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Frage des Monats: War früher alles besser?
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Kindheit ohne Handy, Sonntagsbraten, mehr Miteinander – oder verklären wir nur die Vergangenheit? Ein Thema, das bewegt und zum Erinnern, Vergleichen und Diskutieren anregt. Was meinen Sie zum Thema? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung.
Viele Grüße aus der Redaktion
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War früher wirklich alles besser? Schläge in der Schule, Mittagessen im Backofen, keine Hilfe bei den Hausaufgaben, bis 19 Uhr alleine, weil meine alleinerziehende Mutter arbeiten musste, Fernsehprogramm erst ab Nachmittags, Kleider von meiner älteren Schwester ! Aber die schönen Erinnerungen an lange Spaziergängen am Sonntag überwiegen! Ich hatte trotz der Umstände eine schöne Jugendzeit!
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Besser? ANDERS … den damaligen Möglichkeiten, Strukturen und Denkweisen angepasst… eigentlich wie heute …. nur mit anderen Möglichkeiten, Strukturen und Denkweisen.
GeSa
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Früher war nicht alles besser, sondern anders und für uns Kinder verging die Zeit genauso langsam wie heute für unsere Enkel. Die Entwicklung der Technik war ähnlich wie heute nur nicht so schnell.
Damals in den 50ern war das UKW-Radio mit Hörspielen und Musik vom AFN der Mittelpunkt.
Ich hatte als Kind den Vorteil in einer mittelalterlichen Kleinstadt am Main aufzuwachsen ein Abenteuerspielplatz erster Güte und es gab ihn noch den Genuß der vielen Bäckereien, Metzger, Bauernhöfe und Gaststätten mit ehrlicher Ware und Geschmack. Die Zeiten sind leider vorbei. Wir hatten wohl kein Handy, sondern den “Detektor” mit dem wir auf dem Kristall den US-Sender suchten. Oh haben wir Kirschen geklaut, Äpfel gefuttert und sonst alles was essbar war bis uns schlecht war. Und die Krönung war der Sonntag, da habe ich im Kindergottesdienst den Metallknopf abgedreht, damit es im Klingelbeutel auch schön klingelte um dann mit den 50er im Kino um 14:00 Uhr den neuesten “Western mit Fuzzy” zu sehen.
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Gegenüber heute war unsere (damit meine ich meine Familie und solche die ich kenne) Ernährung gesünder. Meine Eltern hatten einen großen Garten und auch meine Großeltern. Da gab es immer(!) viel Gemüse




u.a. und auch sehr viel Obst 






u.a. und da ich auf dem Dorf aufgewachsen bin, gab es auch noch
und Fleisch von 


… und man mag es kaum glauben, ich bin in der DDR aufgewachsen. Denn einzigen Mangel, den ich kannte waren Südfrüchte. -
Für mich war früher tatsächlich vieles besser, Die Mutter war für uns 2 Jungs immer da, der Vater hatte 2 Jobs u. malochte trotz Kriegs- Schwerbehinderung, Lebensmittel gab es einige Zeit noch auf Marken, später auch immer knapp
der Teller wurde immer leer gegessen, es wurde alles viel mehr geschätzt, für ein
Fahrrad u. Kleidung wurde in den Ferien gearbeitet, mit dem 1. PKW. einem VW Käfer mit 34 PS -den man abgestottert hat- kam man als Anfänger gut klar. Die Mitmenschen waren freundlicher u. hilfsbereiter, trotz Vertreibung 1945 aus Schlesien gab es keine psychisch Kranken u. keine Gewalt u. Messerstecherein!
Mit einem Realschulabschluss u. Fleiss konnte man als Industriekaufmann erfolgreich aufsteigen und und und……
Heute gibt es durch das Digitale viele Erleichterungen, es wird weniger gearbeitet u. trotzdem hat man oft wegen “privater Probleme” Stress… z.B.
die Sprechstunden meines Hausarztes:
Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag
von 9.00 bis 11.30 Uhr
Donnerstag 9.00-11.30 u. 15.45-17.45
so etwas gibt es tatsächlich in OWL.!
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@Wolfgang38: Vieles von dem, was du beschreibst, habe ich ähnlich erlebt. Ich glaube aber nicht, dass es keine psychisch Kranken gab. Gerade bei den überlebenden, heimgekehrten Soldaten gab es in meiner engeren Umgebung unverhältnismäßig viele Suizide, die man dem Erlebten zuschrieb. Es wurde darüber geschwiegen, genau wie die vielen vergewaltigten Frauen schwiegen. Die Traumata waren da, Behandlungen selten, man verdrängte.
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Ja, liebe @Heigi, so ist es leider. Psychisch Kranke wurden nicht psychologisch behandelt, sondern bekamen Baldrian, Valium und dergleichen, mit einer Diagnose wie vegetative Dystonie oder psychosomatische Störung. Es wurde unglaublich viel an Gewalt jeglicher Art verdrängt: an Kindern, an Frauen, sexuelle und psychische Gewalt, erlebte Kriegstraumata – alles unter den Teppich gekehrt. Selbst heute gibt es in etlichen Häusern noch Teppiche mit aufgehäuftem Verdrängungsmüll darunter, über den so der eine oder andere stolpert…
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… auch an die aufgetragenen Kleider meiner Schwester erinnere ich mich noch gut. Und sonntags kam dann stets die „gute Kleidung“ aus dem Schrank. Früher war man wesentlich bescheidener als heute, finde ich. @KeineAhnung
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Ich kann nicht feststellen, dass früher alles besser gewesen wäre, es war anders. Jede Zeit hat eben ihre Vor- und Nachteile und manches war früher nicht so gut und manches ist jetzt nicht so gut. In der heutigen Zeit bekommt man durch die Medien nur immer sofort alles mit und manches ist ja auch sehr beängstigend, aber war die Bedrohung (kalter Krieg etc.) nicht auch beängstigend?
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