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Unbekannt
Unbekannt10. Oktober 2023 um 7:41Dröhnendes Schweigen, keine Empathie, kein Zeichen des Nachdenkens, einfach gar nichts.
Und da dies als eine Form der Zustimmung gedeutet werden könnte, schweige ich nicht.
Israel wurde brutal überfallen und hier in Deutschland wird dieses scheußliche Verbrechen gefeiert. Progrome gegen Juden interessieren nicht? Nein, das kann ich nicht akzeptieren.
Pri
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Gaza kann man als “das größte Freiluftgefängnis der Welt“ bezeichnen. Was geschehen ist, kann und darf man nicht entschuldigen. Es ist grausam und noch nicht zu Ende.
Es ist m.M.n. aber auch ein Fehler, wenn man nicht wagt, den Staat Israel auf Grund der deutschen Geschichte zu kritisieren. Es geht auch um das palästinische Volk, das unterdrückt wird, deren Gebiete besiedelt im Gazastreifen, sprich annektiert wurden.
Mit dem Grundsatz” nie mehr,” wurde der Staat Israel gegründet. Beiden Seiten gelang es dort nicht, friedliche Brücken zu errichten. Israels Ungerechtigkeit gegenüber den arabischen Menschen darf man nicht übersehen.
Die jetzige israelische Regierung ist rechtsextrem ist, weil die super rechten Siedlerfraktionen nun in der Knesset sitzen.
Dass die Hamas, die natürlich eine brutale Terror-Organisation ist, sich mit der libanesischen Hisbollah sowie mit dem Iran und vielleicht auch Katar zusammengetan hat und alles aufbietet, einen Befreiungskrieg zu beginnen, darüber muss man sich nicht wundern.
Ich finde das ganz schrecklich und verurteile das natürlich, sie haben kein Recht, Zivilisten anzugreifen, zu kapern, als Geiseln einzusperren, umzubringen, all diese Dinge sind furchtbar, ich verabscheue diese Gewalttaten.
Wenn man auch hier die Hintergründe, die zu solchen Aufständen führten und führen, aus den Augen verliert, dann wird man keine Lösungen finden.
Es wird viel Blut vergossen werden – viel Unschuldiges allemal. Der Schrei nach Rache wird keinen baldigen Frieden bringen.
Die Probleme sind nie politisch gelöst worden. Und hier gibt es nur politische Lösungen!
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Der Iran hat die Hamas 2 Jahre lang auf diesen Angriff vorbereitet. Jeden Monat fließen 30 Millionen Euros von den iranischen Mullahs auf die Konten der Terrorvereinigung der Hamas. Der Iran, als Erzfeind der USA, instrumentalisierst die Palästineser für seine Interessen.
Leidtragende ist nur das Volk – auf beiden Seiten.
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Alle jüdischen Einrichtungen werden in Deutschland schon seit Jahrzehnten von Polizei bewacht. Das ist leider traurige Realität.
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Den Überfall auf Israel allein aus kürzerer Zeit zu betrachten, blendet zu vieles aus. Hier ist ein ziemlich langer Blick auf das, was dort immer wieder geschieht und wohl nie enden wird, leider! Für den jetzigen Überfall gibt es keine Rechtfertigung!
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Nethanjahu hat alle Zivilisten im Gazastreifen aufgefordert, das Land zu verlassen, weil es wird keinen sicheren für sie mehr geben werde, wenn Israels Operation zur Vernichtung der Hamas beendet sein wird. Wohin sollen sie gehen?
Netanjahus wünscht keine Ermahnung zur Verhältnismäßigkeit bei seinen geplanten Aktionen – keine Rücksicht.
Wie wird die Öffentlichkeit reagieren? Was wird Israel tun, wenn die Hamas erledigt sein sollten nach ihrem Plan? Weiterhin völlige Abgeschnittenheit Unschuldiger von jeglicher Grundversorgung, keine Regierung, Verwaltung und mehr? Wer übernimmt die Versorgung nebst Kosten der dann sicher noch mehr hasserfüllten Palästinenser? Was wird aus dem Westjordanland werden?
Was die Hamas sich dachten bei ihrer Aktion, ist spektakulär – wie bei einem sich rächenden Amokläufer. Das man im Vorfeld gar nichts bemerkt hat aber auch.
Es ist kaum eine Stimme hörbar, die zur Vernunft aufruft und gerade das ist wichtig, denn es ist durchaus denkbar, dass schlafende IS-Terrorgruppen aus den angrenzenden Ländern aktiv werden und sich dadurch die Situation im Nahen Osten weiter gefährlich zuspitzen kann.
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Dieser Angriff ist abscheulich, und in seiner Menschenverachtung schwer zu übertreffen. Was sich die Hamas dabei gedacht hat, ist mir schleierhaft. Glauben sie wirklich, gewinnen zu können? Aber jedes Lebewesen greift an, wenn es in die Enge getrieben wurde. Dass sie mit mit dem Rücken zur Wand stehen ist offensichtlich.
Meiner Meinung nach muss man in der Geschichte noch mindestens bis zum 1. Weltkrieg zurück gehen, um den nahen Osten zu verstehen. Dazu ist ein Buch über Gertrude Bell unbedingt lesenswert. Sie war erheblich mehr als der vielgepriesene Lawrence von Arabien daran beteiligt, die arabischen Stämme zu veranlassen für die Briten und gegen die Osmanen zu kämpfen. Die Briten versprachen ihnen ein geeintes arabisches Reich unter der Herrschaft der Haschemiten dafür. Auch dass haben sie das nicht gehalten haben, wirkt bis heute nach.
