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Zu welchen Gedanken kommen Philosophen und jene, die keine sein wollen … wenn Jens Spahn, der Gesundheitsminister und Dr. Lauterbach im Schlepptau die Menschen dieses Landes zwingen wollen, über ihre Endlichkeit nachzudenken, über ihr Sterben, über das Procedere ihrer noch vorhandenen funktionierenden Organe? Mehrfach und immer wieder von allen Seiten durch offizielle Abfrage beeinflussend?
Wird damit nicht Freiwilligkeit erzwungen? Und was lässt sich dazu sagen, wenn mit herangezogenen ethischen Gründen als Argumenten, nahezu Totschlag-Argumenten die Freiwilligkeit unterhöhlt wird?
Was bleibt und von den Befürwortern nicht wegzudiskutieren ist, ist der Zwang zu einer sehr persönlichen, ja intimen Beschäftigung des Menschen, eingreifend in die unantastastbare Würde des Einzelnen zugunsten …
… ja hier könnte das Thema noch einmal aufgegriffen werden von Anders- wie Sonstwie-Denkenden.
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Unsere Freiwilligkeit ist doch im täglichen Leben dutzendfach eingeschränkt. Die STVZO schreibt uns vor, wie wir uns als Autofahrer im Straßenverkehr zu verhalten haben. Sie dient dem Schutz unseres eigen Lebens und auch des Lebens anderer. Staatliche Gewalt sorgt dafür, das unser aller "Recht auf Leben" so weit wie möglich, gewährleistet ist.
Diese Pflicht hat der Staat aber auch gegenüber den Menschen, die nur mit einem Spenderorgan weiterleben
können. Deshalb finde ich es richtig, dass in vielen
Staaten automatisch brauchbare Organe entnommen werden,
wenn der Verstorbene dieser Entnahme zu Lebzeiten nicht widersprochen hat.Bei "Rot" bleiben wir an der Ampel stehen, ohne uns darüber zu Entrüsten, dass dies nicht freiwillig geschieht. Wenn aber vom Staat verlangt wird, in einem
Formular an einer bestimmten Stelle ein "X" zu machen,
sehen viele Leute ihre Freiheit gefährdet bzw. sogar außer Kraft gesetzt und sich in ihrer Würde verletzt. -
MadameC.,
ich habe mich nur zu dem von dir genannten Begriff
"eingeschränkte Freiwilligkeit" geäußert, weil alles andere ja schon vor längerer Zeit im Forum ausführlich diskutiert wurde.Ich habe "eingeschränkte Freiwilligkeit" im Zusammenhang
mit dem Fragebogen verstanden, der ja allen erwachsen
Deutschen zugeschickt werden soll. Darin soll dann
angekreuzt werden, dass man einer Organentnahme
nicht zustimmt. Wenn dies nicht geschieht, wird man
automatisch zum Spender. Nichtspender haben in den
vergangenen Diskussionen dies als Einschränkung ihrer
Freiheit interpretiert.Deshalb mein Vergleich mit unseren eingeschränkten
Freiheitsrechten im Straßenverkehr.
Die akzeptieren die meisten doch auch ohne "zu murren". -
Unbekannt
Unbekannt2. Juni 2019 um 0:04Offen gesagt verstehe ich Dein Problem nicht Madame. Denn auch mit dem neuen Organspendegesetz – der sogenannten Widerspruchslösung – wird niemand gezwungen nach seinem Ableben seine Organe zwecks Spende entnehmen zu lassen.
Andererseits ist es Fakt, dass etwa 9.500 Menschen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan stehen. 2018 gab es bundesweit 955 Organspenderinnen und Organspender. Das entspricht 11,5 Organspenden je eine Million Einwohner.
Angesichts dieser nicht gerade überragend hohen Zahl bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen Gesetz die Bereitschaft Organe oft todkranken Menschen zu spenden zunimmt, um damit noch nach dem eigenen Tod Leben retten zu können..
Einen Angriff auf die Menschenwürde ist mit der Notwendigkeit sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen keineswegs gegeben – zumal 84 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger im Grundsatz einer Spende positiv gegenüber stehen. Ich meine: indem jeder dazu angehalten wird eine klare Position zu beziehen, sehe ich eine große Chance für jeden potentiellen Spender sich bewusst seiner Verantwortung für seine Mitmenschen bewusst zu werden. -
"D.h., sie warten darauf, dass ein potentieller
Organspender stirbt." sanaoIch sehe das anders.
Menschen sterben, weil es das "Schicksal" so gewollt hat. Wenn sich aber aufgrund dieser unabänderlichen Tatsache die Möglichkeit ergibt, zum sterben verurteilte Menschen die Aussicht auf ein weiterleben zu geben, hat eine sozialeingestellte Gesellschaft die Verpflichtung
dafür zu sorgen, dass dies geschieht. Solch ein Verhalten ist es, was Kant unter: "Gebraucht euren Verstand versteht". Wer dies aber emotional begründet sieht, braucht doch nur "Nein" zu sagen.Würde ist nach meiner Definition eine Verhaltensweise, die berechtigte körperliche und seelische Bedürfnisse
eines Menschen respektiert. Da ein Toter, ein Leichnam,
in diesen beiden Bereichen aber keine Bedürfnisse mehr hat, kann seine Würde auch nicht verletzt werden.
Verletzt werden können nur Empfindungen der Hinterbliebenen. Es geht hier also gar nicht um die Interessen des Verstorbenen, sondern um die Empfindungen der Lebenden. -
Bei den meisten unsrer Nachbarn ist dies Praxis.
Wer nicht spenden will, braucht nur zu widersprechen!
Wer nicht spenden will, sollte auch verfügen, dass er/sie keine Spende bekommt !!!
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"Da ein Toter, ein Leichnam,
in diesen beiden Bereichen aber keine Bedürfnisse mehr hat, kann seine Würde auch nicht verletzt werden."Diese Deine Worte @Webra lassen erkennen, dass wir beide uns nicht einigen können. Lies doch bitte nochmal, was @sanao geschrieben hat.
P.S. Immer wieder wird von einem "Toten" gesprochen oder geschrieben, es geht aber um Menschen im Sterbeprozess, also um Sterbende nicht Tote! Allein dieser Irrtum führt zu Meinungsverschiedenheiten.
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Niemand hier wird zu irgendeiner Stellungnahme gezwungen @Tisnet. Und wenn Du noch so oft Deine Meinung kundtust, Du hast oder willst einfach nicht verstehen, worum es der Schreiberin geht.
Ich will nicht "nein" sagen müssen. Ich will nicht von Herrn Spahn gezwungen werden, über die Vergabe meiner Organe nachzudenken. Und ohne ein Nachdenken darübere geht es nicht @peter-ingo13. Und ich will mir auch von niemandem einreden lassen, dass meine Einstellung zu dem Thema verantwortungslos gegenüber den Tausenden totgeweihten ist. Und wäre ich selber betroffen, ich will kein fremdes Organ in meinem Körper.
Ich lasse mir nicht unwidersprochen vorwerfen, dass meine Vorstellung von einem Sterbeprozess, einem jeglichen, eine andere ist als die angebliche Organentnahme von einem Toten.
Nachsatz: Den verblichenen Knochen für die späte Einbettung in Kriegsgräbern gilt mehr Würde zu wahren als den Sterbenden in Krankenhäusern.
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"Das ist doch jeder" hat Puh der Bär mal gesagt. Und soweit ich mich erinnere, gab ihm Christopher Robin recht. 🙂
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