Alte Kinderspiele von früher - Was schon Oma und Opa geliebt haben

Spielende Kinder
Bild von Freepik

Kinder wachsen heute mit digitalen Spielen und virtuellen Welten auf. Doch es gibt viele Spiele, die Generationen vor uns schon unter freiem Himmel, auf Schulhöfen oder in Wohnzimmern gespielt haben. Diese alten Kinderspiele sind einfach, brauchen wenig Material und bringen trotzdem jede Menge Spaß – für drinnen und draußen. Hier finden Sie Spielanleitungen zu beliebten Klassikern, die schon Oma und Opa kannten.

Fadenspiel

Das Fadenspiel, auch als „Fadenfiguren“ bekannt, wird zu zweit gespielt und fördert Fingerfertigkeit und Konzentration.

Vorbereitung:
Ein Stück Wolle oder ein Gummiband von etwa 1 bis 1,5 Meter Länge wird zu einem Kreis verknotet. So entsteht eine geschlossene Schlaufe.

Spielablauf:
Ein Spieler nimmt die Schlaufe und spannt sie über beide Hände – der Faden läuft über die Handrücken, um Daumen und kleine Finger. Nun bildet er die erste Figur, z. B. „Katze“. Der Mitspieler greift geschickt in die Figur und zieht den Faden so, dass ein neues Muster entsteht, etwa das „Fischernetz“. Das Spiel geht so lange weiter, bis kein neues Muster mehr gelingt oder der Faden sich verheddert. Es gibt über 40 bekannte Figuren, die sich abwechselnd formen lassen. Wer den Faden verzieht, beginnt die Runde neu.

Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?

Ein beliebtes Fangspiel für Gruppen ab vier Kindern.

Vorbereitung:
Ein freies Spielfeld, z. B. ein Garten oder eine Wiese, mit zwei klaren Seiten.

Spielablauf:
Ein Kind wird zum Fischer bestimmt und stellt sich an eine Seite. Die anderen Kinder stehen gegenüber und rufen:
„Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?“
Der Fischer antwortet beliebig: „Drei Meter tief“ oder „Bis zum Bauch“. Dann fragen die Kinder: „Wie kommen wir hinüber?“ Der Fischer denkt sich eine Fortbewegungsart aus, z. B. „auf allen Vieren“ oder „hüpfend wie ein Frosch“. Die Kinder versuchen nun, auf die andere Seite zu gelangen, ohne gefangen zu werden. Der Fischer darf währenddessen laufen und Kinder antippen. Wer gefangen wird, wird in der nächsten Runde auch Fischer. Das Spiel geht weiter, bis nur noch ein Kind übrig bleibt.

Räuber und Gendarm

Ein Versteck- und Fangspiel für größere Gruppen.

Vorbereitung:
Ein weitläufiges Gelände mit Versteckmöglichkeiten. Zwei Mannschaften: Räuber und Gendarmen. Ein „Gefängnis“ wird markiert, z. B. ein Baum.

Spielablauf:
Die Gendarmen zählen laut bis 20, während die Räuber davonlaufen und sich verstecken. Danach beginnt die Jagd. Wird ein Räuber gefangen, ruft der Gendarm: „Gefangen!“ und bringt ihn ins Gefängnis. Andere Räuber können Gefangene befreien, indem sie sie berühren, ohne selbst erwischt zu werden. Die Gendarmen gewinnen, wenn alle Räuber gefangen sind. Danach werden die Rollen getauscht.

Gummitwist

Ein Hüpfspiel für mindestens drei Kinder.

Vorbereitung:
Ein langes, breites Gummiband (etwa 3 Meter). Zwei Kinder stehen sich gegenüber und spannen das Gummi um ihre Knöchel.

Spielablauf:
Das dritte Kind hüpft nach festen Mustern. Ein einfaches Muster ist z. B.:
„Rein – raus – drauf“.
Dabei springt man erst mit beiden Füßen in das Gummi, dann mit beiden Füßen außen und schließlich auf das Gummi. Nach jeder erfolgreichen Runde wird das Gummi höher gespannt: Knöchel, Waden, Knie, Oberschenkel, Hüfte. Wer einen Fehler macht, ist raus, der Nächste ist dran. Varianten mit komplizierteren Sprüngen und Reimen machen das Spiel abwechslungsreicher.

Schubkarrenrennen

Ein lustiges Wettlaufspiel für draußen.

Vorbereitung:
Kinder bilden Zweierteams. Einer ist die „Schubkarre“, der andere schiebt.

