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Liebe Zoe,
die Mehrheit einer Gesellschaft hat erkannt, dass Gewalt in der Kindererziehung bei den Heranwachsenden zu schweren seelischen Schäden führen kann und per Gesetz solch ein Verhalten unter Strafe gestellt. Kinder wurden damals in vielen Bereichen anders bewertet
als Erwachsene.
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Eigentlich wollte ich nichts mehr zu diesem Thema sagen, aber da man sich so sehr auf einen Satz von Franziskus eingeschossen hat, kann ich nicht anders. Natürlich ist es nicht in Ordnung, wenn man Kinder schlägt, aber man kann diesen Mann doch nicht alleine aufgrund dieses Ausspruchs bewerten.
Es wurde hier noch kein Wort darüber verloren, dass er die Kirche, seine Priester und Würdenträger als Stimmen der Armen und der Randgruppen sah und die Bischöfe und Kardinäle auch dementsprechend gerügt hat, weil sie sich als etwas besseres fühlten. Auch den Prunk hat er abgelehnt und wohnte auch nicht in den Prunkräumen der Päpste sondern in dem Gästehaus des Vatikans und aß auch mit den anderen in dem Speisesaal.
Alleine wie er seine Beerdigung geplant hat, nicht im Petersdom in einem Prunksarg, sondern in einem einfachen Holzsarg in der Basilika Santa Maria Maggiore mitten in Rom.
Er war ein Papst der Armen -wie es sicher von Anfang an vom Glaubensgründer gedacht war- und nicht der Reichen und Mächtigen. Auch hat er alleine in der Vatikanbank ganz schön aufgeräumt, ist alles nachzulesen. Aber ich denke, hier sucht man mit Eifer etwas, dass ihn in ein schlechtes Licht rücken kann, aber wenn man nur den Satz gefunden hat, den man auch noch breittritt, dann ist es lächerlich.
Er ging ja auch bei seinen Reisen in die Slams und zu den Armen und nicht in die Paläste und Villen der Mächtigen. Man könnte viele Beispiele bringen, aber wen es wirklich interessiert, der kann sich ja auch informieren.
Ich habe mit der Kirche nichts am Hut, aber man sollte schon auch etwas bei den Tatsachen bleiben.
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Eigentlich nicht verwunderlich, dass Schlagen von Kindern so lange nicht geächtet wurde.
“Wer sein Kind liebt, züchtigt es” war ein Satz, den ich in meiner Kindheit oft gehört habe. Der Satz steht in der Bibel.
Sprüche Salomos, Kapitel 13 Vers 24: »Wer seine Rute schont, der hasst
seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald. -
Eine Aufstellung seiner Zitate. Insgesamt gesehen doch recht positiv.
Die Werbung kann ich leider nicht löschen
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Nachtrag: Da ich sehr christlich/katholisch erzogen wurde, bekommt man die Kirche nicht so ganz aus seinem Leben, auch wenn man nichts mehr mit ihr am Hut hat. Allerdings hat mich Papst Franziskus sehr beeindruckt und durch ihn sah ich die Kirche wieder etwas positiver. Bedauerlicherweise kam er mit seinen Reformen gegen den Widerstand der Kurie nicht sehr gut voran, aber auf jeden Fall hat er einiges angestoßen und man kann nur hoffen, dass sein Nachfolger damit weitermachen kann.
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Die Innenministerin Nancy Faeser hat für morgen die bundesweite Trauerbeflaggung der Dienstgebäude des Bundes angeordnet. Für mich geht das zu weit, außerdem bin ich eher für eine striktere Trennung von Staat und Kirche(n).
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Es wird in Deutschland immer von unseren christlichen Werten gesprochen, warum geht es dann zu weit, wenn man dem Oberhaupt des Christentums zur Beerdigung seinen Respekt zeigt?
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Wir haben gut lästern über einen verstorbenen Papst. Aber wer von euch wäre denn bereit, bis an sein Lebensende zu arbeiten? Wer von uns hätte denn mit 76 Jahren noch so viel Verantwortung übernehmen wollen – auch wenn er dann auf Wunsch nicht mal mehr seine Brötchen sibst schmieren müsste? Wie kann man von einem so alten Mann erwarten, dass er die mächtige Institution Kirche auch nur um 1mm bewegt? Immerhin hat er ein paar Zeichen gesetzt, die ja schon erwähnt wurden. Ich persönlich finde das viel.
Ich bin ev erzogen und brauche keinen Vertreter Gottes. Aber ein mutiger Mann mit Vorbildfunktion in großen Teilen der Welt würde auch mich beeindrucken.
Mondin
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@Miez: Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche, nicht des Christentums. In Deutschland gibt es etwa gleich viele Katholiken wie Protestanten, außerdem immer mehr nicht kirchlich gebundene Menschen. Werte vermitteln nicht nur die Kirchen, für mich reicht auch allgemeine Humanität. Ich achte einen wahrscheinlich aufrichtigen Menschen wie Franziskus und Gläubige, trotzdem finde ich diese “religiöse” Beflaggung übertrieben.
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@Heigi Sorry, dass ich vergessen habe, dass der Papst nicht das Oberhaupt des Christentums ist, sondern “nur” das Oberhaupt der katholischen Kirche mit 1,4 Milliarden Anhängern weltweit.
Dann nimm es doch so, dass die “religiöse Beflaggung” einem aufrichtigen Menschen gilt, der viel getan hat, um die Glaubensgemeinschaften miteinander zu versöhnen. Der sich dafür eingesetzt hat, dass der IS sich etwas zurückgezogen hat und der das gelebt hat, was er auch geglaubt hat.
Ich wollte mich hier auf keinen Fall auf eine größere Diskussion einlassen, aber manchmal kann ich einfach nicht schweigen.
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