Startseite › Foren › Literaturzirkel › Die Aula - von Hermann Kant
-
Die Aula - von Hermann Kant
-
Dieses Buch aus dem Jahre 1965 schlummerte noch in meinem Bücherschrank. Meine Mutter hat es einst zum Frauentag geschenkt bekommen. Sie war, so meine Erinnerung, nicht begeistert. Ich war wohl noch zu jung. Mit ihren Tod wanderte es in meinen Bücherschrank und … schlummerte weiter. Handlungszeitraum 1945 – 1963, die Zeit der Arbeiter- und Bauern-Fakultät. Ich bin erst Ende 1951 geboren. So erreicht mich eine Zeit, die ich nur teilweise und dann wohl unbewusst erlebt habe.
Und wie schrieb @seestern47 , für manche Bücher braucht es eine bestimmte Zeit. Die war wohl für mich und dieses Buch nun gekommen. Interessant auch der Erzählstil Hermann Kants.
Bei Erscheinen des Buches 1965 erregte es Aufsehen in Ost und West. Das ist heute kaum noch nachvollziehbar. Zumindest für mich.
Und wie der Zufall so will, auf mdr-kultur in der “Lesezeit” sind Auszüge aus Brigitte Reimanns Tagebücher zu hören (gelesen von Jutta Hoffmann).
Ein Blick auf eine für mich persönlich behütete Zeit ist schon interessant. Was diesse verrückkte Zeit alles so in einem weckt.
Übrigens überreicht wurde das Buch während einer Dampferfahrt. Fahrkarte zur Sonderfahrt, Tisch 47 auf dem Vorderdeck und eine Ansichtskarte vom Motorschiff “Karl Marx” lagen noch in dem Buch. Die Fahrt ging , wenn ich der Ansichtskarte folge, bis nach Tschechien.
Constantia
-
Ich gebe zu, ich habe den Titel nicht gekannt, obwohl er in 15 Sprachen übersetzt wurde. Ich mußte dann direkt mal recherchieren. Spannend klingt der Autor!
———-
Hermann Kants Roman „Die Aula“, in 15 Sprachen übersetzt, zählt zu den Klassikern der DDR-Literatur und gehört zu den Büchern, die man kennen muß: Ein „Geschichts- und Geschichtenbuch“ über die Anfänge des anderen deutschen Staates, ohne die man sein Ende nicht zu verstehen vermag.
Hermann Kant wurde 1926 in Hamburg geboren. Er machte eine Lehre zum Elektriker. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat, befand sich von 1945-1949 in polnischer Kriegsgefangenschaft. Der Mitbegründer des Antifa-Komitees war im Arbeitslager Warschau und Lehrer an der Antifa-Zentralschule. Ab 1949 besuchte er die Arbeiter- und Bauern-Fakultät Greifswald und studierte von 1952 bis 1956 Germanistik in Berlin. Danach arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent und Redakteur. Als freier Schriftsteller lebte er seit 1962 in Berlin und war von 1978 bis 1989 Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR. Er starb 2016 in Neustrelitz.
——–
https://www.aufbau-verlag.de/index.php/die-aula-2802.html
LG
seestern47
p.s. Mein Bücherturm nimmt zur Zeit Dimensionen an…


-
vielen Dank für die Ergänzung. Mich hatte erst einmal die Zeit beschäftigt – die mich ja, wenn überhaupt – nur im Unterbewusstsein beeinflusste. Arbeiter- und Bauern-Fakultät war in meinem Umfeld nicht unbedingt eine Bildungseinrichtung, der man mit Hochachtung begegnete. Ich kannte den Titel, ich kannte den Autor und hörte die Bedeutung. Gelesen und erfasst erst 2021.
Ich empfand es als einen Baustein, bei der Beschäftigung mit meiner Geschichte und der meiner Familie. Da müsste ich dann aber ein eiigenes Buch schreiben
. Schon allein die Tatsache, dieses Buch als Geschenk zum Internationalen Frauentag während einer Dampferfahrt.Zur Zeit lese ich “Die Rebellin” von Therese Lambert. Erschienen im Aufbau-Verlag in der Reihe “Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe”, Diesmal geht es um Lou Andreas-Salomé und Rainer Maria Rilke. Du weißt ja, die Bücher müssen herhalten, wenn ich es etwas “leichter”haben möchte.
Übrigens, auch ich muss aufpassen, dass mein Bücherturm nicht umfällt
.So, nun auf in den Tag.
Constantia


(Ich habe die Bücher vorsichtshalber nebeneinander gelegt. Nicht dass uns noch eines auf den Kopf fälllt) -
Dann viel Vergnügen mit Salomé und Rilke (dieser Frauenheld! 😉 )
-
@seestern47 , ich nehme das blaue Buch ganz unten
.Die “ernsthafte” Geschichte der beiden kenne ich schon. Nun eben mal zum entspannen. Man gönnt sich ja sonst nicht allzuviel in diesen Zeiten.
Constantia


-
Die Aula gehörte bei mir schon zur Pflichtlektüre in Klasse 11, ein Buch, für das sich fast alle begeistern konnten. Ich las es vor ca 2 Jahren erneut und fand es erneut interessant und bewegend.
-
Ich bin überrascht, dass “Die Aula” so einige zum Schreiben angeregt hat. Vielen Dank dafür. Ich war absolut unsicher, ob ich euch über dieses Leseereignis berichten sollte. Ein Buch aus der tiefsten DDR und dann noch mit – sagen wir mal – 50 Jahre Verspätung gelesen. Aber ich glaube, es war noch nicht zuuuu spääät.
Allen einen schönen Abend
Constantia
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.