Zum Verständnis der Vorgänge in Israel empfehle ich “König Davids Erbe” von Konzelmann. Er beschreibt, wie es Israel seit 3000 Jahren immer wieder zum Verhängnis wurde, dass sie in säkulare und orthodoxe Juden gespalten sind. Die gespaltenen Reiche ließen sich leicht zerschlagen.
Übrigens war vor nicht langer Zeit vom Westjordanland als von Israel annektiertem Gebiet die Rede. Seither spitze ich die Ohren, ob das jetzt die allgemeine Sprachregelung ist oder ein Versehen. Bisher hieß es immer das besetzte Gebiet. Folgt da die Sprache den Tatsachen oder will man durch die Sprache an zu schaffende Fakten gewöhnen?
Mondin
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Ich melde mich ncoh einmal nachdem ich den Link von @SFath gelesen habe und zur Integration palästinensischer Flüchtlinge meine Erfahrungen beisteuern möchte. Ist zwar off-topic, aber ihr seid ja nicht gezwungen, es zu lesen.

Vom April 1974 bis zum Juli oder August 1975 lebte und arbeitete ich in Amman. Viele meiner Kollegen und Kolleginnen waren Palästinenser, unser Chefarzt und der Chefarzt der Uniklinik ebenso. Von zwei Brüder mit 7 bzw. 9 Kindern lebte der eine im Palästinenserlager, den andere in der Stadt. So hatten wir auch Zugang zu einem Lager. Die “Wohnung” bestand aus zwei Zimmern (je geschätzt max. 15qm), davor eine Betonfläche zum sitzen kochen etc, wenn das Wetter es zuließ. Eine ebenso große Fläche wie die Zimmer war ein kleiner Garten, in dem es üppig wuchs. Dort standen auch die zwei Wassertonnen, die regelmäßig gefüllt wurden. Strom gab es auch. Dazu eine Grundschule, ein Versammlungshaus, Reis und mehr aus Spenden, an einen Töpfer erinnere ich mich auch. Für Ordnung sorgte die PLO, die ganz sicher dort auch indoktrinierte.
Der mit den 9 Kindern wohnte in der Stadt. Er musste Miete zahlen und konnte sich deshalb nicht mehr als zwei Zimmer leisten. Ich habe ihn auch bei einer Hochzeit immer nur in der Uniform des Krankenhauses gesehen. Privatkleidung war ihm zu teuer. Für mich war das eine Erklärung, weshalb die Lager immer noch gut gefüllt waren. König Hussein warf man die gefüllten Lager damals vor.
Ob es diese Integration vor oder erst nach dem schwarzen September, in welchem aufständige Palästiner in Jordanien die Macht ergreifen wollten, passierte, kann ich nicht sagen. Jedenfalls vermutete man damals schon, dass die palästinensische Bevölkerung in Jordanien genau so stark war wie die der Beduinen. Nach dem darauffolgenden Libanonkrieg kamen noch viele Palästinenser aus Beirut dazu.
Mondin
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@Becco Deinen Ausführungen vom 1.10./16:56 kann ich nur uneingeschränkt zustimmen.
Hier mal eine Übersicht, die zeigt, dass Israel auch nicht zimperlich ist:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/israel-gazastreifen-palaestina-konflikt-chronik-100.html
Mit der gezielten Tötung des Hamas-Kommandeurs Ahmed Dschaabari in Gaza beginnt am 14. November 2012 der israelische Militäreinsatz “Säule der Verteidigung”. Während des achttägigen Einsatzes sterben bei hunderten Luftangriffen und massivem Raketenbeschuss 177 Palästinenser, darunter rund hundert Zivilisten. Auf israelischer Seite werden sechs Menschen getötet, vier von ihnen Zivilisten.
Am 8. Juli 2014 startet Israel den Militäreinsatz “Schutzrand”, um dem Raketenbeschuss ein Ende zu machen und Tunnel zu zerstören, die vom Gazastreifen nach Israel gegraben wurden. …….Der Gazastreifen ist verwüstet. Laut dem UN-Büro für humanitäre Angelegen (Ocha) wurden fast 55.000 Häuser bei israelischen Angriffen getroffen und mindestens 17.200 davon ganz oder teilweise zerstört. Auf palästinensischer Seite gibt es 2.251 Tote, die meisten von ihnen Zivilisten. Auf israelischer Seite gibt es 74 Tote, fast alle Soldaten.
10. Mai 2021 Bis zum Inkrafttreten einer von Ägypten vermittelten Waffenruhe werden
mindestens 232 Palästinenser bei israelischen Luftangriffen getötet. Auf
israelischer Seite gibt es durch Raketenangriffe zwölf Tote.2023 …Bei israelischen Angriffen werden mindestens sechs führende Vertreter des Islamischen Dschihad getötet, der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird. Insgesamt sterben 33 Menschen im Gazastreifen und zwei in Israel.
Was will man dazu noch sagen… ein ewiges kämpfen und sterben.
GeSa
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Nochmal: man muss ganz weit in der Geschichte Palästinas zurück gehen, um zu begreifen, dass es dort nie Frieden geben wird, die Palästinenser wirklich ein geschundenes Volk sind.
https://www.lpb-bw.de/geschichte-palaestinas
Drei Religionen beanspruchen Jerusalem und die sakralen Bauten als ihren heiligen Ort, was noch erschwerend für jegliche, dauerhafte Koexistenz aller hinzu kommt.
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