Sind religöse Erfahrungen echt?

Der amerikanische Philosoph William James (1842-1910) hat religiöse Erfahrung untersucht, obwohl er selbst, wie er schreibt, »keine Empfindung eines Verkehrs mit Gott« hatte. Als Begründer das Pragmatismus, verstand er unter »Wahrheit« alles das »was uns auf dem Weg des Denkens vorwärtsbringt.«

Ungeachtet aller dogmatischen Glaubenssätze wollte er zum Kern der religiösen Erfahrung vordringen, also die »Gefühle, Handlungen und Erfahrungen von einzelnen Menschen, die von sich selbst glauben, dass sie in Beziehung zum Göttlichen stehen« erkennen.

Die Frage, ob die Erfahrungen wahr oder falsch sind,stellte sich für James genau genommen gar nicht, denn in der Psychologie der Erfahrung ist jedes Erlebnis für den Betroffenen immer wahr. Subjektiv gesehen sind religiöse Erfahrungen also echt - intersubjektiv mitteilbar und überprüfbar sind sie jedoch nicht.