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Françoise Gilot wird 100
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Kennt ihr das? Da gibt es ein Buch, ich habe es gelesen, kann mich an so vieles daraus erinnern. Ich borge mir keine Bücher, verborge keine, bin auch in keiner Bibliothek angemeldet. Nachdem ich drei Tage vergeblich gesucht und gesucht habe, fand ich, es ist Zeit für Plan “B”.
Am 26. November 1921 wwurde Françoise Gilot geboren. Ihre Mutter Madelaine Renoult war Aquarellmalerin und hat sicher dazu beigetragen, dass ihre Tochter den Weg zur Kunst fand. Ihr Vater soll autoritär gewesen sein und hatte für sie eine juristische Laufbahn vorgesehen.
Das Leben hat für jeden von uns ein ganz eigenes Drehbuch. Das Atelier ihrer Großmutter Anne Renoult wurde auch für sie eine Arbeitsstätte und sie drang in die Welt der Künstler des Paris der vierziger Jahre ein.
1943 lernte sie den 40 Jahre älteren und bereits mehr als bekannten Pablo Picasso kennen. Ein Zehntel ihres Lebens verbrachte sie an seiner Seite. Zehn intensive Jahre, wie wir es uns wohl kaum vorstellen können. Auch wenn wir das Buch “Mein Leben mit Picasso” kennen und das ich so verzweifelt in meiner Wohnung suche. Noch berühmter als das Buch ist das Foto Francois Gilot am Strand, Picasso hält einen Sonnenschirm über sie. Hinter ihr der Neffe.
Beim Umsetzen des Plan “B” fand ich ein Interview aus dem Juli 2012. Auf die Frage “Haben Sie es jemals bereut, mit Picasso gelebt zu haben?” kann ich lesen “Reue ist pure Zeitverschwendung. Außerdem ist es viel interessanter, mit einem besonderen Menschen etwas tragisches zu erleben, als ein wunderbares Leben mit einer mittelmäßigen Person zu führen. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass man seinen Frieden mit einem durchschnittlichen Menschen finden kann. Dieser Mensch wird dich auch zerstören, er wird nur mehr Zeit dafür brauchen.”
Sie war die einzige Frau, die Picasso verlassen hat. Sie hat bestimmt, wann Schluss ist.
Als ich gestern das Gespräch fand hatte ich gerade im Radio gehört es ist “Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen”. In mir entfaltet sich ein riesiger Spannungsbogen.
François Gilot feiert heute ihren 100. Geburtstag. Ein ganzes Jahrhundert in der reichen Welt der Kunst mit all den Großen.
Sie lernte 1969 Jonas Salk, den Erfinder des Polio-Impfstoffes kennen und war von 1970 bis zu seinem Tod 1995mit ihm verheiratet.
Wer will, kann das Interview hier lesen:
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/kunst/picasso-war-wie-ein-taliban-79086
Kommt gut durch den Tag, bleibt gesund.
Bis bald
Constantia
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Liebe Constantia, du schreibst immer so interessante Beiträge – sicher ‘spricht’ da die Fachfrau…..
Ich war richtig stolz auf mich, als es bei mir bei Francoise Gilot sofort geklingelt hat: Pablo Picasso!
Ich lese inzwischen nur noch Anspruchloses, Unterhaltsames, was mich nicht aufregt, also: Krimis aus dem Norden (Nord- und Ostsee) und die Erlebnisse des Tierarztes James Herriot in Englisch – bekannt aus der Serie ‘Der Doktor und das liebe Vieh’, vielfach ausgezeichnete TV-Serie vor vielen Jahren. Herzl. Grüße nach Dresden von der kalten Küste – und bleib gesund! Ricarda



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@Ricarda01 , Vielen Dank für das Lob. Frau stimmte ich zu, bei “Fach…” habe ich so meine Zweifel. Aber darüber haben wir uns ja schon mal ausgetauscht.
Bleib gesund und allen ein schönes erstes Adventwoche
Constantia
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Hallo Constantia,
ich mußte ein bisschen suchen, aber ich wußte, ich finde ihn: Deinen Beitrag zum Buch von F. Gilot. Viele wissen gar nicht, dass F. Gilt auch eine erfolgreiche Malerin war. Sie muss eine starke Frau gewesen sein, um neben einem Alphamännchen wie Pablo Picasso zu bestehen.
LG
seestern47
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gesucht habe ich auch. Mir kam so aus dem Nichts Charitas Bischoff in den Sinn. Ich wusste, ich muss 2 Bücher haben, die ich wieder lesen wollte. Eine Kollegin borgte mir vor 30/40 Jahren das erste, welches ich mir nach dem Lesen selbst kaufte: “Amalie Dietrich: ein Leben”. A. Dietrich war Charitas´ Mutter.
Die Mutter war fleißige Pflanzensammlerin, legte Herbarien an. Zuerst arbeitete sie mit ihrem Mann zusammen, wanderte mit ihm oder allein durch Deutschland bis in die Niederlande. Später war sie allein 10 Jahre zum Sammeln in Australien. Ihre Reise unternahm sie im Auftrage der Naturwissenschaften, die ein Hamburger organisierte und finanzierte. Ihre Heimat war Sachsen/Siebenlehn – nach Australien Hamburg. Ihre Tochter Charitas war oft allein, obwohl bei Leuten untergebracht.
In “Bilder aus meinem Leben” schreibt sie über Stationen ihrer Kindheit – ihr Andersein, ihr Alleinsein, ihre Träume, wie sie das Getrenntsein von der Mutter schmerzte, wie sie trotz Kränkungen ihrer Pflegeeltern durchhielt. Viel erfährt man von den einfachen Menschen in den sächsischen Bergdörfern.
Ich fand die Bücher und ruckzuck habe ich sie erneut begeisternd gelesen.
Heute kam das dritte Buch von Ch. Bischoff: “Augenblicksbilder meiner Jugend” und damit begebe ich mich in meine Leseecke.
F. Gilot war mir bis heute nicht bekannt. Jedoch scheint es, es lohne sich, sie näher kennenzulernen.
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@Paesi , jetzt hast Du mich erwischt
. Im Jahr 1981 entstand im Westen Dresdens ein Neubaugebiet. Ein zentraler Platz erhielt den Namen Amalie-Dietrich-Platz. In diesem Zuge gab es auch Erklärungen der neuen Straßennamen. Ich glaube auch das FrauenArchiv hier hat ihr einen Platz eingeräumt. Ich weiß also von dem Zusammenhang zwischen Amalie Dietrich und der Pflanzenwelt. Dabei ist es aber auch geblieben. Dabei liebe ich es, wenn so ein lokaler Bezug vorhanden ist.
Zu Picassos Frauen. Ich bin irgendwann mal in den Kreis der Surrealisten geraten. Die erste war – glaube ich – Peggy Guggenheim. Dann Max Ernst, dessen erste Frau für eine Dresdner Zeitung gearbeitet hatte. Und dann war ich schon in dem Leben drin. Dora Maar, die Fotografien, Eva Gouel, und und und … Ich weiß nicht, wieviel Geschichten ich gelesen habe, immer wieder tauchte eine neue Person mit mir doch schon bekannten Namen auf. Dabei hatte ich immer meinen Paris-Besuch Anfang der 90er Jahre vor Augen.
Natürlich ordnet man Picasso was die Frauen betrifft anders ein. Und doch, er hat sie alle irgendwie geprägt(und ist auch von ihnen geprägt worden) … und verlassen. Nur eine ist ihm zuvorgekommen.
Constantia
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