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     nimrod37 antwortete vor 3 Jahren, 11 Monate 11 Teilnehmer · 15 Beiträge
  • nimrod37

    Teilnehmer
    2. November 2021 um 12:28
  • GSaremba61

    Teilnehmer
    2. November 2021 um 14:12

    Ich bin kein Anhänger von Schwennicke, doch hat er denn wirklich soooo unrecht? Fehler von Verträgen können nicht geändert werden – also wie den Staaten beikommen, die zwar nehmen, doch bitte nichts geben wollen?

    Der größte Fehler liegt am Beginn – nur freiwillige Austritte. Da lachen sich die, die das Wort Kompromiss nicht kennen ins Fäustchen – sahnen ab uuuuund………

    GeSa

  • nimrod37

    Teilnehmer
    2. November 2021 um 17:09

    Bei 27 Staaten mit fast ebensoviel unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Traditionen sind die Regeln der EU sicherlich zu eng gefasst und sollten dem langwierigen Prozess der Verschmelzung dieser Gegebenheiten schrittweise angepasst werden
    Nach über 200 Jahren USA sind trotz gleicher Sprache immer noch nicht alle Widersprüche zwischen Nord und Süd überwunden; ich denke da z. B. an die Todestrafe.

  • Modesty

    Teilnehmer
    2. November 2021 um 17:10

    Ich mag den Text auf t-online.de der vielen Cookies wegen, die dieses Portal einem aufzwingt, nicht öffnen, aber sollte es sich dabei um ein Plädoyer für die sofortige Auflösung und Neugründung der EU handeln mit Verträgen, die künftig einen Mitglieder-Rauswurf bei Unvereinbarkeit mit elementaren demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen und Regeln erlauben, dann hätte das meine Zustimmung.

    Die Hürden dafür sollten hoch aber nicht unüberwindbar sein.

    Was Polen und Ungarn derzeit an Toleranz von allen anderen einfordern, ist für demokratische Rechtsstaaten eine Zumutung und weder zu verantworten, geschweige denn zu finanzieren.

    M.

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    2. November 2021 um 20:00

    Genau darum geht es, Mod.

    @nimrod37 wie soll etwas angepasst, selbst schrittweise, werden, wenn alles einstimmig erfolgen muss? Glaubst Du wirklich einer dieser angesprochenen Staaten würden zustimmen, wenn es um das Geldsäckle der EU geht aus dem es fröhlich fließt? Sag mir – wovon träumst Du nachts?

    GeSa

  • etaner34

    Teilnehmer
    2. November 2021 um 20:09

    Ich stelle mal eine Glosse von Kurt Tucholsky ein. Sie wendet sich in Briefform an einen fiktiven Leser im Jahr 1985. Ich lernte sie 1970 kennen, also 15 Jahre vor 1985. Tucholsky schrieb sie 1926.

    Die Textstelle, die zum Thema passt, habe ich markiert.

    (Ich möchte so gern Geduld mit Europa haben. Aber solange wirtschaftliche Interessen die einzige Basis sind, bzw. die Basis, auf die sich das Ziel „Europa“ immer wieder reduziert, kann man wohl alle Hoffnung fahren lassen.)

    Jetzt der Text:

    Lieber Leser 1985 – !

    Durch irgendeinen Zufall kramst du in der Bibliothek, findest diesen Band, stutzt und liest. Guten Tag.

    Ich bin sehr befangen: du hast einen Anzug an, dessen Mode von meinem damaligen sehr absticht, auch dein Gehirn trägst du ganz anders … Ich setze dreimal an: jedesmal mit einem andern Thema, man muß doch in Berührung kommen …

    Jedesmal muß ich es wieder aufgeben – wir verstehen einander gar nicht. Ich bin wohl zu klein; meine Zeit steht mir bis zum Halse, kaum gucke ich mit dem Kopf ein bißchen über den Zeitpegel … da, ich wußte es: du lächelst mich aus.

    Alles an mir erscheint dir altmodisch: meine Art, zu schreiben, und meine Grammatik und meine Haltung … ah, klopf mir nicht auf die Schulter, das habe ich nicht gerne. Vergeblich will ich dir sagen, wie wir es gehabt haben, und wie es gewesen ist … nichts. Du lächelst, ohnmächtig hallt meine Stimme aus der Vergangenheit, und du weißt alles besser. Soll ich dir erzählen, was die Leute in meinem Zeitdorf bewegt? Genf? Shaw-Premiere? Thomas Mann? Das Fernsehen? Eine Stahlinsel im Ozean als Halteplatz für die Flugzeuge? Du bläst auf alles, und der Staub fliegt meterhoch, du kannst gar nichts erkennen vor lauter Staub.

