Der Maler von Jo Hanns Rösler

[Jessica8o]

Wir hatten den Maler bestellt. Er sollte die Fensterrahmen streichen. Das war schon vor Wochen gewesen und der Maler war immer noch nicht erschienen. Man kennt das alte Lied.

Eines Morgens mussten wir nun über den ganzen Tag was erledigen und verließen die Wohnung. Zurück blieb allein der Papagei. Wie es nicht anders sein kann, an diesem Tag kam der Maler. Er stieg mit Pinsel und Fabtopf die drei Stockwerke hinauf und läutete an der Tür. “Wer ist da?”, rief der Papagei.

“Es ist der Maler”, sagte der Maler. Er lauschte und wartete vor der Tür. Da er keine Antwort bekam, stieg er die drei Stock mit dem Pinsel und seinem Farbtopf wieder hinunter.

Eine Stunde später versuchte er sein Glück abermals. Er stieg mit Pinsel und Farbtopf die drei Treppen zum zweiten mal empor und läutete.

“Wer ist da?” rief der Papagei.

“Es ist der Maler”, sagte der Maler. Wieder rührte sich nichts. Der Maler läutete abermals. “Wer ist da?” “Es ist der Maler”. Weiter geschah nichts.

Der Maler stieg zornig hinunter.

Das wiederholte sich im Laufe des Tages, an dem wir nicht zu Hause waren, noch dreimal.

Als der Maler mit Farbtopf und Pinsel zum sechsten mal hinaufstieg, läutete es zum siebenten mal an der Tür. Einmal hatte es zweimal geläutet. “Wer ist da?” rief der Papagei.

“Es ist der Maler”, sagte der Maler. Tiefe Stille.

Er sagte es wütend und donnerte mit der Faust gegen die Tür.

“Wer ist da?” “Es ist der Maler!!” Tiefe Stille.

Blindwütend vor Zorn und sich auf den Arm genommen fühlend, machte der Maler kehrt, raste die Treppen hinunter, verfehlte blind vor Wut eine Stufe, überschlug sich mit Pinsel und Farbtopf und brach sich ein paar Rippen. 5 Minuten später kamen wir zurück. Wir sahen den fremden Mann auf der Treppe liegen. Kitty schrie entsetzt auf. “Wer ist das?”

Da rief der Papagei aus der Wohnung: “Es ist der Maler!”

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