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  • 03. Oktober Tag der Einheit

     realo antwortete vor 3 Wochen, 4 Tagen 9 Teilnehmer · 20 Beiträge
  • KeineAhnung

    Teilnehmer
    3. Oktober 2025 um 8:43

    Als am 09. November 89 überraschend die Mauer zwischen Ost und West fiel, wer hätte da gedacht, dass es so schnell zu einer Einigung kommt. Ich bin mit den zwei Staaten aufgewachsen. Erst hieß das andere Land hinter der Mauer Sowjetisch besetzte Zone, anschließend stand in den Zeitungen “Die sogenannte DDR” und später nur noch DDR. Ich bin im Westen aufgewachsen und sage ehrlich “für mich waren es zwei Staaten”, die eine war demokratisch und die andere sozialistisch. Nähere Verwandte hatten wir nicht im Osten, so war uns das Land unbekannt bzw egal.

    Heute ist es anders. Nun haben wir Freunde dort, die wir im Dezember 1989 bei einen Schüleraustausch kennenlernten. Wir fuhren gerne in das “neue” Land, der Ostharz ist in der Nähe und ist wunderschön. Die Ostsee ist ein Besuch wert. Heute sind wir ein Volk und gehören. Es war ein schwieriger Weg aber ich finde, wir haben es geschafft!

  • seestern47

    Teilnehmer
    3. Oktober 2025 um 9:50

    Ja, das stimmt, liebe @KeineAhnung.

    Die Wiedervereinigung war eine der größten historischen Errungenschaften 🇩🇪✨, die wir in Deutschland erleben durften. Sie hat gezeigt, wie stark der Wunsch nach Freiheit und Zusammenhalt ist und dass ein geteiltes Land wieder zusammenwachsen kann 🤝. Trotz aller Probleme war dieser Schritt ein riesiger Gewinn 🎉.

    Gerade deshalb sollten wir heute alles daran setzen, unsere Demokratie zu schützen 🛡️🗳️ – sie ist das Fundament, das uns Einheit, Freiheit und ein friedliches Zusammenleben überhaupt erst ermöglicht. 🌍💙

  • realo

    Teilnehmer
    3. Oktober 2025 um 14:30

    Ich wusste, dass irgendjemand heute das Thema eröffnet und freue mich darüber, denn ich habe schon überlegt, wem ich meine Gedanken als Ossi zum Tag mitteilen könnte. Hier im Allgäu interessiert das niemanden. Heute vor 35 Jahren ist mit der offiziellen Wiedervereinigung die ‘sogenannte DDR’ gestorben, sogenannt, weil sie bis zum Schluss laut Verfassung der BRD nicht als eigenständiger Staat anerkannt wurde. Das ist auch der Grund, warum für den dritten Oktober die Wiedervereinigung ein schönes Wort ist, aber es fand 1990 ein Betritt statt, denn mit einer nicht anerkannten DDR war eine Wiedervereinigung laut Verfassung nicht möglich. Man hätte nun eine neue Verfassung schreiben können, aber das wäre zu aufwendig gewesen und hätte zu lange gedauert. So hat sich das Territorium der DDR kurzerhand am dritten Oktober 1990 an die BRD angeschlossen, also wiedervereinigt sozusagen. So feiern wir heute den Nationalfeiertag der BRD, die ‘Wiedervereinigung’ zwischen West und Ost. Ich profitiere davon, lebe seit über dreißig Jahren in Bayern und bereue nichts.

  • Heigi

    Teilnehmer
    3. Oktober 2025 um 14:40

    Für mich war und ist der Mauerfall das größte politische Ereignis meines Lebens. Vor allem auch deshalb, weil ich die deutsche Wiedervereinigung noch zu meinen Lebzeiten, wenn überhaupt, nicht erwartet habe. Aber trotz aller Feiertagsreden ist die Stimmung bei vielen Menschen bes. in Ostdeutschland laut Medienberichten nicht ganz so euphorisch wie vor 35 Jahren. Die Realität hat uns Alle eingeholt. Die Zeit ist auch noch viel zu kurz, um die 40 Jahre total unterschiedlicher politischer Systeme vergessen zu machen. Ich glaube trotzdem immer daran, dass Zeit Wunden heilt, auch wenn die Narben länger bleiben.

