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Die eigene KI auf dem PC zu Hause
seestern47 antwortete vor 1 Monat, 2 Wochen 7 Mitglieder · 21 Antworten
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Wir dürfen aber nicht vergessen, dass menschliche Arbeitskraft Kaufkraft erzeugt. Diese ist wiederum die Grundlage des Konsums. Wenn nicht konsumiert wird, werden KI und Roboter auch arbeitslos. Wir begeben uns, trotz vieler Vorteile durch KI in einen Teufelskreis, aus dem es dann kein entkommen mehr gibt.
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@seestern47, 8:55: Im ländlichen Raum, z. B. in meiner Region, ändert sich tatächlich was, wenn auch langsam. In einigen größeren Dörfern steht ein sog. Dörpsmobil (Dorfmobil), also ein PKW an einem festen Platz zur Verfügung. Man kann es stundenweise buchen, selbst damit fahren oder sich fahren lassen. Die Preise sind moderat. Als Fahrer stehen Freiwillige zur Verfügung. Das ist schon mal ein Anfang für die verkehrstechnische Benachteiligung der Landbevölkerung.
@Yossarian: Auch das Problem der Ladesäulen in Dörfern bessert sich langsam, wie ich feststelle. In meinem etwas größeren Dorf gibt es seit kurzem sechs davon. Hausbesitzer laden aber lieber in der eigenen Garage, auf, weil es auswärts das Dreifache kostet.
Sorry für’s OT

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Wir sind inzwischen vom KI-System auf dem eigenen PC zu allgemeinen Problemen rund um KI abgedriftet. Deswegen mal ein neuer Gesichtspunkt: KI: Der Tod des Internets bei ARTE
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Moin @seestern47 . Beim bedingungslosen Grundeinkommen bin ich pessimistisch. Denk mal zurück an Schröder und den Spruch „Es gibt kein Recht auf Faulheit“. Selbst die SPD machte sich auf den Weg in den Neoliberalismus und es gab nur wenig Widerspruch. Da würde wird bestimmt eine Menge Neid aufkommen bei denen, die ein Leben lang gearbeitet haben und nur eine mickerige Rente bekommen. Ich glaube eher, dass wir amerikanische Verhältnisse bekommen werden. Wer nicht mithalten kann, der muss dann halt irgendwo am Stadtrand oder unter einer Brücke im Zelt leben.
Ich verstehe nicht, warum du bei selbstfahrenden Fahrzeugen einen Unterschied zwischen Stadt und dem ländlichen Raum machst. Die Autos bleiben die gleichen wie heute, nur dass das Fahrzeug sich selbst steuert. Einen Unterschied könnte es bei E-Autos geben, weil im ländlichen Raum an Ladesäulen mangelt.
Nachtrag: ich hatte die Idee das Auto zu rufen überlesen. Deswegen meine nicht ganz passende Antwort.
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Moin @Yossarian,
das automatisierte Fahren begrüße ich auch. Weniger Unfälle, weniger Stress, und man müsste nicht mal mehr ein eigenes Auto besitzen. Man könnte einfach eines „rufen“, wenn man es braucht. Das wäre gerade für ältere Menschen oder Menschen ohne Führerschein eine echte Erleichterung.
Die Frage ist nur, ob das im ländlichen Raum auch funktioniert. Da fährt ja jetzt schon kaum ein Bus. Wenn die Technik nicht bis in die Dörfer kommt, bleibt das wieder ein Vorteil für die Städte.
Und wenn die Arbeit durch Automatisierung und KI in vielen Bereichen wirklich wegfällt, dann wird man über ein bedingungsloses Grundeinkommen reden müssen, meine ich. Wenn Maschinen den größten Teil der Wertschöpfung übernehmen, kann das alte Modell der sozialen Marktwirtschaft irgendwann nicht mehr tragen.
Vielleicht erleben wir gerade den Anfang einer Umstellung, bei der Arbeit nicht mehr der Maßstab für den Wert eines Menschen ist.
Spannend bleibt, wie Politik und Wirtschaft darauf reagieren. Solange die Gewinne der Automatisierung nur bei wenigen landen, kippt das System. Ist das zu pessimistisch gedacht?
