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  • Rilke - Der ferne Magier

     nordlichtw antwortete vor 1 Jahr, 7 Monate 3 Teilnehmer · 9 Beiträge
  • Constantia

    Teilnehmer
    31. Januar 2024 um 10:18

    Zuletzt in der Weihnachtszeit war hier im Literaturforum ein Hinweis zu Rilke zu finden. Keine Ahnung, warum ich keinen Zugang zu seinen Werken finde. Mir begegnet er immer wieder in den Geschichten von anderen. Lou Andreas-Salomé, Friedrich Nietzsche, Clara Westhoff (Zeit in Worpswede) … – ich kam und komme wohl nicht um ihn herum.

    Vergangene Woche stand ich dann im Buchladen meines Vertrauens vor dem Regal “Biografien” und sah “Rilke – Der ferne Magier” von von Gunnar Decker. Erschienen im Siedler-Verlag. 36 Euro ist schon eine Hausnummer und ich zögerte, aber nur kurz. Ich hatte mir kürzlich versprochen, etwas zu gönnen. Also ab zur Kasse.

    Mein Ausflug zur Geschichte der “Titanic” war beendet und hatte mich nicht begeistert. So begann ich ganz vorsichtig meine Lesezeit mit Rilke. Es liest sich gut. Ich war ruckzuck im Buch angekommen. Ob ich nach den 550 Seiten Text + ca. 50 Seiten Anhang dann auch literarischer Fan Rilkes bin, bleibt abzuwarten. Ich denke eher nicht.

    Aber die Biografie passt gut zu all den Menschen, die ich mir in Person und Zeit bisher erschlossen habe. Es erklärt und vertieft manches. Vielleicht erfahre ich auch noch etwas über seine Aufenthalte im Sanatorium auf dem Weißen Hirsch hier in Dresden.

    Ergebnis für mich: Das Geld ist gut angelegt.

    https://www.thalia.de/shop/home/suggestartikel/A1068357815?sq=Rilke.%20Der%20ferne%20Magier&stype=productName

    Constantia

  • seestern47

    Teilnehmer
    31. Januar 2024 um 11:11

    Hallo Constantia,

    Danke für den Tipp. Die Biografie ist ja noch sehr neu. Erscheinungsjahr 2023. Die Beschreibung bei Thalia liest sich sehr einladend:

    Der größte Dichter der frühen Moderne: die neue, überraschende Biographie von Rilke

    Rainer Maria Rilke ist auch nach über einhundert Jahren ein Welteröffner. Er verführt seine Leser zur existenziellen Selbstbefragung und fordert Entschlüsse: »Du musst dein Leben ändern.« Seine Dichtung, das stellt Gunnar Decker auf faszinierende Weise heraus, war immer auch eine Reaktion auf die Krisen der Gegenwart, der Versuch, sich eine Gegenwelt zu erschreiben, die für ihn lebenswerter war als jene, die er in Prag, München, Worpswede, Moskau, Berlin, Rom, Duino, Venedig oder Paris vorfand. So scheinen Rilkes ruheloses Leben und sein metaphysische Fragen umkreisendes Werk auf einzigartige Weise verwoben. In seiner wunderbar erzählten Biographie widmet sich Decker auch erstmals Rilkes schwierigem Verhältnis zu seiner Mutter Phia, dem Nicht-Verhältnis zu seiner lebenslangen Ehefrau Clara und zur Tochter Ruth. Er beschreibt seinen Kampf gegen den körperlichen Verfall, der einen Schlüssel zum Verständnis des Werkes bietet, und deutet seinen Entschluss nach dem Ersten Weltkrieg, kein deutscher Dichter mehr sein zu wollen. Ein neuer, überraschender Blick auf eine der schillerndsten Dichterfiguren unserer frühen Moderne.”

  • nordlichtw

    Teilnehmer
    31. Januar 2024 um 13:11

    Hallo ihr beiden , den Tipp werde ich meinem Mann weiterreichen!

    Graue Grüsse vom Nordlicht

    Mein Mann dankt für den Tipp, er hat sich umgehend das Buch bei der Landesbibliothek bestellt

  • Constantia

    Teilnehmer
    1. Februar 2024 um 17:57

    @nordlichtw , da bin ich dann doch gespannt auf das Urteil Deines Mannes.