  • Heigi

    Teilnehmer
    3. Oktober 2025 um 15:00

    Die Geschichte richtet sich nicht immer nach geschriebenen Gesetzen. Feststeht, dass die überwältigende Mehrheit der DDR-Bürger den Beitritt wollte, was in der letzten Volkskammersitzung d e m o k r a t i s c h bestätigt wurde.

  • realo

    Teilnehmer
    4. Oktober 2025 um 11:10

    Das ist richtig, der Beitritt war gewollt, es blieb jedoch auch nichts anderes übrig. Nur zwischen den Begriffen ‘Beitritt’ und ‘Wiedervereinigung’ gibt es für meine Begriffe einen inhaltlichen Unterschied. Das drückt sich dann auch in der Art der Beziehung aus.

  • Heigi

    Teilnehmer
    4. Oktober 2025 um 19:14

    Das ist formal richtig @realo. Die Wiedervereinigung war die Konsequenz aus dem Beitritt. Es blieb der DDR nicht zuletzt deshalb nichts Anderes übrig, weil sie am Ende war, nicht nur wirtschaftlich. Die BRD wollte keine “neue” DDR unterstützen, das Risiko war ihr zu hoch.

  • realo

    Teilnehmer
    5. Oktober 2025 um 13:55

    Wir in Ost-Berlin und auch in Leipzig mit den Montagsdemos wollten bis zum 09.11.1989 eine reformierte DDR erreichen, einen demokratischen Sozialismus. Das wirtschaftliche und politische Ende der DDR war auch vor allem eine Propaganda aus dem Westen. Die DDR musste am Boden zerstört sein, sonst hätte sich die BRD nicht erbarmen können. Es standen sich zwei politische Feinde gegenüber, da kann man nicht auf einmal Friede, Freude, Eierkuchen machen. Der Mauerfall am 9. November änderte alles, damit gab es kein Halten mehr und auch die Siegermächte konnten nur noch zum Gesamtdeutschland nicken. Es dauerte dann vom 09.11.89 bis zum 03.10.90, bis für den Beitritt alles in trockenen Tüchern war und die ‘Wiedervereinigung’ war vollzogen. Es entstand der neue Nationalfeiertag 3.10. den wir dieses Jahr zum 35. Mal erleben. Das ist automatisch gleichzeitig der 35. Todestag der DDR. Meine Kindheit und Jugend fand nicht in einem Unrechtsstaat statt, denn mein Dasein ist kein Unrecht. Damals hat der Sozialismus verloren, aber heute, mit China blüht er wieder auf. Das, was der Westen als Autokratie bezeichnet, als neues Feindbild, wird die Ströme auf der Welt verändern.

  • KeineAhnung

    Teilnehmer
    5. Oktober 2025 um 15:18

    @realo schreibt” Damals hat der Sozialismus verloren, aber heute, mit China blüht er wieder auf” Und du meinst die Chinesen sind frei und können ihre Meinung gefahrlos kundtun?

    “Das, was der Westen als Autokratie bezeichnet, als neues Feindbild, wird die Ströme auf der Welt verändern.” So wird es sein ob es gut wird, bezweifele ich sehr stark und möchte es gar nicht miterleben!

  • Heigi

    Teilnehmer
    5. Oktober 2025 um 17:59

    @realo, 13:55: Günther Mittag sagte aber in einem Interview,

    “…dass es wirtschaftlich vorbei war. „Jede Chance ist verspielt. Vom Osten war keine Hilfe möglich, und zum Westen konnte die Wende zu umfassenden Wirtschaftskooperation wegen latent wirkender politischer Widerstände in unseren Reihen nicht erfolgen“, sagt der Mann, der für die ostdeutsche Wirtschaftspolitik mitverantwortlich war. Ohne Wiedervereinigung wäre die DDR einer ökonomischen Katastrophe mit unabsehbaren sozialen Folgen entgegen gegangen, „weil sie auf Dauer allein nicht überlebensfähig war.“ Das Zitat ist aus folgendem Link:

    https://www.welt.de/wirtschaft/article134088763/Ostdeutschland-Die-DDR-war-in-Wahrheit-gar-nicht-pleite.html

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