LG
Seestern47 🌊
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Moin @seestern47 . Ich wäre begeistert, wenn nur noch selbststeuernde Auto auf den Straßen unterwegs wären. Stell dir mal vor alle Auto würden sich ausnahmlos an die Straßenverkehrsordnung halten. Keine Irren mehr, die vor Schulen und Kindergärten durch die 30er Zonen heizen, keine Elterntaxis mehr, die in zweiter Reihe vor den Schulen anhalten, damit der Nachwuchs bloß nicht zu Fuß gehen muss, keine Fahrzeuge mehr, die auf Rad- und Fußwegen oder Busspuren parken, weil die Fahrer/innen zu faul sind, sich einen Parkplatz zu suchen ….. Ist das nicht eine geradezu himmlische Vorstellung?
Vollautomatisierte Hochregallager, in denen sich fast nur Robotersysteme bewegen, gab es schon lange vor den KIs. Es ist mehr als 30 Jahre her, dass ich das erste Mal in so einem Ding war. Das war wohl nicht allgemein bekannt, aber solche Dinger brauchen keine KI, sondern nur eine große Datenbank plus Software für die Roboter, die die Waren bewegen.
Es gab schon vor einigen Jahren Versuche, bei denen Fachärzte und KI-Systeme Röntgenaufnahmen untersuchten. Gerade bei winzigen Brüchen oder Tumoren waren die KI-Systeme meist besser als die Ärzte. Als Assistenzsysteme sind KIs sehr gut geeignet.
Was die Justiz betrifft weiß ich nicht so recht, ob ich dafür oder dagegen bin. Eine KI hat natürlich keinen menschlichen Faktor und das kann ein Nachteil sein. Es kann aber auch ein Vorteil sein, denn eine KI hat niemals schlechte Laune, weil es am Morgen gerade einen Streit mit Ehemann/frau gab. Niemand kann sich davon freisprechen, dass so etwas die Stimmung beeinflusst. Das gilt dementsprechend für alle Entscheidungen, die eigentlich rein sachlich sein sollten.
Wenn wirklich Millionen arbeitslos werden, dann kommt das kapitalistische System an seine Grenzen und es wird sich zeigen, ob die „soziale“ Marktwirtschaft damit umgehen kann. Die Anführungszeichen deshalb, weil unser System schon lange nicht mehr sozial im damaligen Verständnis ist. Statt dessen bewegt sich die Marktwirtschaft in eine Richtung, die an die frühe industrielle Revolution ereinnert. Wer die falsche Ausbildung hat, der hat halt Pech gehabt. Auch hier werden die krassen amerikanischen Verhältnisse Einzug halten. Der Wirtschaftsflügel der CDU wird darauf schon achten.
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Moin @Yossarian 😊
Da stimme ich Dir voll zu – die Zukunft wirkt in vielen Bereichen tatsächlich dystopisch.
Wenn wir an Mobilität denken: Sobald Autos völlig automatisiert fahren, braucht es keine Taxifahrer oder LKW-Fahrer mehr. Ganze Berufsgruppen verschwinden – und das betrifft Millionen Menschen weltweit. 🚗🤖
Amazon betreibt schon heute große Lagerhallen, in denen Roboter Regale bewegen, sortieren und verpacken – Menschen sind dort kaum noch im Einsatz. Und das ist erst der Anfang: Auch in anderen Bereichen übernehmen KI-Systeme längst zentrale Aufgaben, oft ganz ohne menschliche Kontrolle. Medizinische Diagnosen, Finanzhandel, Logistik, sogar Teile der Justiz – alles zunehmend KI-gesteuert. Das klingt nach Fortschritt, bedeutet aber auch: massive Arbeitsplatzverluste.
Die Gesellschaft ist auf diesen Wandel überhaupt nicht vorbereitet. (Dein Merkel-Verweis ist gut!!) Politik, Bildungssystem und Wirtschaft reagieren viel zu langsam. Wir reden zwar ständig über Digitalisierung, aber nicht darüber, was passiert, wenn Millionen plötzlich keine Arbeit mehr haben, weil sie schlicht nicht mehr gebraucht werden.
Liebe Grüße
seestern47 🌊
(Der Leitartikel der letzten Spiegel-Ausgabe hat das Thema ausführlich besprochen!)
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Moin, @seestern47 . Die Suchmaschinen wie Google sind schon dabei, mit KI-Systemen zur intelligenten Recherche zu werden und da steckt viel Potential drin. Wikipedia wird sich nicht so leicht ersetzen lassen, könnte aber inhaltlich verbessert werden.
