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philosophie Magazin - Das Hautgehäuse - ein Versuch über die Depression
Von Yossarian am 8. Oktober 2025 um 11:53„Das Hautgehäuse – ein Versuch über die Depression“ beschreibt die Krankheit aus der Sicht eines Betroffenen. Die Einleitung bringt es schon auf den Punkt:
Zitat: „Oft wird angenommen, der Depressive lebe in derselben Welt wie alle anderen und sei nur ein bisschen trauriger. In Wirklichkeit, so weiß Christoph David Piorkowski aus eigener Erfahrung, verändert die Depression alles: Das Erleben von Zeit und Raum, Leiblichkeit und Beziehungen.“
Die Depression gehört seit längerem zu den weit verbreiteten Volkskrankheiten, wird aber durch Mangel an Informationen und auch Vorurteile häufig falsch wahrgenommen.
https://www.philomag.de/artikel/das-hautgehaeuse-ein-versuch-ueber-die-depression
malonia antwortete vor 1 Monat, 3 Wochen 7 Mitglieder · 13 Antworten -
13 Antworten
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Hinzu kommt noch, dass Therapeut nicht gleich Therapeut ist. Es gibt da viele Windeier, bei denen man zu dem Schluss kommen kann, dass diese selbst einen Therapeuten nötig hätten.
Und Traumatherapeuten sind noch dünner gesät.
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Diese Annahme, nicht schnell genug einen Therapieplatz zu bekommen, hält sich hartnäckig. Es hilft nichts, die Kasse lässt nicht mehr Therapeuten zu. Da gilt es, die Wartezeit so gut zu nutzen wie es geht. Ist die psychische Störung zu akut, braucht es zunächst die Behandlung vom Arzt (Psychiater). Auch dafür lässt sich die Wartezeit verwenden, denn für eine erfolgreiche Psychotherapie braucht es eine gewisse Stabilität mit den seelischen Empfindungen, um in die Tiefe arbeiten zu können. Dann ist es gut, wenn man sich genau überlegt, was und wie man dem Therapeuten etwas erzählen will, damit man, wenn es so weit ist, nicht in Stocken gerät. Die eigentliche Arbeit findet mit dem Eingemachten statt, nicht mit dem oberflächlichen Geplänkel. Sich darauf längere Zeit vorbereiten, ist ein Sinn in der Wartezeit.
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Danke @seestern47… ja, schon blöd, das Kassensystem, wenn jemand genau die Leistungen benötigt, die nicht oder nur sehr ungenügend erstattet werden:
Brillen, Augeninnendruckkontrollen, Zahnersatz, Psychotherapie, bestimmte Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen…

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„Etwa fünf Monate dauert es durchschnittlich, um einen Therapieplatz zu bekommen. Dabei gibt es eigentlich genug Therapeuten – nur dürfen die nicht mit Krankenkassen abrechnen.“
https://www1.wdr.de/nachrichten/zu-wenig-therapieplaetze-trotz-genuegend-therapeuten-100.html
Der Artikel ist zwar 2 Jahre alt, aber am Problem hat sich mit Sicherheit nichts geändert.

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@Yossarian: Selbstverständlich ist eine Therapie sinnvoll, sobald etwas im Innern eines Menschen schief hängt, da sind wir uns sicher einig. Wenn aber wie oben gesagt der *Anreiz* fehlt, führt das erfahrungsgemäß dazu, dass der Mensch erstmal so wie gehabt weitermacht und seine Symptome kompensiert. Einen Sonnenbrand behandeln wir analog dazu auch oft erst, wenn die Haut rot und schmerzhaft verbrannt ist, anstatt rechtzeitig in den Schatten zu gehen. Aber immer noch besser spät als gar nicht!
Dass es schwer ist, in Deutschland eine Behandlung beim Therapeuten zu bekommen, habe ich auch gehört. Vermutlich führt euer KK-System zusätzlich noch dazu, dass Selbstzahler oder Privatpatienten ggf. schneller betreut werden als Leute aus der Gesetzlichen…?
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Hier sind die Wartezeiten unheimlich lang, wenn man das Glück hat 1. Mit dem Anruf durchzukommen, dann erfahren, dass keine neuen Patienten aufgenommen werden kann oder man auf eine Warteliste kommt und die ist unheimlich lang. Ich habe einmal 14 Monate auf einen Therapieplatz gewartet. Es waren die schlimmsten Monaten!
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So isses, @malonia . Hier in der Gegend ist die Wartezeit bei Therapeuten etwa ein dreiviertel Jahr. Das gilt aber nur für diejenigen Therapeuten, die überhaupt noch Wartelisten führen. Bei den anderen müssen die Klienten einfach Glück haben, dass gerade ein Platz frei ist.
und @Carlinette Meinst du es ist sinnvoll, sich erst dann zu kümmern, wenn es wirklich weh tut? Dann kann es schon zu spät sein.
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Um sich eine Therapie anzutun?
Leider können viele, die es nötig hätten, sich das nicht „antun“.
Warum?
Mangels Therapeuten.
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Hallo @realo, das sehe ich ziemlich ähnlich wie du. Solange nichts wirklich weh tut, besteht kein ausreichender Anreiz, um sich eine Therapie anzutun. Denn die ist erstmal richtig anstrengend und bringt alte Verletzungen an die Oberfläche – dazu ist sie ja gerade da.
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Ja muss es, denn ohne so eine schwere Krise würde es im Leben mit allen Illusionen so weitergehen wie bisher, dieser Schlag mit der psychischen Erkrankung kann vieles bearbeiten, was sonst nur verdrängt worden wäre. Nicht jeder Mensch ist schwer traumatisiert aus der Kindheit, aber wer es ist und krank wird, hat so die Chance seine Geschichte aufzuarbeiten. Daraus ergibt sich eine Lebensqualität, die viel besser ist als vor der Behandlung, es ist mehr Authentizität möglich und weniger Lüge notwendig. Eine ausgewachsene Depression ist Fluch und Segen zugleich.
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