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  • Anstandsregeln.

    Von Webra am 18. April 2025 um 23:44

    Gibt es sie noch, mit denen meine Generation erzogen wurde?

    Man sagt immer Bitte und Danke.

    Beim Essen stellt man nicht den Ellenbogen auf den Tisch.

    Wenn Mann und Frau die Treppe hochgehen, geht der Mann immer voraus, damit die Frau nicht das Gefühlt hat, er schaut ihr auf die Beine.

    Gehen Mann und Frau auf einem Bürgersteig, geht der Mann immer auf der Seite, wo der Straßenrand ist, um sie vor dem Verkehr zu schützen.

    Der Mann geht immer voraus, und öffnet der Frau die Tür.

    Er betritt dann als erster das Lokal, um die Frau vor den neugierigen Blicken der Anwesenden zu schützen.

    Er hilft ihr beim Ausziehen des Mantels, rückt für sie den Stuhl zurecht, damit sie sich setzen kann und bringt den Mantel zur Garderobe.

    Nach dem Essen hilft er ihr wieder beim Aufstehen, indem er den Stuhl etwas nach hinten zieht und hilft ihr auch in den schon vorher geholten Mantel.

    Er bezahlt immer die Zeche.

    Beim Tanzen geht er zu ihrem Tisch, deutet eine kleine Verbeugung an und fragt: Darf ich bitten?

    Wenn sie der Bitte zugestimmt hat, rückt er ihr den Stuhl so zurecht, dass ihr das Aufstehen leichter fällt. Nach dem Ende des Tanzes bringt er sie zu ihrem Tisch zurück, hilft ihr wieder

    beim Hinsetzen und sagt Danke.

    Falls Sie aber seine Bitte abgelehnt hat und anschließend mit einem anderen Mann tanzt,

    kann der, dem sie einen Korb gegeben hat, zum Kapellmeister gehen und diesen den Vorfall schildern. Dieser unterbrach dann kurz die Musik und forderte die „Dame mit dem roten Pulli“ auf, die Tanzfläche zu verlassen.

    Bei Tanzveranstaltungen waren deshalb die sogenannten Mauerblümchen nur Frauen.

    Ein hey light für Männer war immer die Damenwahl. Da ging der ganze Vorgang umgekehrt.

    Wenn da ein Mann von einer Frau zum Tanz aufgefordert wurde, endete dies nach Ende der Veranstaltung fast immer zu einem intimen Beisammensein im angrenzendem Park.

    Eine Anstandsregel, die heute bei fast jeder Talkshow missachtet wird, ist: Man soll niemals

    einen Anderen bei seiner Rede unterbrechen.

    Viele Frauen sagen, durch die fürsorgliche Behandlung der Männer fühlten sie sich nicht für voll genommen. Andere wiederum sagen, es hat ihnen gutgetan, so respektvoll behandelt zu werden.

    Als jugendlicher galt bei uns der Grundsatz. Eine Frau schlägt man nicht, wer dies tut, ist ein Feigling. Ich bin mein ganzes Leben, auch in unserer Ehe, diesen mir anerzogenen Verhaltensregeln treu geblieben und das sind jetzt am 30.04. 60 Jahre.

    Zu der Feier im Freundeskreis habe ich ein kleines Gedicht geschrieben.

    Liebe Rosi,

    ob bei Tage oder Nachte,

    ob ich schlafe oder wachte,

    in meinem Kopf herrscht niemals Ruh‘

    in meinem Kopf bist immer „Du“

    Du viel geliebtes Eheweib,

    du streichelst Seele mir und Leib,

    beschenkst mich auch mit Liebeslust,

    vergessen sind dann Leid und Frust.

    Zwar ist dein Haar auch schon ergraut,

    dein Antlitz hat auch Falten,

    bist trotzdem meines Herzens Braut,

    wie damals, als vor Gott getraut.



    • Diese Diskussion wurde vor 8 Monaten von  Webra geändert.
    malonia antwortete vor 7 Monaten, 4 Wochen 17 Mitglieder · 34 Antworten
  • 34 Antworten
  • malonia

    Mitglied
    24. April 2025 um 17:55

    Unglaublich, was da so stückweise abgesondert wird.Joy

    Ich persönlich vermisse die alten Traditionen und Benimmregeln, denn mit dem Untergang dieser macht sich auch mehr und mehr Respektlosigkeit breit.

  • realo

    Mitglied
    21. April 2025 um 11:56

    @Gitti82 Habe es hier schon öfter erwähnt, ich bin Masochist, ich liebe den Schmerz und das geht als Ossi zwischen arroganten Wessis besonders gut. Insofern habe ich Fett lebe.

  • SFath

    Mitglied
    20. April 2025 um 17:56

    <div>Wer´s noch nicht weiß:</div>

    https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)

    • Diese Antwort wurde in vor 8 Monaten um  SFath geändert.
  • Gitti82

    Mitglied
    20. April 2025 um 17:06

    @realo westdeutsche Arroganz, da wundert es mich schon, das Du nicht sofort wieder nach Ostdeutschland ziehst, es scheint Dir hier doch zu gefallen 😉

    Gitti

  • Cocco

    Mitglied
    20. April 2025 um 16:10

    15:38 Gesa @GSaremba61 …wer es sooo nötig hat, ständig mit maßloser Selbstüberschätzung zu prahlen, ist eigentlich nur zu bedauern…

    🐰schöne Ostertage

    • Diese Antwort wurde vor 8 Monaten von  Cocco geändert. Grund: Nickname
  • GSaremba61

    Mitglied
    20. April 2025 um 15:38

    14:27h……. Ich heuchele nicht. Höflichkeit, wenn es wertvoll ist, ansonsten gibt es Verachtung.

