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  • Wenn die Sonne untergeht - Familie Mann in Sanary - Signierte Ausgabe von Illies

     Constantia antwortete vor 3 Monate, 3 Wochen 5 Teilnehmer · 9 Beiträge
  • seestern47

    Teilnehmer
    24. Juni 2025 um 9:42
  • Heigi

    Teilnehmer
    24. Juni 2025 um 11:08

    Ein guter Tipp, seestern, danke. Ich bin tatsächlich ein Mann-Fan, von Thomas u n d Heinrich (den ich literarisch genau so schätze, nur total anders finde). Im TV-Dreiteiler neulich durfte ja die Emigration nicht fehlen, von daher käme das Buch auch in Frage. Mal sehen, denn das Sehen ist nicht mehr so ganz wie ich es gern hätte.

  • Constantia

    Teilnehmer
    24. Juni 2025 um 11:14

    @seestern47 , ich danke Dir ganz herzlich. Gerade heute morgen habe ich einem Freund geschrieben, ich sollte mal was anderes lesen als “Thomas Mann” Rofl.

    Im Moment bin ich bei “Liebes Fräulein Herz”. Das ist der Briefwechsel zwischen Thomas und Katja Mann und Ida Herz aus den Jahren 1924 – 1955. Das Buch mit 800 Seiten beinhaltet 450 Seiten Briefe, der Rest sind Anmerkungen usw. Eine äußerst interessante Lektüre.

    Der Name Ida Herz war mir schon begegnet. Hier erfährt der geneigte Leser bzw. die geneigte Leserin eine Menge über die erste Archivarin von TM. Aber auch mancher Brief lässt tief blicken. Ida Herz ist eine treue Seele der Familie Mann, auch wenn sie in den Tagebüchern manchmal nicht so gut wegkommt. Ein Spiegelbild der Zeit ist das Buch allemal.

    Nachteilig ist bei dieser Art von Büchern dass ständige Hin- und Herblättern. Die Erfahrung hatte ich ja schon bei dem Briefwechsel zwischen Max Frisch und Ingeborg Bachmann gemacht. Aber das Eine entschädigt für das Andere.

    Am Überlegen bin noch bei der Biographie von Tilmann Lahme. Eine Kritikerin sagte im Rundfunk, sie wollte eigentlich nichts mehr über die Homo-Erotik lesen. Für das Buch spreche aber, dass der Autor die Original-Tagebücher einsehen konnte (ohne die Eingriffe von Erika Mann). Das wiederum würde mich reizen.

    Wie ich nun sehe, die Thomas-Mann-Reise kann im Herbst weitergehen. Da hoffe ich mal auf den Freund, dass er eine andere Idee für mich hat Smiley.

    Nochmals vielen Dank.

    ConstantiaBouquet

    • Dieser Beitrag wurde vor 4 Monate, 1 Woche von  Constantia bearbeitet.
  • seestern47

    Teilnehmer
    25. Juni 2025 um 9:22

    Ich freue mich sehr, dass ich Euer Interesse wecken konnte, @Heigi und @Constantia 😊

    Die Biographie von Tilmann Lahme ist mir ebenfalls ein Begriff. Allerdings spricht mich der Schwerpunkt auf Thomas Manns vermeintliche homoerotische Neigungen nicht besonders an – deshalb werde ich das Buch wahrscheinlich nicht lesen.

    Liebe Grüße

    seestern47

  • Constantia

    Teilnehmer
    30. Juni 2025 um 9:41

    @seestern47 , bis zum vergangenen Freitag war ich ganz Deiner Meinung. An eben diesem Freitag war ich im Buchladen meines Vertrauens und habe mir das Buch näher angesehen.

    Bei mir braucht es manchmal nur einen kleinen Absatz, ein Foto – eine Kleinigkeit eben – und mein innerer “Kontrolleur” hat nichts mehr zu sagen. In dem Buch von T. Lahme waren es zwei Fotos von dem Palais der Eltern von Katia Mann.

    Außerdem habe ich mich gefragt, ist es nicht auch eine Art von Abwertung, wenn all die Menschen, die sich mit Thomas Mann beschäftigen, sich weigern, den Einfluss von Homo-Erotik nicht nur auf seine Werke sondern auf sein gesamtes Leben ignorieren wollten. Vielleicht bin ich nach dem Buch schlauer.

    Die Würfel sind mit dem Kauf ja nun gefallen Rofl. Ich werde sicher berichten.

    Im Moment lese ich aber noch den Briefwechsel zwischen TM und Ida Herz. Der Zufall wollte es, gerade war ich dort genau im Sommer 1933, den die Manns in Sanary verbringen.

    Der zwar zahlenmäßig ungleich zu lesende Briefwechsel zeigt aber auf sehr bewegende Weise, wie sehr Menschen wie die jüdische Ida Herz in dieser Zeit in Deutschland leben. Auf der anderen Seite die Familie Mann, die Deutschland bereits verlassen hat und sich nun entschieden hat nicht zurückzukehren. Es liegen Welten zwischen beiden. Die Briefe sind längst in eine vermeintliche Verschlüsselung übergegangen. Die Angst ist allgegenwärtig.