    Soll ich dir Schmeicheleien sagen? Ich kann es nicht.

    Selbstverständlich habt ihr die Frage: „Völkerbund oder Paneuropa?“ nicht gelöst; Fragen werden ja von der Menschheit nicht gelöst, sondern liegen gelassen.

    Selbstverständlich habt ihr fürs tägliche Leben dreihundert nichtige Maschinen mehr als wir, und im übrigen seid ihr genau so dumm, genau so klug, genau so wie wir. Was von uns ist geblieben? Wühle nicht in deinem Gedächtnis nach, in dem, was du in der Schule gelernt hast.

    Geblieben ist, was zufällig blieb; was so neutral war, daß es hinüberkam; was wirklich groß ist, davon ungefähr die Hälfte, und um die kümmert sich kein Mensch – nur am Sonntagvormittag ein bißchen, im Museum. Es ist so, wie wenn ich heute mit einem Mann aus dem Dreißigjährigen Krieg reden sollte. „Ja? Geht’s gut? Bei der Belagerung Magdeburgs hat es wohl sehr gezogen …?“ und was man so sagt.

    Ich kann nicht einmal über die Köpfe meiner Zeitgenossen hinweg ein erhabenes Gespräch mit dir führen, so nach der Melodie: wir beide verstehen uns schon, denn du bist ein Fortgeschrittener, gleich mir. Ach, mein Lieber: auch du bist ein Zeitgenosse. Höchstens, wenn ich „Bismarck“ sage und du dich erst erinnern mußt, wer das gewesen ist, grinse ich schon heute vor mich hin: du kannst dir gar nicht denken, wie stolz die Leute um mich herum auf dessen Unsterblichkeit sind … Na, lassen wir das. Außerdem wirst du jetzt frühstücken gehen wollen.

    Guten Tag. Dies Papier ist schon ganz gelb geworden, gelb wie die Zähne unsrer Landrichter, da, jetzt zerbröselt dir das Blatt unter den Fingern … nun, es ist auch schon so alt. Geh mit Gott, oder wie ihr das Ding dann nennt. Wir haben uns wohl nicht allzuviel mitzuteilen, wir Mittelmäßigen. Wir sind zerlebt, unser Inhalt ist mit uns dahingegangen. Die Form war alles.

    Ja, die Hand will ich dir noch geben. Wegen Anstand.

    Und jetzt gehst du.

    Aber das rufe ich dir noch nach: Besser seid ihr auch nicht als wir und die vorigen. Aber keine Spur, aber gar keine –

    1926

  • Schrauberlein

    Teilnehmer
    18. November 2021 um 19:44

    Europa hat 47 Mitgliedstaaten.

    Die “EU” hat, derzeit, 27 Mitglieder.

    Die “EU” ist also keineswegs Europa. Geht nicht rein in manche Köpfe.

  • Wattfrau

    Teilnehmer
    18. November 2021 um 20:15

    @Schrauberlein

    Wer hat behauptet, dass die EU Europa ist?

    Die EU ist ein Staatenverbund. Hast du das nicht verstanden?

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    20. November 2021 um 9:28

    RoflRofl Schön formuliert! Musste schmunzeln!

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    20. November 2021 um 10:24

    Möglich, @schrauberlein, dass es einfach gestrickte Menschen gibt, die das bis heute noch nicht kapiert haben. Das wäre aber zu ertragen. Was mir vielmehr zu denken gibt, ist die Idee der Regierenden, diese Vereinigung europäischer Staaten immer größer werden zu lassen, was einhergeht mit zunehmender Unregierbarkeit.Das ist tragisch und zeugt meiner Meinung nach nicht von allzu großer Intelligenz der Politiker, die das Kind EU aus der Taufe gehoben haben. Wussten die nicht, dass man 27 Staaten unterschiedliche Geschichte und Traditionen niemals unter einen Hut bekommt. Also Verzicht auf eventuell dringend erfordrlichen Maßnahmen, zu denen alle ja sagen müssten? Unumstößlich, dass kein Land rausgeschmisen werden kann, egal wie es sich verhält? Im realen Leben spricht man da von einer Fehlgeburt! Ein Fliegenschiss auf der Landkart, Belarus mit seinem möchtegern Kaiser Lukaschenko, kann diese 27 Staaten wie im Zirkus am Nasenring durch die Manege führen. Und was macht diese Staatengemeinschaft? Nichts! Mahnender Finger ist das schwerste Geschütz. Da wundert es mich nicht mehr, dass die Engländer sich gesagt haben, dass sie diesen Mist nicht länger mitmachen wollten.

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