Startseite Foren Menschenkenntnis Erinnerung an Mascha Kaleko..Die Poetin..07.Juni 1907-21.Januar1975

  • Erinnerung an Mascha Kaleko..Die Poetin..07.Juni 1907-21.Januar1975

     Mondin antwortete vor 7 Monate, 4 Wochen 2 Teilnehmer · 2 Beiträge
  • Stadtwolf

    Teilnehmer
    23. Januar 2025 um 16:39

    Mein schönstes Gedicht?

    Ich schrieb es nicht

    Aus tiefsten Tiefen stieg es

    Ich schwieg es.

    Masche Kaleko-eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Literaturszene.

    Daniel Kehlmann sagt über sie:“Mascha Kaleko, die undeutscheste deutsche Dichterin,hat die elegantesten,traurig-heitersten Gedichte seit Heinrich Heine geschrieben.Was ein Schatz an Form,Schönheit und weiser Melancholie“. Mit ihrer selbsironischen und zugleich wehmütigen „Großstadtlyrik“ beeindruckte sie schon Zeitgenossen auf Anhieb.

    „Eine schreibende Frau mit Humor,sieh mal an“stellt Kurt Tucholsky,den die Lyrikerin im romanischen Café in Berlin trifft,augenzwinkernd fest.Ihr erstes Buch erscheint im Jahr der Machtergreifung Hitlers und wird sogar von Martin Heideggergelobt.Vier Jahre später sind ihre Werke auf der schwarzen Liste.<<<<<mascha Kaleko ist Jüdin.Nach Kriegsbeginn emigriert sie Nach New-York

    Thomas Mann schreibt:Haben sie Dank für ihre ausdrucksvollen Gedichte,an denen ich eine gewisse Melancholie am meisten liebe.Mitte der 50er Jahre besucht Kaleko D. 1960 wird sie für den Fontane-Preis der Akedemie der Künste Berlin nominiert.Sie zieht ihre Teilnahme zurück,als sie erfährt,dass einehemaliger SS-Mann in derJury Mitglied ist.Wenn es Emigranten nicht gefällt,wie wir die Dinge handhaben,sollen sie fortbleiben,so der Geschäftsführer der Akademie.Ihrem Mann zuliebe übersiedelt Mascha Koleko nach Jerusalem,doch in Israel wird sie nicht heimisch.Immer wieder unternimmt das Paar Reisen nach Europa.

    Ihr Sohn stirbt mit 31 Jahren-ein Schockvon dem sie sich nie mehr erholt. 4Jahre später verliert sie auch ihren Ehemann.

    Ihr Memento:Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang

    Nur vor dem Tode derer,die mir nah sind

    Wie soll ich leben,wenn sie nicht mehr das sind

    Allein im Nebel Taste ich Tod entlang

    Und lass mich willig in das Dunkel treiben

    Der weiß es wohl,dem gleiches widerfuhr

    Und die es trugen,mögen mir vergeben.

    Bedenkt: den eigenen Tod,den stirbt man nur

    Doch mit dem Tod der anderen muß man leben.

    Die Nacht in der das Fürchten wohnt,hat auch Sterne und Mond

  • Mondin

    Teilnehmer
    11. März 2025 um 19:08

    Gestern Abend war im unserem kleinen Literaturzirkel Mascha Kaleko. Danach habe ich noch bis Mitternacht in meinen Gedichtbänden von ihr gestöbert. Zu ihrem 50. Todesjahr ist ein neuer Gedichtband heraus gekommen.

    Die Nacht
    In der das Fürchten
    Wohnt,

    Hat auch
    Die Sterne
    Und den
    Mond

    Kenne ich als selbstständigen Text.
    Zur Zeit gefällt mir dieser sehr gut:

    Nun aber, der Teppich meines Lebens
    Flach aufgerollt ist fast bis an sein Ende
    Zeigt sich ein Muster, das ihm fremde Hände
    Seit langem bunt und kunstvoll eingewebt.
    Das seltsame Geflecht von Tag und Jahr
    Auf einmal liegt es vor mir rund und klar.

    Mondin

    • Dieser Beitrag wurde vor 7 Monate, 4 Wochen von  Mondin bearbeitet.
    • Dieser Beitrag wurde vor 7 Monate, 4 Wochen von  Mondin bearbeitet.
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