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Das Jahr 1939
Es gibt sie noch, Bücher, die mich in ihrer Dramaturgie beeindrucken. Diesmal ist es „1939 Exil der Frauen“ von Unda Hörner. Die Autorin ist mir schon einige Male begegnet auf dem weiten Feld der biografischen Büchern. Bereits den Jahren 1919 (Das Jahr der Frauen) und 1929 (Frauen im Jahr Babylon) hat sie sich gewidmet. Ins Blickfeld geriet mir das Buch zum Jahr 1939 zunächst durch den auffälligen Einband: Covermotiv Tamara de Lempicka, Dame in Grün.
Unda Hörner geht kalendarisch durch dieses Jahr. Welche Einschnitte hat es in den letzten Jahren gegeben, wird das, was sich längst am Horizont abzeichnet, eintreten. Wann und mit welcher Wucht? Welche Fragen beschäftigen die Frauen? Wie leben sie im inneren Exil oder wie ist ihr Exil an neuen fremden Orten? Wir sind rund um die Welt unterwegs: Schweden, Frankreich, Mexiko, England, Afghanistan … Helene Weigel, Frida Kahlo Simone de Beauvoir Annemarie Schwarzenbach oder Else Lasker-Schüler im Umfeld dieses Jahres.
Was hat mich so mitgerissen? Der Vergleich zur Gegenwart stellt sich bei mir automatisch ein. Ein Jahr Krieg Russlands gegen die Ukraine. Die Angst zu Beginn 1922, die Lähmung seit dem 24. Februar 2022.
Seite für Seite, Kapitel für Kapitel – also Monat für Monat – begleite ich die Frauen. Obwohl mir vieles bekannt ist, eröffnet sich ein neues Blickfeld. Namen rücken wieder aus der Erinnerung (z. B. Gertrude Stein) in meinen Vordergrund.
Nach einigem Nachdenken bleibe ich bei dem einen Buch weil es die für mich interessanten Frauen in den Mittelpunkt stellt. Wem die Jahre 1919 und 1929 näher stehen, die Bücher dürften ähnlich interessant sein.
Constantia

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. Das Thema des Threads ist auch inzwischen überholt
. Ob das alle Thomas-Mann-Fans sind? Ob so wenige Exemplare hier in Sachsen im Handel sind? Dünn ist sie geworden. Die mehr als 4 Euro habe ich aber natürlich gern ausgegeben.





. 1958 und dann seit 1990 war ich so einige Male in Hamburg. Mal einige Tage, mal nur kurz. Wenn Du nun so ein Buch vorstellst, werde ich natürlich neugierig. Besonders dann, wenn bei der Buchvorstellung des Verlages auf die „Original-Familie“ verwiesen wird. Meine Neugierde wollte befriedigt werden
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