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Erdoğan vor einer Stichwahl
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Dieses Ergebnis hatte ich erwartet. Das Ergebnis ist nicht nur für die Türken selbst von hoher Bedeutung, sondern auch europapolitisch.
https://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-wahl-ergebnis-erdogan-kilicdaroglu-1.5859267
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…hoffentlich nimmt ER die Bezeichnung “Stichwahl” 🔪 nicht wörtlich… 🤔
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Mich ärgert, dass die Deutsch-Türken mit über 65 % für Erdogan gestimmt haben.
Die leben hier in einer Demokratie und wählen einen Autokraten, pfui !
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Dito @Cocco



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Ich kann die hier niedergeschriebenen Gedanken nachvollziehen.
Herkunftsländer handeln das mit dem Wahlrecht unterschiedlich – manche gewähren es für ihre im Ausland lebenden Bürger nur für eine begrenzte Zeit, manche erlauben die Wahrnehmung des rechts nur im Inland, andere auf unbegrenzte Zeit, solange sie Staatsbürger sind.
Uns mag die Wahl einiger Deutschtürken nicht gefallen, aber wir müssen es akzeptieren, denn sie tun nichts weiter, als ihr Recht wahrnehmen.
Vor einer ganzen Weile gab es einen Bericht über Türken und ihre Staatsbürgerschaft(en). Vieles und Unterschiedliches wurde gesagt. Eins blieb bei mir hängen: Eine junge Türkin sprach darüber, dass sie bei Erwerb der deutschen ihre türkische Staatsbürgerschaft bewusst abgab. Obwohl sie sich als Deutsche fühle, werde sie aber von Deutschen oft auf Grund ihres Namens vorwiegend als Türkin wahrgenommen. Sie hätte Nachteile bei Arbeits- und Wohnungssuche erleben müssen.
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Als mögliche Gründe für die hohe Zustimmung der Deutsch-Türken zu Erdogan führte ein Politikwissenschaftler und Kenner der türkischen Szene folgende an: Die ersten türkischen Einwanderer/ Gastarbeiter seien hauptsächlich aus Anatolien gekommen und konservativ-religiös geprägt bei gleichzeitig niedriger Bildung. Dies wirke sich bis heute auf Kinder und Enkel aus. Weiter fühlten sich viele Türken hier in D immer noch nicht angekommen und angenommen. Also so eine Art Trotzreaktion? Erdogan versteht sich anscheinend auf Psychologie, bzw. darin, Emotionen auszunutzen.
Erstaunlich ist das insofern, als das offensichtliche Versagen der Regierung auf wirtschaftlichem Gebiet oder im Vorfeld der Erdbebenkatastrophe keine Rolle mehr zu spielen scheint. Aber wie gesagt, die hiesigen Türken haben kaum noch eine Verbindung zu ihrem Herkunftsland und seinen Problemen.
Die Argumente gegen doppelte Staatsbürgerschaften teile ich. Und das, obwohl mein Schwager, Engländer, erst mit dem Brexit zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat. Ob es Trotz war, weiß ich nicht. 😉
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Nun, das Ergebnis kann man sich doch schon ausrechnen, wenn man an die Bauten beim Erdbeben denkt. Warum sind die Häuser zusammengebrochen?
Dass trotzdem so gewählt wurde, da stimme ich Cocco, Wattfrau und seestern zu. Einfach ummöglich.
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13:48 Chili @Chili möglicherweise spielt dabei auch die große Zahl der Flüchtlinge, die von der Türkei aufgenommen wurde, eine große Rolle. Ab wann diese wahlberechtigt sind und sich aus Dankbarkeit für Herrn Erdogan entscheiden können, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Türken kamen damals aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland und haben mit gutem Geld Angehörige in der Türkei unterstützt. Darum leben sie lieber hier; die Heimatverbundenheit aber ist geblieben.
Es ist wohl auch eine Frage der Mentalität.
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