Startseite Foren Philosophie Aus dem Verborgenen ins Wahrnehmbare

  • Zoe

    Mitglied
    16. September 2024 um 9:26

    Ich bedanke mich @Yossarian . Slight Smile

    Vor mehreren Jahrzehnten habe ich mich ein bißchen im ZaZen geübt und einmal sogar an einem 5 Tage Sesshin teilgenommen. Während der Zeit bin ich auch zu einer 10tägigen Vipassana-Übungswoche gefahren. That’s all.

    In theoretischer Hinsicht bin ich so kundig wie … ein Sheep.

  • Yossarian

    Mitglied
    15. September 2024 um 20:15

    Die kenne ich nur dem Namen nach, @ricarda01 .

    Ich hoffe, dass uns ein kurzer OT-Ausflug gestattet ist. Wie zu vielen Themen bin ich auch zum Buddhismus aus reiner Neugierde gekommen. Es gab einen Fernsehbericht über die vietnamesich-buddh. Pagode in Hannover und ich habe sie mir angesehen. Mich sprach sie nicht an, es war mir zuviel güldener Prunk. Doch ein Gespräch mit einem der Mönche machte mich neugierig. So verschaffte ich mir einen Überblick über die verschiedenen Richtungen des Buddhismus, also Theravada, div. Richtungen des Mahayana und tibet. Buddhismus und blieb bei einer am Theravada orientierten Gesprächs- und Meditationsgruppe hängen. Theravada gilt heute als die Lehre, die dem ursprünglichen Buddhismus am ähnlichsten ist. Bei dieser Gruppe gab es eine Einführung in die Meditation, einen Vertiefungskurs in Vipassana und regelmäßige Diskussionen eines Lehrtextes aus der „Mittleren Sammlung“ (klick mich).

    Hätte es mich nicht in diese Kleinstadt verschlagen, dann wäre ich wahrscheinlich immer bei dieser Gruppe. Man kann nicht alles haben – leider.

  • Ricarda01

    Mitglied
    15. September 2024 um 19:43

    @Yossarian

    Beitrag von 18:49

    Guten Abend – in Zeiten von großem Stress hat ein Familienmitglied sich auch verstärkt mit Meditation und Buddhismus befasst. Von diesem habe ich auch noch einige Bücher im Bücherschrank, vielleicht kennst du die auch:

    1. Thich Nhat Hanh: ‚Ich pflanze ein Lächeln‘ mit einem Vorwort des Dalai Lama

    2. Buddha ‚Pfad zur Erleuchtung‘ – ein buddh. Lesebuch.

    Hierzu passt vielleicht auch noch, was ein Psychologie-Prof. während eines Seminars an der Uni Dortmund (Sen.Studium) sagte: ‚Man kann nicht nicht denken‘. Hat mich damals schwer beeindruckt – und tut es immer noch. Schönen Abend – Ricarda01

  • Yossarian

    Mitglied
    15. September 2024 um 18:49

    @Zoe Ich muss gestehen, dass ich aus den tiefer gehenden Vorstellungen der buddh. Philosophie so lange raus bin. dass ich selbst vieles wieder nachlesen muss. Die verlinkte Seite gehört zur Onlineversion des buddh. Wörterbuchs und du kannst alle wichtigen Begriffe aus dem Pali-Kanon, der wichtigsten Sammlung buddh. Texte dort finden. Wenn du auf der verlinkten Seite nach unten gehst ist dort der Button „Index“ und der führt zum Verzeichnis.

    Bei „Gedankenfassung (vitakka)“ wurde der link vergessen, aber du kannst über das Verzeichnis „vitakka“ finden.

    Die Kurzversion der Erklärungen lautet:

    1. »Gedankenfassung (vitakka) ist dasselbe wie das Aufgreifen eines Gedankens und bezeichnet ein Aufmerken. Ihr Merkmal ist, daß sie das Bewußtsein in der Vorstellung (Objekt) festigt . . .

    2. Als Diskursives Denken (vicāra) gilt das Umherwandern, das Hin- und Herwandern (des Geistes) . . . Es äußert sich in der fortgesetzten Tätigkeit des Geistes.«

    Meine laienhafte Erklärung sieht so aus, dass der Gedankenfassung das beschreibt, was zu jeder Sekunde in uns passiert und das wir in der Meditation sogar als störend empfinden. Diskursives Denken ist die Konzentration auf ein Thema.

    Zu den Zielen der Meditation gehört es, den ständig plappernden und von unserem bewussten Willen unabhängigen Geist zum Schweigen zu bringen. vitakka ist die Wahrnehmung einer Emotion oder eines Gefühls, während vicara die bewusste Beschäftigung damit ist. Vicara ist mit etwas Übung nicht schwer zu bewältigen, denn es bedeutet, eine Wahrnehmung nicht bewusst zu untersuchen und einzusortieren, sondern sie im Moment der Wahrnehmung „fallen zu lassen“. Vitakka dagegen kann man nicht bewusst abstellen, denn das bewusste Wahrnehmen ist schon wieder ein Schritt zu weit. Vitakka vergeht mit sehr viel Meditationspraxis irgendwann ganz von selbst.

