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Was ist das Bewusstsein?
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Ich lese gerade den letzten Teil der Knausgard Triologie.
Darin sagt er auf Seite 235:“ Wenn wir nicht wissen, was Bewusstsein ist, woher wollen wir dann wissen, ob Menschen, die sich in einem vegetativen Zustand befinden oder im Koma liegen, bei Bewusstsein sind oder nicht…“
Eine interessante Frage, die im Hinblick von Sterbehilfe relevant ist, finde ich.
LG
Seestern47
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Gute Frage, liebe seestern… Im Hinblick auf Sterbehilfe stelle ich sie mir ( bisher ) nicht, doch im Hinblick auf Organspende. – Es kann ( noch ) nicht endgültig beantwortet werden, ob der sog. hirntote Patient nicht doch noch ein Bewusstsein bzw. ein Schmerzempfinden hat. Jedenfalls ist bis ca.10 Stunden nach dem Tod z.B. der Rhythmus von Liquor ( Gehirnflüssigkeit ) noch messbar.

LG – happyday
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Auch mir sagt das „Unbewusste“, dass mit dem Eintritt der „Nulllinie“ das Leben noch nicht zu Ende sein muss.
So habe ich den Wunsch – woher er rührt, weiß ich nicht – dass nach Feststellung des Todes eine mir vertraute, oder wohlgesonnene Person noch etwas länger als eine halbe Stunde bei mir sitzen bleiben möge.
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n’Abend. Ich verstehe das Zitat aus dieser Trilogie nicht so ganz. Erst einmal weiß ich nicht, was ein “vegetativer Zustand” sein soll. Zweitens scheint es doch unterschiedliche Versionen von “Koma” zu geben. Wenn ich es richtig verstehe, ist “Wach-Koma” so definiert, dass die höheren Hirnfunktionen erloschen sind (klick mich). Damit kann auch kein Bewusstsein mehr vorhanden sein. Es gibt aber Koma-Patienten, die wieder wach wurden und das heißt, dass bei denen diese Hirnfunktionen noch aktiv waren. Für die Frage nach der Sterbehilfe ist meiner Ansicht nach nicht ein Koma das entscheidende Kriterium, sondern die Frage nach den Hirnfunktionen. Dazu wiederum gibt es eine interessante Broschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (klick mich)
Das Zitat vermischt meiner Ansicht nach medizinische und philosophische Fragen auf fragwürdige Weise. Allerdings ist der Kontext wichtig und den kennen wir nicht.
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Mit zwei Wachkomapatienten habe ich vor Jahren auf Wunsch der Angehörigen “gearbeitet” , und zwar mit spezieller Körpertherapie ( darauf gehe ich hier nicht näher ein ).
Bei Wachkomapatienten sind keineswegs die Hirnfunktionen erloschen.
Ob Patienten, die für hirntod erklärt wurden, nicht doch noch Schmerzempfinden haben können, ist nicht bewiesen. Das schrieb ich schon.
In seinem Buch: WIE WOLLEN WIR STERBEN plädiert der Palliativmediziner Michael de Ridder für eine neue Sterbekultur und wagt sich an Themen, die so von Medizinern bisher kaum bzw. gar nicht angesprochen werden.
Was mich betrifft, ich vermische hier sicher nichts…
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Die Definition von Wachkoma bei MSD Manuals ist aber anders als deine. Aus irgendeinem magischen Grund funktioniert der link dahin nicht. Also bitte hier beginnen: https://www.msdmanuals.com/de-de dann Ausgabe für Patienten und dann nach Wachkoma suchen.
Wo auch immer man bei der Suche nach der Definition von “Wachkoma” landet, es läuft mehr oder weniger immer darauf hinaus, dass das Großhirn massiv geschädigt ist.
Was das Schmerzempfinden damit zu tun haben soll erschließt sich mir nicht. Wenn bei einem Menschen das vegetative System noch funktioniert, Herz und Atmung also noch funktionieren, das Großhirn aber praktisch tot ist, meinst du, er hätte trotzdem ein Bewusstsein? Damit würde in diesen Begriff genauso etwas Mystisches hineingedeutet, wie es mit “Seele” geschieht. Ich halte mich lieber an sachliche Definitionen und danach kann ein Mensch mit totem Großhirn kein Bewusstsein haben, weil das B. das Ergebnis von Prozessen im Großhirn ist.
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Wir reden offenbar aneinander vorbei…
Bei einem Menschen mit “toten Großhirn” funktioniert kein vegetatives System mehr ! –
Und “Mystisches” habe ich hier ganz sicher nicht angedeutet. Das war und ist nicht mein Themengebiet…
Ich habe färdsch…!
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Diese Frage kann bis jetzt nicht eindeutig beantwortet werden.
Wer schon mal operiert worden ist, weiß, dass er in der Narkose kein Bewusstsein seiner
selbst und der Umwelt hatte. Diesen Zustand der Bewusstlosigkeit kann man aber nicht mit dem Zustand Hirntod vergleichen. Bei der Feststellung des Hirntodes wird vorher geprüft,
ob noch Reflexe vorhanden sind, die ein lebendes Gehirn auch noch von sich gibt, wenn unser Bewusstsein ausgeschaltet ist. Wenn diese Prüfung vorgenommen wird, ist der Patient schon seit einiger Zeit an einer Herz-Lungenmaschine angeschlossen. Die Impulse, damit Herz und Lunge noch Sauerstoff in den leblosen Körper pumpen und dieser nicht zu verwesen anfängt, kommen aus der Steckdose. Das tote Gehirn ist dazu nicht mehr fähig. Wenn man den Stecker aus der Dose ziehen würde, bliebe die Herz-Lungenmaschine nach 2-3 Sekunden stehen.
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