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17.03.22 - Selenkij sprach zum Bundestag und der ging zur Tagesordnung über
Jeder, der seine fünf Sinne halbwegs beieinander hat, weiß, dass Präsident Selenskij gerade ein Spiel spielt. Die ganz Welt weiß es – und er weiß, dass die ganze Welt es weiß…. und dass er es trotzdem spielen muß, mitsamt Übertreibungen und unerfüllbaren Forderungen, weil 44 Millionen Ukrainer von ihm erwarten, dass er nichts – aber auch gar nichts – unversucht lässt, um sie und das Land zu retten vor Tod, Unfreiheit und Zerstörung – und auch, weil es alles ist, womit er nach innen Hoffnung und Zuversicht vermitteln kann.
Gestatten wir ihm das einfach und halten das Gefühl, zu Unrecht der Untätigkeit und Mitverantwortung bezichtigt zu werden, einfach mal aus.
Denn es geht dieses Mal ausnahmsweise nicht um ‚unsere‘ Befindlichkeit, die ist in dieser Situation absolut zweitrangig.
Nicht wir und unsere Standunkte und Eitelkeiten spielen in diesem Drama die Hauptrolle – die Ukraine ist es und ein Präsident, der Schauspieler war und jetzt – im richtigen Leben in einem richtigen, dreckigen Krieg – die Rolle seines Lebens spielen muss!
Helfen wir ihm dabei!
(Niedermachen können die, die es unbedingt wollen, ihn später immer noch.)
Und was das heutige blamable Verhalten des Bundestages betrifft:
Gestern noch hat die Regierung, gemeinsam mit CDU/Herrn Merz die Tagesordnung für heute festgelegt. Es ist zum Fremdschämen und absolut unverzeihlich, dass unseren Abgeordneten erst ‚nach‘ der Rede Selenskijs auffiel, wie unsäglich fehl am Platz der anschließende, nahtlose Übergang zur geplanten ‚Tagesordnung‘ war – und noch peinlicher die lautstarken Bemühungen des Herrn Merz, die Verantwortung für dieses Debakel von sich und seiner Partei zu weisen. Warum hat er sich nicht vorher ein paar Gedanken gemacht und diesen unsäglichen faux pas verhindert!?
Erst die Sache mit den Helmen, dann diese Peinlichkeit – was kommt als Nächstes?
M.
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