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     Madame.C antwortete vor 4 Jahren, 5 Monate 5 Teilnehmer · 7 Beiträge
  • Madame.C

    Teilnehmer
    1. November 2019 um 17:04

    Hättest Du gerne ein "bedeutenderes" Leben?
    Mir erschiene es zu anstrengend.
    Genug ist genug.

    Manche Menschen, nun im Rentendasein, fühlen sich plötzlich "unbedeutend".
    Besonders zuvor beamtete Männer in innegehabten Posten mit "Ansagefunktion".
    Wohin dann mit der vielgeübten Tätigkeit Anweisungen zu erteilen. Nun "Pappa ante Portas (Loriot)

    Er muss nun erstmal zuhause richtig sesshaft werden und das bei einer Partnerin, der dieser enge Kontakt auch eher fremd und gewöhnungsbedürftig ist … Viele der Frauen kommen in eine andere Art "Wechseljahre", Augen zu und durch!

    Meiner Mutter jedenfalls war ihr zweiter Ehemann ständig im Wege, weswegen sie das Putzen ärgerlich immer nur auf jene Stunden legen konnte, wenn er irgendwann mal allein zu einer Vereinssitzung ging.
    Aber nun konnte sie ihn ständig kontrollieren bei seiner Nahrungsaufnahme. Abspecken war ihre geheime Rache. Eine Zuteilungsmentalität für diesen ständig anwesenden "Dauermieter". 🙂

    Natürlich gibt es auch für viele die lang ersehnten gemeinsamen Stunden, der Genuss ohne Reue im Alter. Jedenfalls habe ich irgendwo mal davon gehört …

    Auch wenn nicht, es gibt ja für die darstellenden Künstler in Sachen Zeitausfüllung sowas wie Senioren-Foren. Auch für die Künstlerinnen.

  • Florena

    Teilnehmer
    1. November 2019 um 17:32

    Ich habe eher den Verdacht, dass sich gerade viele Alleinstehende, Witwen und Witwer hier aufhalten.
    Ist doch eine tolle Sache. Nur, bei manchen hab ich auch einen Verdacht, wenn sie zu Hause einen Partner hätten, wären sie in den Foren nicht so gehässig, hätten sie doch ihren Frust am Partner ausgelassen und daher glaube ich, dass der geschont wird und der Frust hier abgelassen wird in Form von Gehässigkeiten und sonstiges Gezicke. Aber alles menschlich. Ich habe eben einen Artikel gelesen über Senioren, die im Alter bösartig werden. Natürlich sind die Anwesenden hier nicht gemeint, aber interessant ist es schon mal zu lesen. Vielleicht kann ja der eine oder andere nochmal was draus lernen. Und wenn die Unzufriedenheit nicht demenziell bedingt ist, kann auch noch ein Senior/in lernen, sich freundlicher im Umgang mit anderen zu verhalten.

    Ohhhh je, jetzt hab ich wieder was losgetreten!

    🙂

    Warum Menschen im Alter plötzlich boshaft werden

    http://www.welt.de/gesundheit/article12361003/Warum-Menschen-im-Alter-ploetzlich-boshaft-werden.html

  • Madame.C

    Teilnehmer
    1. November 2019 um 18:40

    "Warum Menschen im Alter plötzlich boshaft werden"

    Dafür könnten viele Ursachen genannt werden.
    Nicht mehr wirklich gebraucht sondern höchstens ausgenutzt zu werden.
    Krankheit, Beschwerden z. B. auch Schlaflosigkeit, trübe Gedanken während es Herumwälzens.
    Gedanken an ein unabwendbares Ende und alles, was mal angedacht war fürs Alter, Reisen z. B. dafür reicht oft die Kraft nicht mehr und die Lust.

    Wem ein wesentlicher Teil der Idendität durchs Ausscheiden aus dem Berufsleben genommen ist, dem fehlt etwas, was nicht durch Unterhaltsames ersetzt werden kann.

    Manche haben fürs Alter gespart, um sich dann das zu leisten, wofür sie während der Berufstätigkeit keine Zeit hatten. Nun haben sie die Zeit, und …? Der Gedanke, dass auf das Geld nun schon wer wartet … könnte auch verbittern.

    Soll man nun jene glücklich schätzen, die arm sind wie eine Kirchenmaus? Armut im Alter ist sicher schwerer zu ertragen als in der Jugend, in der es noch Hoffnung gibt, eine Zukunft.
    Aber letzteres wird auch immer fragwürdiger. Also kommen vielleicht noch Sorgen um die Enkel dazu.

  • Florena

    Teilnehmer
    1. November 2019 um 19:10

    @Madame.C

    Da kann ich von Dir jedes Wort unterstreichen. Ich habe sowas in der Vergangenheit in der eigenen Familie erlebt, im höheren Alter dann noch heftiger durch Demenz. Ich denke, jeder von uns wird ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
    Meine Eltern z. B. hatten sich früher und auch während meiner Kindheit wenig gegönnt, später auch nicht viel mehr und wenn ich sie ansprach, sie mögen doch mal verreisen, meinten sie, das hat noch später Zeit. Leider kam das Später dann ganz anders. Es kamen die Zipperlein und Krankheiten und war wohl zu spät, noch das nachzuholen, was sie in früheren Jahren vorhatten. Bösartig wurden sie zwar nicht, aber unzufrieden und teilweise depressiv. Es tat mir viele Jahre im Inneren weh, dies mit zu erleben und nichts daran ändern zu können.
    Bei meiner Großmutter war es ähnlich, sie hatte 4 erwachsene Kinder in der ganzen Welt verstreut und starb aus Kummer. In ihrem letzten Lebensjahr kamen alle zu ihrem Geburtstag angereist. Leider durch Demenz erkannte sie ihre Kinder nicht. Es war zu spät.

  • Florena

    Teilnehmer
    1. November 2019 um 19:27

    Ergänzen möchte ich noch meine Geschichte, dass sie sich nicht hätten helfen lassen, weder durch Arzt noch einen Therapeuten. Das machten sie alles mit sich selbst aus, es war für sie verpönt darüber zu sprechen, das macht man nicht hieß es. Sie selbst sprachen sich da auch nie miteinander aus. Das hatten sie nie erlebt, kannten sie nicht. Gottseidank ist man da heute weiter, aber in ihrer Zeit wäre es schon möglich gewesen, aber nicht für dieses Paar.

    Grade fällt mir wieder Loriot ein, so traurig die Geschichten sind.

  • Heli

    Teilnehmer
    2. November 2019 um 14:27

    Deinem Link entnommen:
    „Ob nun eine Demenz vorliegt oder nicht – die Experten führen aggressives Verhalten bei Älteren in erster Linie auf Situationen zurück, die sie überfordern und nicht nachvollziehen können……Dafür muss man Verständnis haben.“

    Ich gestehe, so etwas habe ich schon hin und wieder stark vermutet.

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