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  • Der erste Satz...

     realo antwortete vor 1 Jahr, 1 Monat 6 Teilnehmer · 30 Beiträge
  • Zoe

    Teilnehmer
    28. September 2024 um 13:32

    Hach, ich hab’s! Nachdem mir auch nur der Hinweis angezeigt wurde, den Du gefunden hattest @realo, habe ich mir das Inhaltsverzeichnis des Buches angesehen und in dem Kapitel, das google für den zu ratenden Satz anzeigt, werden nur die Arbeiten von Hermann Kant besprochen, möglicherweise, das kann man nicht feststellen, nur “Die Aula”. Und nachdem ich nochmal zurück auf die Kurzanzeige gegangen bin, sehe ich, daß dort steht: “vorbereiteten Rede ist Iswalls gleichsam kopfschüttelnder Schlusssatz: »Welch eine Schnurre, dachte er, und welche Übertreibung! Hier ist niemand tot […]Gut, dann mußte ich noch prüfen, ob Iswall in die Aula gehört …

    Ich kenne den Roman nicht, ich habe nichts von Kant, diesem Kant, gelesen -und wir haben das Rätsel gelöst !!!Slight Smile


  • Constantia

    Teilnehmer
    28. September 2024 um 14:03

    @Zoe

    Ich habe den Satz also doch schon mal gelesen und über das Buch bzw. meinen persönlichen Bezug dazu hier im Forum 2021 geschrieben.

    https://www.forum-fuer-senioren.de/foren/beitrag/die-aula-von-hermann-kant/

    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Aula_(Roman)

    Constantia

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 1 Monat von  Constantia bearbeitet.
    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 1 Monat von  Constantia bearbeitet.

    Die Aula - von Hermann Kant

  • Heigi

    Teilnehmer
    28. September 2024 um 15:25

    Ihr Ratefüchse @Constantia, @realo, @Zoe (nach dem Alphabet) Wink, habt ja so recht! Es ist “Die Aula” von Hermann Kant, erschienen 1965, meine Ausgabe von 1968. Zeit und Ort an der Arbeiter-und Bauernfakultät, Uni Greifswald. Gut zu lesen, ich erfuhr viel über diese spezielle Art des Studiums und andere Themen der DDR damals. Meinem Freund aus Ostberlin, von Beruf Lektor, verdanke ich viele literarische Neuerscheinungen aus der DDR. Umgekehrt war es leider schwer, neuere Westliteratur nach “drüben” zu schicken.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Die_Aula_(Roman)

  • Zoe

    Teilnehmer
    28. September 2024 um 15:37

    Nun habe ich mich weiter befragt, warum mir der Autor “Herrmann Kant” ein Begriff ist, und zwar in Verbindung mit dem Ausschluß anderer Autoren aus dem DDR Schriftstellerverband.

    Von Christa Wolff habe ich fast alle Texte gelesen -und ja, von Brigitte Reimann (Tagebücher, Briefe), die Du @Constantia in Eurem Gespräch im Jahr 2021 erwähnt hattest , von anderen Autorinnen habe ich gar nichts gelesen. Weißt Du Constantia , welche der Beiden die Haltung Kants zum Ausschluß von Schriftsteller*innen aus dem Verband thematisiert hat?

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 1 Monat von  Zoe bearbeitet.
  • Heigi

    Teilnehmer
    28. September 2024 um 15:37

    @Constantia: Ich habe gelesen, was du 2021 über das Buch geschrieben hast, und kann all das unterschreiben. Es ist vom damaligen Zeitgeist geprägt und mMn kein richtig großes Werk. Dafür gibt es andere ostdeutsche Autoren.

  • Zoe

    Teilnehmer
    28. September 2024 um 17:01

    Mich hat die Erzählung “Der geteilte Himmel” (Ch. Wolf) die Aufbruchsstimmung und Atmosphäre der sehr frühen Zeit erahnen lassen. Alle gehen in die Fabrik und schuften gemeinsam in einem Betrieb, der allen gehört. Ich meine mich zu erinnern, daß der Ort des Geschehens die “Schwarze Pumpe” war, eine elende Giftfabrik, aber das wußte man damals noch nicht und falls man es vielleicht vermutete, spielte es keine Rolle.

    @Heigi , ich finde es schon beachtlich, daß Du es geschafft hast, nach dem Schlußsatz das Buch vom “ersten Satz” an zu lesen.

  • Heigi

    Teilnehmer
    28. September 2024 um 17:24

    Eine schöne Bemerkung @Zoe, vielleicht habe ich es gerade deswegen geschafft, weiß ich aber nicht mehr genau. Außerdem hatte mich mein Freund gebeten, meinen Eindruck von dem Buch zu schildern, was ich dann auch tat. Es fiel mir allerdings schwer, gebe ich zu. Christa Wolf ist ja eine ganz Große, ich habe das meiste von ihr gelesen. Als Lesung fand ich “Kassandra” faszinierend. Beeindruckt hat mich auch “Die neuen Leiden des jungen W.” von Ulrich Plenzdorf, war ja auch auf der Bühne sehr erfolgreich. Die DDR hat wichtige Autoren hervor gebracht!

