Geliebter Frühling, bleibe noch ...

Geliebter Frühling, bleibe noch ... (Lesefink)

Als Erste blüht - man weiß es ja
Im Frühling die Forsythia!
Ein Blütenstrauch aus purem Gold
gelb leuchtend schon von fern!
Der Himmel hat es so gewollt,
und setzte diesen Stern
vor jede dritte Gartentür
damit ihn alle sehen,
und ohne Steuern und Gebühr
als m e h r Wert wohl verstehen .

Das gilt für mich natürlich auch
Für jeden Baum, für jeden Strauch,
den ich in der Saison
genieße vom Balkon.

So seh´ ich auf dem Rasen
Wo sich mit Hokuspokus
So farbenfroh der Krokus
Hat kurz mal präsentiert
Und dann wie weggeblasen
sein Bleiberecht verliert,

den Strauch dort rechts vom Zaune
Im weißen Blütenkleid
In schönster Hochzeitslaune
Zum Tanze schon bereit
Vom Winde berührt
zärtlich entführt ,
wenn die Nachtigall singt,
von Sehnsucht im März
von Freude und Schmerz -
und tanzend die Blüten im Maien verweh´n

Der Kirschbaum will das nicht versteh´n
Er ist noch jung und drauf bedacht,
dass seine weiße Blütenpracht
vom Nussbaum, Ahorn ,- der Weide
im fließendem Kleide
aus lindgrüner Seide
fast bis z ur Erde -
ein wenig gewürdigt werde.

So sehr der Kleine sich auch streckt
Die Zweige in die Höhe reckt
als blühende Fanfaren
nie wird ihm offenbaren
die Weide, dass er schön wie sie!
Doch freut sie sich zu früh!

Im Juli wird sich*s zeigen,
Wenn an den Zweigen
Die süßen Früchte hängen
Und sich die Kinder drängen,
Die roten Kirschen essen,
die Weide ist vergessen!

Und doch und doch, ein jedes Ding
Ob Blumen, Sträucher, Bäume
Und ihre Blütenträume,
sie haben i h r e Zeit .

Nur geht mir alles zu geschwind
Das helle Grün so zart und lind
Der Zauber ist´s der Jugend, - !
Doch ach , es fehlt zur Tugend
blühend zu weilen,
nicht´s übereilen,
ihr leider die Geduld.

Geliebter Frühling, bleibe noch,
und seien es vierzehn Tage,
Zugaben gibt es manchmal doch
Bei guter Wetterlage,
Und wäre vielleicht ein kleiner Schritt,
wenn auch nur an den - Rändern
ein bisschen die Welt zu verändern
ganz sicher begrüßt von den Musen
die Hoffnung, dass am Busen
der Mutter Natur
Herzenswärme endlich pur
Im Lande wieder zu spüren!
Wir ließen uns gerne verführen!

Ein Gedicht von: Lesefink

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