Die Gesellschaft ist m.E. auf die Entwicklung nicht vorbereitet. Zum Beispiel lassen sich mit Hilfe von KI immer bessere DeepFakes erstellen und es fehlt überall an der Medienkompetenz, um solche Fälschungen zu erkennen. Meist ist dazu wieder Recherche notwendig, um zu überprüfen, ob das, was man da sieht, liest oder hört, wirklich echt ist. Wer tut das schon? Es hat aber auch lustige Nebenwirkungen. Der orangene Wutklops in Washington hat vorige Woche ein DeepFake-Video von sich selbst nicht als Fälschung erkannt und es weiterverbreitet. Er hat nicht gemerkt, dass er in diesem Video eine absurde Verschwörungstheorie von QAnon verbreitet und dass er das nie so gesagt hat. Nach einem Tag verschwand das Video dann von seinem Twitterverschnitt Truth Social.
Der Einfluß auf die Arbeitswelt ist wohl eine Fortsetzung der ohnehin laufenden Automatisierung. Wie sich das auswirken könnte kann ich nur vermuten. Die historischen Beispiele wie das Verschwinden von Heimarbeitsplätzen durch die Erfindung der mechanischen Webstühle lassen sich nur begrenzt übertragen. Die Webstühle mussten wenigstens noch bedient und gewartet werden, KI-Systeme dagegen brauchen hochqualifizierte Programmierer und dafür kann man nicht mal eben angelernt werden. Ich vermag nicht abzuschätzen, was da auf unsere Kinder und Enkel zukommt. Im Gegensatz zur Einführung z.B. von Industrierobotern beeinflusst die Entwicklung von KI-Systemen zahllose Lebensbereiche.
Die Regierenden reagieren nach meinem Empfinden im Schneckentempo bis überhaupt nicht und lassen sich einfach von der Entwicklung überrollen. Doch was will man von einer Partei erwarten, deren damalige Vorsitzende im Jahr 2013 sagte „Das Internet ist für uns alle Neuland“. Da hatte ich meinen Internetzugang schon 20 Jahre und erlebte einen massiven Anfall von Fremdschämen.
Das ist die Kurzfassung von vielem, was es zu dem Thema zu sagen gäbe.
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Diese Antwort wurde vor 2 Monaten, 2 Wochen von
Yossarian geändert. Grund: die üblichen Fipptehler
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Diese Antwort wurde vor 2 Monaten, 2 Wochen von
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Moin @Yossarian
Ja, solche Experimente zeigen, wie viel Potenzial in KI steckt. 😊
Mich würde interessieren: Glaubst Du, dass KI irgendwann z. B. Wikipedia oder Google ersetzen kann? Und wie wird sich das Zusammenspiel von KI und Robotik Deiner Meinung nach auf unsere Gesellschaft auswirken – im Alltag, in der Bildung oder auch im Beruf (Arbeitslosigkeit)?
Hab einen schönen Tag.
seestern47
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Na gut, wie zu erwarten löscht der Löschmeister seine Beiträge wieder und der übliche Verdächtige versteht nicht, dass es um eine KI auf dem eigenen PC geht. So weit, so leider normal.
Ich habe der KI eine schwierige Aufgabe gegeben. Als Rolle habe ich ihr vorgegeben, dass sie ein Lehrer ist, der Unterlagen für den Unterricht vorbereitet. Sie sollen die interessierten Schüler ans das Thema heranführen, aber auch die gelangweilten Schüler mitnehmen. Für mich wäre das eine unlösbare Aufgabe, denn ich bin kein guter Lehrer.
Die Vorgabe lautete, dass die KI für einen Realschullehrer arbeitet, aber das hat sie ignoriert und Unterlagen für die Oberstufe eines Gymnasiums erstellt. Interessant fand ich, dass ich der KI „thinking“ vorgegeben habe und sie fast zwei Minuten brauchte, um über ihre Rolle nachzudenken. Diesen Prozess gibt sie in Englisch aus, das endgültigen Unterrichtsmaterial in Deutsch. Thema war eine Einführung in die Relativitätstheorie.
Es macht viel Spaß, sowohl mit der vorgegebenen Rolle als auch mit der Form der Ausgabe zu spielen.
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Diese Antwort wurde vor 2 Monaten, 2 Wochen von
Yossarian geändert. Grund: die üblichen Fipptehler
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Diese Antwort wurde vor 2 Monaten, 2 Wochen von
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