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Der Papst ist tot
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Papst Franziskus hat in seinem Pontifikat Spuren hinterlassen, die über konfessionelle Grenzen hinausreichen. Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit, für die Menschen am Rand der Gesellschaft und für einen glaubwürdigen, menschennahen Umgang der Kirche mit der Welt wird mir im Gedächtnis bleiben. Er hat die Kirche nicht neu erfunden, aber an entscheidenden Punkten bewegt.
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Hat er bewegt @seestern47 ? ich hatte den Eindruck, dass er so wie Obama mit reichlich Vorschusslorbeeren bedacht wurde, die sich dann zum großen Teil als Seifenblasen entpuppten. Der Umgang Roms mit den Bestrebungen der deutschen katholischen Kirche sieht nicht nach Bereitschaft zur Bewegung aus. Allerdings bekomme ich das nur bruchstückhaft mit, weil der verschleppte Umgang der kath. Kirche mit dem Mißbrauch mich einen großen Bogen um die machen läßt.
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13:25h …..die sich dann zum großen Teil als Seifenblasen entpuppten. Der Umgang
Roms mit den Bestrebungen der deutschen katholischen Kirche sieht nicht
nach Bereitschaft zur Bewegung aus.Liegt vielleicht auch daran, dass der Papst kein Alleinherrscher ist? Ebenso dass es nicht nur um deutsche Kirchen geht, da es sich um eine Weltreligion handelt?
Gerade im Bereich Missbrauch hat der Papst, so meine Erinnerung, sich dafür eingesetzt das mehr Aufklärung erfolgt. Ebenfalls ging es um Geschiedene, die nicht wieder kath. heiraten dürfen. Weiter hat er sich für Homo-, Bi- (einschl, der Priester) und Transsexuelle eingesetzt. Wie sagte er?
“Gott ist Vater und verleugnet keines seiner Kinder”
Dazu der gestrige Tag mit offensichtlich letzter Kraft – er war ein besonderer Papst – sagt jemand, der evangelisch ist. So hätte ich mir die kath. Kirche gewünscht, als ich noch von 14-18Jahren, in der Kirche ein wenig mitgearbeitet habe.
GeSa
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@GSaremba61 schrieb:”[…]” Ebenso dass es nicht nur um deutsche Kirchen geht, da es sich um eine Weltreligion handelt?[…]”
Das ist die Universalausrede, mit der die deutsche kath. Kirche schon ein weiteres Mal von Rom zurückgepfiffen wurde, als sie von der streng konservativen Linie abzuweichen drohte. Außerdem ist der Papst in Glaubensfragen doch unfehlbar. Wieso soll der das auf einmal nicht mehr sein? Nach diesem Grundsatz ist er Alleinherrscher.
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Yossarian bearbeitet.
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Yossarian bearbeitet. Begründung: die üblichen Fipptehler
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Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 2 Wochen von
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Katholisch.de (18.1.2022):
Eigentlich war Papst Franziskus mit einem Programm der “heilsamen Dezentralisierung” angetreten. Die Kurienreform sollte das Prinzip der Subsidiarität stärken und mehr Entscheidungen auf die Ebenen unterhalb des Vatikan verlagern. Die Kurienreform steht immer noch aus. Wie ernst es dem Papst mit der Dezentralisierung ist, muss man an anderen Maßnahmen ablesen – und der Eindruck ist verheerend. ***
Die Anfänge hatte ich noch mitverfolgt und sehe nun, nachdem ich eben gegoogelt habe, daß es mit der Stärkung der Ortskirchen am Ende nichts geworden ist.
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Zuletzt hat Papst Franziskus sich noch an die US-Regierung gewandt, ein Akt der Einmischung in politische Ereignisse, die für einen Papst ungewöhnlich ist.
In einer seiner Enzykliken hat er sich für die Menschenrechte in allen Ländern der Welt stark gemacht, was sich insbesondere auf die Ausbeutung der Länder Afrikas durch die Industrienationen bezog (Wasserresourcen speziell).
Es hat schlechtere Päpste gegeben.
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Im Januar hat er erstmals eine Frau als Leiterin eine großen Vatikanbehörde, das Dikasterium, ernannt. Der Posten entspricht einer Ministerin eines Staates.
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Verglichen mit seinem Vorgänger Benedikt war Franziskus fortschrittlich. Ich denke, er hätte gern einige grundlegende Reformen in seiner Kirche vorgenommen, was aber die erzkonservativen Kardinäle im Vatikan bis heute zu verhindern wissen. Das Konklave kann spannend werden.
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Meine Bewunderung von Papst Franziskus ist nochmal größer geworden, seit ringsherum die totalitären Strömungen stärker werden. Wir brauchen m.E. dringend moralische Autoritäten, deren Stimme sich gegen die Milliardäre, Oligarchen und religiösen Extremisten erhebt, die in unserem Jahrzehnt alle Macht an sich reißen wollen. Egal ob Katholik, Buddhist oder Atheist: Wir brauchen glaubwürdige Vertreter einer Moral, die über der Politik steht und es sich herausnimmt, über Politiker zu urteilen.
Ob die Nachfolge von Franziskus einem ebenso menschenfreundlichen Kandidaten zufallen wird? Erstmal bin ich besorgt! N.B. obwohl nicht katholisch…
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Ausgerechnet die kath. Kirche, die den Mißbrauchsskandal Jahr für Jahr vertuscht hat, die die Aufklärung immer wieder behinderte, das Leid Betroffener mit lächerlichen Summen abspeisen wollte oder gar nicht anerkannte, die soll eine moralische Instanz sein? Das ist der Witz des Jahres. Vor einiger Zeit hat ein Fernsehteam einen kath. Geistlichen ausgespürt, der in Kanada wegen mehrfachen Kindesmißbrauchs steckbrieflich gesucht wird, und dem die Mutter Kirche die Flucht nach Frankreich ermöglichte, wo er unbehelligt in einem Kloster lebt.
Von den vielen Kinderleichen, die in Kanada oder Irland auf den Grundstücken kath. Institutionen gefudnen wurden, redet auch keiner mehr. Warum auch, denn die Schuldigen sind ja tot und ihre Organisation auf einmal wieder eine moralische Instanz.
Wie gesagt: der Witz des Jahres.
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Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 2 Wochen von
Yossarian bearbeitet.
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Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate, 2 Wochen von
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