Spielablauf:
Der „Schubkarren“-Spieler stützt sich mit den Händen auf den Boden. Der Partner greift seine Beine an den Knöcheln und hebt sie an. Auf das Startsignal hin laufen alle Teams los. Der „Schubkarren“ muss mit den Händen laufen, der Partner führt ihn. Ziel ist es, schneller als die anderen Teams ins Ziel zu kommen. Bei großen Gruppen können auch Staffelläufe veranstaltet werden.

Himmel und Hölle

Ein Hüpfspiel, das mit Kreide auf Asphalt gezeichnet wird.

Vorbereitung:
Ein Spielfeld mit zehn Kästchen wird gemalt. Es beginnt mit den Zahlen 1 bis 10, die in bestimmter Anordnung auf dem Boden stehen – abwechselnd einzeln und doppelt nebeneinander.

Spielablauf:
Ein Kind wirft einen kleinen Stein auf das Feld mit der 1. Es hüpft auf einem Bein durch alle Kästchen, überspringt dabei die 1. Am Ende (Himmel) dreht es sich und hüpft zurück. Es darf nur in den Kästchen landen, nicht auf den Linien. Gelingt das, wirft es den Stein auf die 2 und wiederholt alles. Wer einen Fehler macht, ist raus. Das Ziel: alle Felder bis zur 10 fehlerfrei meistern.

Klickern oder Murmeln

Ein Geschicklichkeitsspiel für draußen.

Vorbereitung:
Ein kleines Loch wird in den Sand gegraben. Jeder Spieler bringt einige Murmeln mit.

Spielablauf:
Die Kinder stehen in etwa zwei Metern Entfernung zum Loch. Abwechselnd schnippen sie ihre Murmeln in Richtung Loch. Wer trifft, darf weitermachen. Trifft man nicht, ist der nächste dran. Wer am Ende die meisten Murmeln ins Loch gebracht hat, gewinnt. Es gibt viele Varianten, z. B. das gezielte Abschießen gegnerischer Murmeln.

Seil springen – ein Klassiker für draußen

Ein Bewegungsspiel, das Kraft und Ausdauer fordert.

Vorbereitung:
Ein langes Springseil. Entweder zwei Kinder schwingen das Seil, oder ein Kind springt alleine.

Spielablauf:
Die Kinder springen einzeln oder in Gruppen. Dabei werden Sprüche wie „Eins, zwei, drei, vier – wer springt heute zu mir?“ aufgesagt. Mit jedem Sprung wird gezählt. Fortgeschrittene springen doppelt, kreuzen die Arme oder springen rückwärts.

Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm…

Ein Bewegungsspiel mit Sprechreim.

Spielablauf:
Die Kinder laufen im Kreis und sprechen dabei:
„Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben.
Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm.
Vorwärts, rückwärts, seitwärts, ran.
Hacke, Spitze, hoch das Bein.“

Alle gehen zuerst sieben Schritte vorwärts. Beim nächsten Vers macht jeder bei jeder Silbe einen Schritt. Am Ende wird der rechte Fuß nacheinander vorne, seitlich und hinten auf den Boden getippt. Danach den rechten Fuß einmal mit der Hacke, dann mit der Spitze antippen und schließlich das Bein anheben. Danach die ganze Abfolge noch einmal wiederholen.

Taler, Taler, du musst wandern

Ein Kreisspiel für drinnen und draußen.

Spielablauf:
Alle sitzen im Kreis, ein Kind steht in der Mitte. Ein Taler oder eine Münze wird heimlich weitergereicht, während der Reim gesprochen wird:
„Taler, Taler, du musst wandern,
von der einen Hand zur andern...“
Am Ende ruft das Kind in der Mitte „Halt!“ und zeigt auf jemanden. Dieser muss die Hände zeigen. Wird der Taler gefunden, tauschen die Rollen.

Blinde Kuh

Ein Fangspiel mit verbundenen Augen.

Spielablauf:
Ein Kind bekommt die Augen verbunden. Die anderen Kinder laufen herum, machen Geräusche und versuchen, nicht gefangen zu werden. Die „blinde Kuh“ tastet sich vorwärts und muss jemanden erkennen. Gelingt das, wird der Gefangene zur neuen „Kuh“.

Sackhüpfen

Ein Klassiker für draußen.

Spielablauf:
Jedes Kind steht in einem Sack. Auf das Startsignal hüpfen alle in Richtung Ziellinie. Wer zuerst dort ankommt, gewinnt. Varianten sind Staffeln oder Hindernisparcours.

Fazit

Spiele von früher brauchen keine Technik, nur Fantasie und Bewegung. Sie machen Spaß, fördern Gemeinschaft und bringen auch heute noch Kinder in Bewegung – genau wie früher. Wer ein Kinderspiel spielt, merkt schnell, dass einfache Spiele oft die schönsten sind.

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