Startseite Foren Das "Ich", was ist das eigentlich?

  • happyday

    Mitglied
    2. Mai 2021 um 11:26

    @Fritz.the.Cat und @all Interessierte…, die Epigenetik ist noch ein junger Zweig in der Genforschung, und ich habe mich auf eine spannende Suche begeben.

    Was ich als gut und allgemein verständlich erklärt fand, ist das folgende Video von ca. 25 min., die sich wirklich lohnen. – Ja, das hat im engeren Sinn auch damit zu tun, wer bin ICH…Wink

    Ein Naturwissenschaftler im Gespräch mit einem Mediziner/Psychotherapeut und „Schüler“ von Erikson…

    https://www.youtube.com/watch?v=ZL3HYr0Ulgg

  • happyday

    Mitglied
    1. Mai 2021 um 20:05

    Der link, @Fritz.the.Cat , ist von 2020…Laughing , doch das meintest du sicher nicht mit aktuell. So weit mir bekannt ist, gilt dieses Stufenmodell als solches heute noch. ABER: das Wissen um z.B. Epigenetik hatte Erikson, der 1994 starb, vermutlich noch nicht.

    Du weißt es selbst, das Wissen verändert sich ziemlich rasant. – Beim Stöbern in meiner Literatur habe ich u.a. auch ein Buch wieder gefunden, das ich damals und auch heute noch ziemlich „schräg“ finde. Es geht ums Bewusstsein. –

    Werner Ablass, der Autor des Buches „Spielen statt kämpfen“ behauptet: ...“Bewusstsein ist alles, was ist…Der Erlebniskosmos ist zu 100% Spiegelung des Bewusstseins. – Es gibt kein ICH – es gibt nur Bewusstsein… Soll sich der Erlebniskosmos zum Vorteil verändern, muss sich nur der Bewusstseinskosmos verändern“. – Diese These lasse ich jetzt kommentarlos so stehen…Relaxed

    PS.: Auf Epigenetik gehe ich noch ein, nur heute nicht mehr…

  • happyday

    Mitglied
    1. Mai 2021 um 10:12

    @Fritz.the.Cat …Zustimmung von meiner Seite…

    Bin mal etwas in abgetaucht von Mythologie bis zu Erik Erikson…

    Der griechische Meeresgott Proteus konnte sich in viele verschiede Gestalten verwandeln. Seine Tragik: er war sein Leben lang vergeblich auf der Suche nach seinem ICH.

    Im Modell von Erikson wird kurz und gut erklärt, wie der Mensch seine Identität und sein ICH „entwickelt“. – 9 min. die durchaus sehenswert sind…

    https://www.youtube.com/watch?v=SxZ8VRoc-AY

  • Webra

    Mitglied
    30. April 2021 um 22:32

    Hallo fritz.the.Cat,

    nach allem was ich hier an Kommentaren und in den eingestellten Links gelesen habe, ist meine

    Antwort auf deine Frage: Es ist heute noch nicht möglich diese Frage übereinstemmend zu beantworten, so wie z.B 1+1 = 2.Frowning2

  • happyday

    Mitglied
    30. April 2021 um 11:00

    @Webra was ich jetzt schreibe, ist als Ergänzung zu deinem Beitrag gedacht…Bevor Kleinkinder etwa 15 Monate alt sind, haben sie keinen Bezug zu ihrem Spiegelbild. In der Regel beginnt das „Erkennen“ erst mit zwei Jahren. Doch das ist noch längst nicht das Verstehen von ihrem ICH . Sicher haben es alle schon mehrfach erlebt, dass kleine Kinder von sich mit ihrem Namen sprechen oder so: …“Baby hat Aua…“ – Die Erkenntnis, das bin „ICH“ entwickelt sich im Alter von vier bis fünf Jahren…

    Das ist ein viel zu umfangreiches Thema und meiner Meinung nach driften wir damit auch vom eigentlichen Thema weg…

  • Webra

    Mitglied
    30. April 2021 um 0:32

    Hallo Fritz.the.Cat,

    Kleinkindern werden alle Wahrnehmungen von Erwachsenen mit Begriffen erklärt. Sie lernen somit

    ihre Umwelt kennen. Wenn sie aber im alter von ca. 15 Monaten ihr Spiegelbild sehen erkennen sie, dass dort etwas ist das aussieht wie sie selbst. Sie deuten mit den Finger auf dieses Bild und äußern durch Laute, dass dort „Ihresgleichen“ ist. Sie haben sich selbst erkannt. Dies ist inzwischen durch viele, wissenschaftlich begleitete Versuche bewiesen. In den Monaten davor haben sie, wenn man ihnen einen Spiegel vorhielt, darauf aber nicht reagiert. Ihr Gehirn hat sich inzwischen soweit entwickelt, dass unser Ich geboren wurde.

    Genau so wie ein Embryo im Normalfall nach ca.9 Monaten Entwicklung im Mutterleib die Geburtsreife erlangt hat, ist dieser Zeitpunkt für unser Ich nach ca. 15 Monaten Entwicklung im Gehirn erreicht. Wie sich Körper und Ich dann weiterentwickeln, hängt sehr stark von den

    Umweltbedingungen ab unter denen dieser Prozess abläuft.

    Das Ich ist gewissermaßen unser Zugang zur Welt. Es ist das Fenster, durch das wir auf das

    Geschehen um uns herum blicken.