    “… Hinzu kommt, dass auch unsere Informationsmöglichkeiten denkbar unvollkommen sind. Man liest die Frankfurter Zeitung, man liest mehr das, was nicht drin steht. – dabei bleibt aber das Misstrauen gegen uns selbst beständig wach, wir möchten möglicherweise und vielleicht höchstwahrscheinlich doch nicht das richtige zwischen den Zeilen gelesen zu haben. Unser Wunsch Gewisses hinter den gedruckten Berichten zu finden, verleitet uns doch allzu leicht zur Selbsttäuschung. …” schreibt Ida Herz am 25. September 1933 an Thomas Mann.

    Mir fällt beim Lesen auch immer wieder das Tagebuch von Victor Klemperer (die Jahre 1933 – 1945) ein.

    Oder auch Theodor Fontane “Ein weites Feld.”

    Kommt gut durch die heißen Tage

    Constantia

    PS.: Du fragst an anderer Stelle heute “Was gibt es bei Euch zu essen?” Ich muss aufpassen, dass es nicht nur bei geistige Nahrung bleibt Rofl.

    • Dieser Beitrag wurde vor 4 Monate, 1 Woche von  Constantia bearbeitet.
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  • nordlichtw

    Teilnehmer
    30. Juni 2025 um 12:03

    Constantia , bei “geistiger” Nahrung musste ich Schmunzeln, ich brauche beides zum Leben

  • seestern47

    Teilnehmer
    1. Juli 2025 um 9:04

    Liebe @Constantia,

    wie schön, dass du Dich so offen auf das Buch eingelassen hast – manchmal reicht tatsächlich ein kleines Detail, ein Foto oder ein Gedanke, und schon ist man mitten drin. Dass Du den Blick für solche feinen Zwischentöne hast, ist mir schon ein paar Mal aufgefallen.

    Deine Gedanken zum Briefwechsel zwischen TM und Ida Herz finde ich sehr treffend. Dein Verweis auf Klemperer (den ich sehr schätze, wie Du weißt) und Fontane ergänzt das Ganze.

    Ich freue mich schon jetzt auf Deinen Bericht, wenn du das Buch von T. Lahme gelesen hast.

    Und ja – ein bisschen körperliche Nahrung darf bei all der geistigen Kost auch sein – wie wäre es mit einem bunten Salat? 😉

    Komm gut durch den heißen Tag!

    Herzliche Grüße

    @seestern47

  • carl-gustav

    Teilnehmer
    13. Juli 2025 um 14:21

    Guten Tag, Klaus Mann soll irgendwann sinngemäß gesagt haben,

    über seine Familie würden einmal Bücher geschrieben werden…

    Da hatte er wohl recht!

    Daß Erika im Zusammenhang mit der Erstellung der Tagebücher oder später mitarbeitete, ist mir neu.

    Aber klar, sie gehörte ja neben Golo, Katja sowieso, zu Thomas’ engsten Vertrauten.

    Tilmann Lahme schrieb eine hervorragende Golo-Mann-Biographie.

    Bringt er in seinem Homoerotik-Werk wirklich neue Erkenntnisse?

    Ich bin da eher skeptisch.

    Ach ja, wenn man Thomas Mann’s Tagebücher von vor 1918 lesen könnte!

    Aber die verbrannte er ja aus bekannten Gründen.

  • Constantia

    Teilnehmer
    13. Juli 2025 um 15:26

    @carl-gustav

    “Was für eine sonderbare Familie sind wir! Man wird später Bücher über uns – nicht nur über einzelne über uns – schreiben” lautet das Zitat korrekt und stammt aus dem Jahr 1936.

    Hauptsächlich in den Händen von Erika Mann lag die Sichtung und Ordnung der Tagebücher von Thomas Mann nach dessen Tod. Auch Katia Mann als seine Ehefrau hatte ein ein gewichtiges Mitsprache-Recht. Später war es dann Golo Mann. Heute ist Frido Mann, einer der Enkel Thomas Manns der Ansprechpartner. Nicht jeder hat Zugriff auf das Thomas-Mann-Archiv.

    Ich habe das Buch “Thomas Mann – Ein Leben” von Tillmann Lahme hier liegen. Es muss allerdings noch etwas warten. Denn gerade habe ich die letzten Seiten von “Liebes Fräulein Herz” gelesen. Dieser Briefwechsel zwischen Thomas Mann & Katja Mann und Ida Herz der Jahre 1924 – 1955 ist so vielschichtig, dass er nach ein Nachklingen ruft.

    Bei all den Problemen in Bezug auf die große Bandbreite von Liebe, Erotik und Sexualität in der Gegenwart ist das Buch von Tilmann Lahme vielleicht gar nicht so verkehrt. So ist jedenfalls mein Eindruck nach der schon von mir in einem vorherigen Beitrag genannten Rundfunk-Rezension und dem kurzen Blick auf Inhaltsangabe und Fotos des Buches.

    Aber wie bereits geschrieben, der erwähnte Briefwechsel arbeitet noch in mir.

    Constantia

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Monate, 3 Wochen von  Constantia bearbeitet.
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