das stimmt.“ Erwiderte die alte Frau. „Das stimmt genau. Und wissen Sie auch warum? Meine – unsere Generation kannte keinen Umweltschutz, weil das gar nicht nötig war, denn Sprudel – Bier etc. Flaschen gaben wir an den Laden zurück, in dem wir sie gekauft hatten.
    Von dort gingen sie an den Hersteller, der die Flaschen wusch, sterilisierte und auffüllte, so dass jede Flasche unzählige Male benutz wurde. Die Milch holten wir beim Milchhändler in unserer eigenen Milchkanne ab. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
    Wozu auch? Für unsere Gemüseeinkäufe benutzten wir Einkaufsnetze, für den Resteinkauf unsere Einkaufstaschen. Vergaßen wird sie, so packte uns der Händler den Einkauf in braune Papiertüten, die wir zu Hause für viele Zwecke weiter verwendeten. Zum Beispiel zum Einpacken der Schulbücher, die uns von der Schulleitung unter der Auflage, dass wir sie gut behandeln, kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Nach Beendigung des Schuljahres wurden sie wieder eingesammelt und in gutem Zustand an den nachfolgenden Jahrgang weiter gereicht. Daher kannten wir Umweltschutz nicht.
    Wir stiegen Treppen hoch, denn Aufzüge oder Rolltreppen gab es kaum oder überhaupt nicht. Wir gingen zu Fuß die paar Schritte zum nächsten Lebensmittelgeschäft und benutzten keinen 300 PS starken SUV.
    Damals wuschen wir Babywindel, weil es keine Einwegwindeln gab. Wäsche allgemein mit der Waschrumpel im Waschtrog oder im ländlichen Bereich über den Schwemmsteg geneigt, am Fließwasser. Damals gab es weder Waschmaschine noch Wäschetrockner.
    Kinderkleidung ging stets an die jüngeren Geschwister. Wir konnten uns neue Kleider nicht leisten. Im Haus hatten wir ein einziges Radio und später einen Fernseher, dessen Bildschirm im Gegensatz zu seinem sonstigen monströsen Umfang lediglich so groß wie eine aufgeschlagene Buchseite war. Elektrische Küchenmaschinen waren uns unbekannt, ebenso Umweltschutz. Als Postermaterial für Pakete benutzten wir alte Zeitungen. Kein Styropor oder Plastik. Der Rasenmäher wurde per Hand geschoben, verbreitete weder Lärm noch Gestank. Ideales Fitnesstraining, wodurch sich energiefressendes Laufband erübrigte.
    Wasser tranken wir direkt aus der Leitung oder dem irdenen Tonkrug, benötigten daher keine Plastikflasche. Unsere leeren Schreibfüller wurden wieder mit Tinte gefüllt, anstatt neu zu kaufen. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
    In jener Zeit fuhren unsere Kinder mit Bus, Bahn, Straßenbahn oder fuhren mit dem Fahrrad beziehungsweise gingen zu Fuß. 24 stündiger Taxiservice der Mutter war unbekannt.
    Aber bedenken Sie: Es ist schon traurig, wenn die junge Generation sich darüber beklagt, wie verschwenderisch wir Alten gelebt haben, nur weil wir keinen Umweltschutz kannten?“
    Mit hochgezogener Augenbraue wandte sich die alte Frau nun direkt der Kassiererin zu. „Glauben Sie wirklich, wir Alten benötigen solch eine Belehrung? Und dann noch von einem Mädchen, dass mir nicht einmal das passende Wechselgeld geben kann, ohne die elektronische Kasse zu befragen!!!“…

  • Manjana

    Teilnehmer
    29. Dezember 2019 um 17:36

    Wenn das so weitergeht wird die Spaltung jung/alt und die Aversion gegeneinander in pure Verachtung der jüngeren Generationen gegen die Alten umschlagen.

    Dann mal fröhlichen Pflegeheimaufenthalt oder sonstigen Pflegebedarf. Sie werden Euch und Eure Bedürfnisse gekonnt übersehen. Ihr werdet noch bei Menschen mit Migrationshintergrund betteln, dass sie Euch aus Euren Pampas befreien! Und wenn Ihr Pech habt, werden sie das genießen und sagen .. warte, warte noch ein Weilchen!

  • SFath

    Teilnehmer
    29. Dezember 2019 um 17:54

    Den Inhalt deines Beitrages findet man teilweise auf einschlägigen Seiten im Netz!
    Wurde hier auch schon (als eigenes Erlebnis) verbreitet.

    Wenn die Empörung so hohe Wellen schlägt, scheint das Lied in´s Schwarze getroffen zu haben!

  • Trixi49

    Teilnehmer
    29. Dezember 2019 um 17:54

    Dann mal fröhlichen Pflegeheimaufenthalt oder sonstigen Pflegebedarf. Sie werden Euch und Eure Bedürfnisse gekonnt übersehen. Ihr werdet noch bei Menschen mit Migrationshintergrund betteln, dass sie Euch aus Euren Pampas befreien!

    Jetzt wird aber weit ausgeholt …

    Auch wenn es keinen wirklichen Zusammenhang gibt, ist es doch schön, wenn man noch schnell ein paar altbekannte Vorwürfe unterbringen kann.

    Es ist wirklich lustig hier zum Jahresende!

  • jenny1104

    Teilnehmer
    29. Dezember 2019 um 18:59

    Trixi

    da muss ich Dir beipflichten. Mich hat das auch irritiert. Man muss ja nicht gerade übertreiben.

    Jenny 🙂

  • Manjana

    Teilnehmer
    29. Dezember 2019 um 19:10

    Bleibt zu vermuten, dass noch so einige Irritationen auf Euch zukommen!

  • Kiara

    Teilnehmer
    30. Dezember 2019 um 0:20

    Ja wenn die 'Kronenzeitung' das schreibt….

    Wenn man aber selber denkt anstatt das tiefschwarz Gedruckte der österreichischen Version von BILD nachzuplappern, dann müssen 'den Alten' trotz all dem lobend erwähnten Pragmatismus doch ein paar gravierende Fehler unterlaufen sein – oder wer hat die Konsumterroristen von heute hervorgebracht?

    So gesehen sollten 'die Alten' wohl eher von Glück sagen, dass ihnen das Resultat ihrer lässigen Pädagogik erst jetzt um die inzwischen ertaubten Ohren fliegt!

    Schöne Grüße aus NRW

  • SFath

    Teilnehmer
    30. Dezember 2019 um 11:31

    Diese, dem wilden Konsum verfallene(n), Generation(en) ist jetzt stinksauer. Das gilt sowohl für die Älteren, als als auch für die Jüngeren.
    Es hat lange gedauert, bis die einen "was merken", die anderen haben Angst um ihre Pfründe.
    Und schlagen mit dem totgeglaubten Vokabular aus der Vergangenheit auf ihre Nachkommen ein.
    Wie peinlich ist das denn???

  • klunki

    Teilnehmer
    30. Dezember 2019 um 14:26

    Genau ins Schwarze getroffen!

    12 Punkte für SFath !!!! 😉

  • Manjana

    Teilnehmer
    30. Dezember 2019 um 14:32

    Ist das Blättchen eigentlich doch schon in Strache-Besitz? Liest sich ganz so.

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