  • Webra

    Mitglied
    15. September 2024 um 16:44

    Hallo Heigi,

    dem stimme ich zu. Was im Negativen gilt, gilt auch im Positiven.

    Ich habe einen Link gefunden, in dem ein Gespräch zwischen Bauch und Gehirn von einer

    Wissenschafterin dargestellt wird. Leider in Englisch. Aber auch in Deutsch könnte ich mir dieses Video wegen meiner Hörbehinderung nicht anhören.

    Vielleicht gibt es jemand, der sich dafür interessiert und schaut es sich an.

    Toll wäre es, wenn er das Wesentliche hier ins Forum schreiben würde. Außer mir werden sich wahrscheinlich auch andere für ein Gespräch zwischen Geist und Sch….produzent interessieren. Slight Smile

    https://dana-org.translate.goog/article/dana-discovery-dialogues-conversations-between-your-gut-and-brain/?_x_tr_sl=en&

  • Heigi

    Mitglied
    15. September 2024 um 15:59

    @Webra, 12:50:

    „Diese Erkenntnis bedeutet aber auch, dass jemand mit solch einer genetischen Prägung

    das Glück haben muss, in einem Umfeld aufgewachsen zu sein und zu leben,

    das den Ausbruch dieser Prägung verhindert.“ (fett von mir)

    Ähnlich sehe ich es, aber im Umkehrschluss gilt das auch, wie ich oben schon schrieb, dass jemand mit einer „genialen“ genetischen Prägung (wie bspw. Schönberg oder Mozart) das Umfeld braucht, das den Ausbruch dieser Prägung fördert.

  • Zoe

    Mitglied
    15. September 2024 um 15:00

    Danke @Yossarian . Nachdem ich den verlinkten Text gelesen habe, ist mir klar, daß das buddhistische Konzept vom Menschen ein komplett anderes sein muß als ich (und wir) es von den westlichen Philosophien her kennen. Das Denken als Sinnesorgan zu begreifen, ist für mich eine neue und faszinierende Idee (es wäre dann ein weiterer Sinn, mit dem wir uns in der Welt orientieren).

    Eine Verständnisfrage: Du hast in Deinem Beitrag in ein Denken, das Reaktion auf Emotionen ist und in ein Denken, das auf ein Thema ausgerichtet ist, unterschieden. Im Text ist von „diskursivem Denken“ die Rede (das entspräche nach meinem Verständnis dem auf ein Thema konzentriertem Denken). Und weiterhin lese ich den Ausdruck „Gedankenfassung“ mehrfach. Mit diesem Wort kann ich nichts anfangen. Ist damit evtl. das Denken als Reaktion auf Emotionen gemeint?

  • Cocco

    Mitglied
    15. September 2024 um 14:51

    14:36 Webra …wenn Täter/innen es nicht alleine schaffen, können sie trotzdem nicht mit „Freispruch“ rechnen; eher schon tatangemessen mit therapeutischen Auflagen bis hin zur Sicherungsverwahrung.

  • Webra

    Mitglied
    15. September 2024 um 14:36

    Hallo Cocco,

    das ist es, Cocco. Der Wille des Betroffen alleine schafft es nicht.

  • Yossarian

    Mitglied
    15. September 2024 um 13:54

    Ich sehe es ein wenig anders, @Zoe . Das Gehirn produziert pausenlos Emotionen und unser Denken ist eine Reaktion darauf. Andererseits können wir uns auf ein Thema konzentrieren und die Gedanken darauf fokussieren. Es entsteht also nicht jeder Gedanke ohne unser bewusstes Zutun. Der Buddha hat das Denken als Sinnesorgan betrachtet, mit dem wir unsere Emotionen wahrnehmen. Auch das ist eine Sichtweise, die eine Auseinandersetzung lohnt. (Zum näheren Verständnis: er hat Emotionen und Gefühle unterschieden. Gefühle sind das, was die Sinnesorgane präsentieren, also Temperatur, Berührung, Sehen usw. Emotionen dagegen sind die inneren „seelischen“ Zustände)

    Ich empfinde die Unfähigkeit nicht zu denken nicht als ernüchternd, sondern spannend. Die Erfahrung der Meditation ist für mich wie das Erforschen einer neuen und unbekannten Maschine, deren Funktion ich zu ergründen versuche. Im Übrigen kann man mit sehr viel Geduld und Übung das Erlöschen des bewussten Denkens erleben. In der buddh. Definition ist das in der Meditation der Übergang vom zweiten ins dritte Jhana.

    https://www.palikanon.com/wtb/jhana.html

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