    Eine weitere „Möglichkeit“ unter vielen.

  • happyday

    Mitglied
    29. April 2021 um 13:13

    @Fritz.the.Cat sicher hat das z.B. jeder, der Geschwister hat, schon erlebt, dass das eigene Erleben mit dem von Bruder oder Schwester überhaupt nicht überein stimmt. Eine Weile hatte ich ( fast ) den Verdacht, entweder meine Schwester oder ich, eine von uns wurde vertauscht. – Der Wahrheitsgehalt von Erinnerungen und Gedächtnis auch wird, wie du es bereits schreibst, auch wissenschaftlich untersucht. – Es ist unglaublich, was für „Fake-Erinnerungen“ am Ende heraus kommen…

    @seestern47 …der Aussage deiner Freundin möchte ich so nicht zustimmen. Zwar einsteht das ICH dadurch, dass wir ein Gehirn haben, uns an Erfahrungen erinnern… – Bis zu gewissem Punkt können das auch Tiere, doch wir sind die lernfähigsten Wesen, die auch planen können usw. usw. – Bin erstmal raus, weil – handicap –

  • seestern47

    Mitglied
    29. April 2021 um 11:34

    Liebe @happyday,

    Danke für das wunderschöne und kluge Zitat von Salman Rushdi. Dem kann ich mich vollumfänglich anschließen. Wenn ich rhetorisch so gewandt wäre, hätte ich es genau so definiert. 😉

    Ich habe über den Zusammenhang zwischen Identität/ Ich bei Demenz/Alzheimer so konkret noch nie nachgedacht. Aber tatsächlich, was bleibt da übrig?????

    Eine sehr gute Freundin (Sprachheilpädagogin) meinte einmal: “ Das ICH ist Gehirn“, sonst nix. Ohne Gehirn kein Mensch“. Ich denke, diesen Satz kann man nur vor ihrem beruflichen Hintergrund verstehen.

    Übrigens: Diese fast schizophrene Spaltung bei Politikern kann ich nachvollziehen… Anders ist so ein Job wohl nicht zu machen. Bei Managern unterstellt man ja übrigens, sie seien alle Soziopathen. Ich denke, zumindest im Ansatz ist da auch was dran.

  • happyday

    Mitglied
    29. April 2021 um 11:18

    @Fritz.the.Cat mit diesen beiden Notwendigkeiten für „Abspaltung“, also Dissoziation, habe ich zwei Beispiele angeführt für notwendigen, unbewussten (!) Selbstschutz nach Traumatisierung…

    Ein Beispiel, das uns täglich merhfach begegnet, das Verhalten von Politikern.

    Allem, was du über Abkopplung, Meditation, Gedankenwelt ( im positiven Sinn )… schreibst, stimme ich ohne Wenn und Aber zu…

    Zur Definition vom ICH fand ich eine Aussage von Salman Rushdi:

    „Das (post-)moderne ICH ist ein schwankendes Bauwerk, das wir aus Fetzen, Dogmen, Kindheitsverletzungen, Zeitungsartikeln, Zufallsbemerkungen, alten Filmen, kleinen Siegen, Menschen, die wir hassen und Menschen, die wir lieben, zusammensetzen. Die Lebenserzählung ist eine Collage, eine Sammlung von Zufälligem und Beliebigen, aus Vorgefundenen und Improvisiertem“

    Ist die Identität gleich das „ICH “ ? Was passiert, wenn Menschen mit Demenz und Alzheimer mehr und mehr ihre Identität verlieren, verlieren sie dann auch sich, wie das oft genannt wird ? Also ihr ICH ? Die Thematik ist bekannt, scheint mir doch noch zu sehr in der Tabuzone – nur als Idee, muss/soll nicht ablenken vom Thema als solches…

  • Webra

    Mitglied
    29. April 2021 um 0:23

    Hallo Fritz.the.Cat,

    aufgrund deiner bisherigen Beiträge und Kommentare bist du ein Mensch, der Wissen erlangen will, Wissen, das beweisbar ist. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, weshalb du diese interessante Frage unter „Technologie und Wissenschaft eingestellt hast. Ein wissenschaftlicher Beweis ist aber nur dann erbracht, wenn das erzielte Ergebnis unter den gleichen Bedingungen von einem anderen Wissenschaftler auch erzielt wird. Wissenschaft benötigt zum Experimentieren etwas „Handfestes“, die Frage nach dem Ich ist aber ein Gedanke, etwas Geistiges. Das Produkt von Gedankengängen sind aber keine Ergebnisse, es sind Erkenntnisse. Sie zeigen auf wie etwas sein könnte und nicht wie etwas ist. Es sind somit Möglichkeiten. Je realer und logischer diese Gedankengänge sind, ums so größer wird die Wahrscheinlichkeit das die Möglichkeit zutreffend ist.

    Auf deinen Eröffnungsbeitrag sind die bisherigen Kommentare von einer Qualität, die hier im Forum nicht üblich ist. Ich würde allen die Bewertung „höchstwahrscheinlich kann es so sein“ geben. Mehr kann man bei einem philosophischen Thema nicht erwarten und erreichen.

    Für mich ist das Ich, wie alles Erdachte, ein Produkt unseres Gehirns.

    Es ist das Gegenteil vom Du.Thinking


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