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 1 Monat von  Heigi bearbeitet.
  • realo

    Teilnehmer
    29. September 2024 um 12:04

    Das Schreiben war in der DDR eine wichtige und gute Sache, war es doch eine Möglichkeit der Fantasie freien Lauf zu lassen und die Zensur zu umgehen. Ich habe bis zu meinem 25 Lebensjahr in der DDR nicht so viel brisanten Stoff gelesen. Mir ging die Verherrlichung des Sozialismus auf den Senkel, aber die Gesellschaftskritik auch, ich konnte als Jugendlicher nichts am Staatsgefüge der DDR ändern, mein Problem war die Pubertät und die Ablöse von der Herkunftsfamilie, um selbstständig auf meine eigenen Beine zu kommen. Da war dann die Wendezeit ideal geeignet. Ich las als Jugendlicher in der DDR Science-Fiction-Literatur, die es reichlich gab, eine Möglichkeit der Realität zu entfliehen und in die Zukunft zu träumen. Auch das sechs bändige Werk ‘Die Söhne der großen Bärin’ eine Indianergeschichte aus der DDR habe ich verschlungen. Karl May Geschichten gab es erst später, als die Rechte von West nach Ost wechselten. Es war sogenannte Bückware, das Buch lag unterm Ladentisch und die Verkäuferin musste sich bücken, um es hervorzuholen, wenn man danach fragte. Ich war viel in der berühmten Karl-Marx-Buchhandlung in Berlin Friedrichshain unterwegs, ich wohnte in der Nähe. Es gab Schallplatten, ein Antiquariat und die Neuerscheinungen. Politik hat mich damals nicht interessiert, aber ich habe Bücher aus dem Diogenes Verlag gesammelt, die ich im Antiquariat bekam. Kann mich noch an den ‘Scharlachroten Buchstaben’ von Hawthorne erinnern, eine Frau, die stigmatisiert wurde mit der Kennzeichnung, weil sie einen anderen Lebenswandel hatte als die Mehrheit. Diese Geschichte hat mich nachhaltig geprägt. Es war in der DDR durchaus amerikanische Literatur zu haben, über das Antiquariat.

  • Zoe

    Teilnehmer
    29. September 2024 um 14:31

    @realo: […]Kann mich noch an den ‘Scharlachroten Buchstaben’ von Hawthorne
    erinnern, eine Frau, die stigmatisiert wurde mit der Kennzeichnung, weil
    sie einen anderen Lebenswandel hatte als die Mehrheit. Diese Geschichte
    hat mich nachhaltig geprägt.[…]

    Ich habe mir bei mir wiki die Inhaltsangabe des Buches durchgelesen, weil ich es nicht kannte. Du hast Dich mit Hester identifiziert? War’s das?

    Sonderbar finde ich, daß mir überhaupt kein Buch eingefallen ist, das mich geprägt hat. Ich kann nicht sagen, woran es liegt. Später, aber da war ich bereits Ende 30, da haben sich mir durch die Lektüre andere Welten aufgetan, aber das war keine Belletristik.

    Den “Trotzkopf”, die “Pucki”- und “Nesthäkchen”bände habe ich alle mehrfach gelesen, dann auch Karl-May (so im Alter von 13 ungefähr) und danach …? Ich bin jede Woche in die “Öffentliche Bücherhalle”, um mir Bücher auszuleihen, die ich auch alle gelesen habe. Nur erinnere ich kein Einziges mehr. In der Schule von Th. Storm den “Schimmelreiter”, “Tonio Kröger” von Th. Mann; Brecht, keine Ahnung, welches Drama wir lasen, ich hatte keinen Zugang zu deser Art des realistischen Schreibens. Büchner, “Dantons Tod”, ja, darin habe ich eine Fülle von Sätzen gefunden, die ich auswendig gelernt habe, weil ich sie so schön gefunden habe. Das ist auch immer noch so. Die Liebesgeschichte zwischen Camille und Lucile …

  • Zoe

    Teilnehmer
    29. September 2024 um 14:35

    Apropos “Der erste Satz” und Büchner. Das ist mir gestern Abend vorm Einschlafen eingefallen. Die Geschichte “Lenz” hebt an mit dem Satz: “Den 20. Januar ging Lenz durch’s Gebirg”. RoflIch finde nicht, was an diesem Anfangssatz nun so umwerfend gut ist, aber er ist umwerfend gut.

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 1 Monat von  Zoe bearbeitet.
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