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  • Alice und Ellen

    Von Tejon am 19. November 2025 um 19:47

    Die beiden Zwillinge die in grauer Vorzeit die Bühnen der Welt mit ihren Tänzen eroberten, haben es vorgezogen, diese Welt zu verlassen, so lange man sie noch ertragen kann. Für viele nun die Fragen : Ist das eine richtige Lösung um kommenden Problemen aus Weg zu gehen?

    Ist das feige einfach zu sagen, das war es für mich ?

    Was darf ich als Christ erwarten, wenn ich vor dem höchsten Gericht stehe ?

    Alles Schwachsinn, was ich mache geht nur mich etwas an ?

    Einem kranken, alten Tier gibt man den Gnadenstoß, warum darf der Mensch bei sich nicht auch so handeln ?

    Natürlich muss dies jeder für sich entscheiden. Natürlich kann man den Fragenkatalog auch noch verlängern, aber sehr viele kranke, alte oder junge Verzweifelte sehen keinen Ausweg mehr und glauben im Suizid eine Lösung gefunden zu haben.

    realo antwortete vor 3 Wochen, 4 Tagen 11 Mitglieder · 18 Antworten
  • 18 Antworten
  • realo

    Mitglied
    21. November 2025 um 12:01

    Meine Oma wurde 94, sie war zum Schluss ein Pflegefall im Pflegeheim. Hätte sie wie die Kessler-Zwillinge mit 89 das begleitete Sterben gewählt, wären ihr die Jahre der Pflege erspart geblieben. Meine Mutter hat sie lange zu Hause betreut, aber dann ging es nicht mehr und sie musste ins Heim. Mit der Sterbebegleitung kann man das sinnlose Dahinsiechen vermeiden. Auch im Hospiz wird er Sterbeprozess begleitet und nicht künstlich in die Länge gezogen wie vielleicht im Krankenhaus auf der Intensivstation.

  • realo

    Mitglied
    20. November 2025 um 16:42

    Bin als Atheist absolut der Ansicht, dass man den Weg aus dem Leben, durch die Tür des Todes durchschreiten kann, wann man möchte. Die Kessler-Zwillinge haben auf der Bühne für die Show gelebt, das ist mit 89 nicht mehr möglich, so haben sie den gemeinsamen Tod gewählt, das finde ich mutig und vorbildhaft. Für mich ist wichtig, dass ich einen Ausgang aus dem Leben finde, wann immer es notwendig ist, weil das Leid nicht mehr auszuhalten ist.

  • Mondin

    Mitglied
    20. November 2025 um 13:09

    @Carlinette genau das ist doch der Punkt: Gut gepflegt im Kreise der Familie und mit den notwendigen Schmerzmitteln versorgt, rückt der Gedanke sicherlich weit weg. Ich habe keinerlei nahe Verwandten und ich sehe meine 93jährige Kusine dahin vegetieren und sich den Tod wünschen. Es ist genau das, was sie immer befürchtet hat. Sie hat nur noch einen Wunsch! Sie ist klar im Kopf, hört und sieht aber schlecht und sitzt im Rollstuhl vor dem Fenster. Man holt sie zum Essen an den Tisch. Das ist alles! Gestern habe ich ihr ins Bett geholfen. Sie wiegt inzwischen so wenig, dass ich sie auch ganz leicht hätte hinüber heben können. Es ist kein bewusstes Sterbefasten, aber instinktiv leiten so viele Hochbetagte ihren Ausgang ein.

    Mondin

    • Diese Antwort wurde in vor 3 Wochen, 5 Tagen um  Mondin geändert.
  • Carlinette

    Mitglied
    20. November 2025 um 11:53

    Total daneben, kann ihn mir aber nicht verkneifen:

    Bestimmt gab es zum Black Friday Sonderangebote für die Assistenz, und dann noch den Supersparpreis für’s Doppelpack! Skull Crossbones

    Bin persönlich nicht überzeugt von den Vorteilen eines vorzeitigen Ablebens. Das sagt sich zwar so, weil niemand die Selbständigkeit vermissen möchte, die irgendwann verlorengeht. Aber wenn gute Pflege mit ausreichend viel Zuwendung machbar ist, möchte ich glaube ich lieber schrittweise vom früheren Leben Abschied nehmen, als mit Vollgas in den Tod.

    Frage: Wie viele Menschen denken an einen vorgezogenen Tod, nur weil sie kein Vertrauen in eine adäquate Pflege mehr haben? Wäre es nicht besser, erstmal genug in die Pflege und Palliativversorgung zu investieren?

  • seestern47

    Mitglied
    20. November 2025 um 8:37

    Das sehe ich auch so @Miez, @Mondin und @Anele Clap

  • Anele

    Mitglied
    20. November 2025 um 7:07

    Miez 19.11.25 um 21.43 Uhr… der Ausdruck „Verwahranstalt“ trifft den Nagel auf den Kopf, nur leider(!) wissen die wenigsten Leute wie es in so einer Einrichtung zugeht. Ich weiß es, denn ich erlebe das an 2 Wochenenden im Monat (seit knapp 3 Jahren).

  • Mondin

    Mitglied
    20. November 2025 um 3:42

    Miez ich gebe dir vollkommen Recht. Ich denke, das war gut überlegt und geplant. Sie wussten ganz sicher, was auf sie zukommen könnte oder sogar wird. Es scheint aber in D nicht einfach zu sein, dabei Hilfe zu bekommen, auch dann nicht, wenn man sehr gute Gründe hat, alle lebensverlängernden Maßnahmen abzulehnen.

    Mondin

  • Webra

    Mitglied
    19. November 2025 um 22:52
  • SFath

    Mitglied
    19. November 2025 um 22:03

    Dann bin ich beruhigt @happyday!

  • Miez

    Mitglied
    19. November 2025 um 21:43

    Alice und Ellen haben mit 89 Jahren den Tod gewählt und das sicher nicht, weil die Welt so unsicher geworden ist, sondern weil sie wahrscheinlich nicht in einem Heim zu Tode gepflegt werden wollten. Wenn man sieht, wie diese „Verwahranstalten“ geführt werden, dann wäre ein Freitod dem vorzuziehen. Sie wollten wahrscheinlich selbst bestimmt gehen, so lange sie noch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte waren und bevor das Leben nicht mehr lebenswert geworden wäre.

    Ich kann die zwei sehr gut verstehen und ich möchte auch nicht künstlich am Leben erhalten werden und selbst bestimmen können, wie und wann ich gehen möchte. Vielleicht hätten die beiden noch einige Jahre gehabt, aber wir wissen ja nicht, welche Beschwerden sie hatten.

    Ich denke nicht, das die beiden durch eine psychologische Behandlung von ihrem Vorhaben abzubringen gewesen wären. Sie wussten sicher ganz genau, was sie taten und hatten sich alles gründlich überlegt. All das kann man nicht mit psychisch kranken Menschen vergleichen, die keinen Ausweg mehr sehen und denen durch eine Therapie geholfen werden könnte.

    • Diese Antwort wurde in vor 3 Wochen, 6 Tagen um  Miez geändert.
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