    Constantia Books

  • nordlichtw

    Teilnehmer
    1. Februar 2024 um 22:33

    Ich werde berichten….dauert bisschen bis er das Buch bekommt

  • Constantia

    Teilnehmer
    2. Februar 2024 um 10:10

    Bereits auf Seite 15 wurde es für mich spannend. Rilke hat 1902 eine Rezension zu Thomas Manns “Buddenbrooks” für das “Bremer Tageblatt” geschrieben. Da dazu keine weiteren Angaben (zumindest an dieser Stelle des Buches) gemacht waren, habe ich mich auf Suche begeben. Dabei auch den gesamten Text des Artikels gefunden. Dazu noch einiges anderes.

    Finde es spannend, wenn der eine über den anderen urteilt (beide Jahrgang 1875, also eine Generation). Der Andere aber an dem einen nie Interesse hatte. Sie sind sich niemals persönlich begegnet.

    ——

    Mit dem Namen Decker verband ich Kerstin Decker, Autorin des Buches “Lou Andreas-Salomé – Der bittersüße Funke Ich”. Ich hatte es ja fast vermutet. Die beiden sind ein Ehepaar. Das durften interessante Gespräche im Küchentisch gewesen sein Grinning.

    Es gab dann noch einen Film, wo in Frankreich plötzlich hinter eine Villa ein paar Männer um die Ecke kommen. Einer der Herren entpuppt sich als Rilke. Aber was war das nur für ein Film? Ich glaube, jetzt weiß ich es. Es ging um Auguste Rodin. “Die Weltstadt Paris und das Ereignis Rodin” beginnt das nächste Kapitel. Der Titel des Films wird mir auch noch einfallen.

    Ich bin dann mal im Reich der Genies Grinning.

    ConstantiaBooks

  • nordlichtw

    Teilnehmer
    14. März 2024 um 14:17

    @Constantia , mein Mann har das Buch gestern zu Ende gelesen …..sein Urteil : Die Zeit in der Rilke lebte in seinem historischen Umfeld fand er sehr interessant zu lesen , aber Rilke ist ihm nicht nahe gekommen zumal er sein reales Umfeld sehr vernachlässigt hat : eben ein Genie

    Liebe Grüsse vom Nordlicht

  • Constantia

    Teilnehmer
    15. März 2024 um 10:17

    @nordlichtw , vielen Dank für Deine Rückmeldung und Dank natürlich auch an Deinen Mann.

    Das Genie Rilke brauchte eben auch immer die Frauen. Da ist mir in der Biografie eine Episode besonders im Gedächtnis haften geblieben.

    Im Sommer 1917 lernte er auf der Herreninsel im Chiemsee eine junge Frau kennen. Geboren 1884 in Rostow am Don hat in Berlin Kunstgeschichte studiert. Rilke ist fasziniert von der gebildeten und auch politisch aktiven Sophie.

    Sophie ist die zweite Ehefrau von Karl Liebknecht (der gerade im Zuchthaus in Luckau sitzt. So ist sie für die drei Kinder Liebknechts aus erster Ehe verantwortlich. L. erste Frau ist 1909 an den Folgen einer Gallen-OP gestorben. Sophie Ryss ist seit 1906 die Geliebte von Karl Liebknecht und 1910 wird sie die zweite Ehefrau. Damit ist sie wahrscheinlich mehr als ausgelastet. Was wiederum Rilke nicht daran hindert, sie gelegentlich für seine Zwecke einzuspannen.

    Eine interessante Konstellation Karl Liebknecht – Rainer Maria Rilke. Bei beiden scheinen kluge Frauen wichtig zu sein, aber wenn es darauf ankommt …

    Da fiel mir auch wieder das Interview mit Andreas Dresen über seinen Hilde-Film ein. Er sagte sinngemäß, bes. in der DDR wurden Widerstandskämpfer als große Helden gefeiert. Aber es gab auch die anderen. Die heimlich, still und leise etwas taten.

    Dazu zählen meiner Meinung auch solche Frauen, wie Sophie Liebknecht. Wenn auch in einem früheren Zeitrahmen.

    Interessant auch, dass in dem Buch “Rilke und die Frauen – Biografie eines Liebenden” von Heimo Schwilk Sophie L. nicht auftaucht.

    Genug geplaudert.

    Constantia Books

  • nordlichtw

    Teilnehmer
    15. März 2024 um 14:40

    Danke @Constantia für deine Plauderei , ich lese immer wieder gerne deine Ausführungen

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