    Heißt also es muss dem Ego schmeicheln und es muss der Person einen Vorteil bringen

    ……..auf so viel westdeutsche Arroganz gestoßen, da bleibt nicht viel Höflichkeit übrig, es hat keinen Wert. ……..

    Bevor ich mich so „klein“ machen würde, würde ich doch lieber entsprechende Kontakte abbrechen, denn mit Unhöflichkeit zeigt man(n) nur (s)einen Kleingeist und Ungezogenheit… davor würde ich mich hüten, denn das ist weit ab von meinen Niveau!

    Weiter viel Spaß mit der westdeutschen Arroganz im Forum und einem Leben ohne Wert. Oder zeigt es doch nur die Arroganz und Eingeschränktheit einer Person!

    GeSa, die gerade nicht weiß ob sie lachen oder bedauern soll…bei solcher Arroganz und Selbstherrlichkeit

    • Diese Antwort wurde in vor 8 Monaten um  GSaremba61 geändert.
  • realo

    Mitglied
    20. April 2025 um 14:27

    Bin kein großer Fan von oberflächlichen Höflichkeitsfloskeln nur der Etikette wegen, das erinnert mich an biederes und steifes Gebaren am Hofe, weil es der vornehme Adel verlangte. Ich bin für eine innere Höflichkeit aus tiefster Überzeugung, da können es auch mal plumpe Worte sein als äußeres Gehabe, vor allem zu Konkurrenten sein, aber innerlich bleibt der zwischenmenschliche Respekt erhalten. Ich kann auch sehr gut Kavalier der alten Schule zu Damen sein, aber nur wenn sie mir wirklich etwas bedeuten, meist jüngere. Wenn mir die Frau unsympathisch ist, gibt es keine Höflichkeit. Ich heuchele nicht. Höflichkeit, wenn es wertvoll ist, ansonsten gibt es Verachtung. Ich arbeite noch in der psychosozialen Beratung, da bekommt jede Klientin mit seelischen Konflikten von mir eine achtungsvolle Höflichkeit, denn das Behandeln ihres Problems ist es wert. Hier im Forum bin ich auf so viel westdeutsche Arroganz gestoßen, da bleibt nicht viel Höflichkeit übrig, es hat keinen Wert.

  • GSaremba61

    Mitglied
    20. April 2025 um 12:50

    @Zoe …oder die Frau dem Mann und nicht andersherum.

    Zum Thema -Platz anbieten. Ich bin viel in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und da kann man manches erleben. Wenn ich meinem Umfeld Glauben schenken darf sieht man mir mein Alter nicht an. Behinderungen habe ich auch nicht. Auffällig für mich, entweder sind es junge Frauen – zwischen 25 – ca. 40 Jahren oder „ältere“ Herren – ab ca. 40 Jahren, die mir oder anderen den Platz anbieten. Je jünger desto mehr mit Handy beschäftigt und die Umwelt nicht mehr wahrnehmend. Ganz begeistert bin ich immer, wenn ich Kinder erlebe, die aus der Schule kommen und statt sich zu unterhalten sich gegenseitig ihre Handys vors Gesicht halten und zeigen was sie gerade lustig fingen. Aufsehen und Platz machen – was ist das?????

    @Genuss 12:09h jaa, so geht sexistisch und zeigt das Niveau – Korb mit passenden Worten ist vorprogrammiert!

    GeSa

  • Genuss

    Mitglied
    20. April 2025 um 12:09

    Hallo @Yossarian Du schreibst: Beim Tanzen geht er zu ihrem Tisch, deutet eine kleine Verbeugung an und fragt: Darf ich bitten?“

    Oder anders: „Darf ich bitten?, oder wollen erst tanzen“ Joy

  • Zoe

    Mitglied
    20. April 2025 um 11:57

    Zu „Anstandsregeln“ würde ich auch die Regel zählen, daß jüngere Menschen älteren Menschen ihren Sitzplatz im Bus oder in der Bahn anbieten. Oder auch wie es geregelt ist, wer wem das „Du“ anbietet. Ältere den Jüngeren, soweit meine ich infomiert zu sein, aber die genaue Regelung ist noch ausgetüfteler – die kenne ich allerdings nicht.

    Selbstverständlich geben alle Anstands- Benimm- und sonstigen Regelungen der Sitten und Gebräuche Auskunft über die gängigen Rollenbilder und überhaupt die Werte einer Gesellschaft. „Frauen vor den Blicken zu schützen“ … dazu ist mir als allererstes die Bekleidung von muslimischen Frauen eingefallen. Frauen werden vor den Blicken fremder Männer geschützt: die Haare, die Handgelenke, die Beine usw.

    • Diese Antwort wurde in vor 8 Monaten um  Zoe geändert.
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