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  • Wie es gestern so weiterging

    Von Constantia am 24. März 2020 um 8:34

    Bei strahlendem Sonnenschein habe ich mich, wie gestern angedacht, an die frische Luft begeben, beim Supermarkt einen Stopp eingelegt. Die Anzahl der Kunden war gering. Also konnte man das mit den Abständen gut händeln. Das mir von Merlin empfohlene Toilettenpapier war nicht vorrätig. Ob noch nicht oder schon wieder nicht – keine Ahnung. Mit meinen "Drei Kleinigkeiten" zur Kasse. Eigentlich alles wie immer. Letzte Worte der Kassiererin an die Kundin vor mir "Schönes Wochenende". Allgemeines Stutzen. Dann die Frage der Kundin "Aber heute ist doch Montag, oder?" Das ganze wird zu einem allgemeinen Lachanfall von Personal und Kunden.

    Als ich wieder draußen bin und die leere Straße sehe, denkt sich irgendwas oder irgendwer, das ist eine gute Gelegenheit die Straße zu messen. Ich kann berichten, ich bin kleiner als die kurze Straße. Für einen kurzen Moment möchte ich liegenbleiben, dann sortiere ich mich, rapple mich auf. Da stehen schon zwei Damen und wollen mir helfen. Ich kann sie nur mit Mühe bewegen, den Mindestabstand einzuhalten. Die eine packt meinen Beutel wieder ein, die andere fragt mehrmals, ob es mir gut gehe, ob sie irgendwo anrufen soll. Das fehlte noch, das gestresste medizinische Personal zu bemühen. Vorsichtig mache ich mich auf den Heimweg.

    Heute bleibe ich da mal lieber zuhause. Mit Verzögerung schmerzt nun mein Körper hier und da. Einreiben und ein Buch (Die Diva, Michelle Marly – Eine leichtere Lektüre über Maria Callas aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Liebe und Kunst").

    Die Bauarbeiter, naja zumindest einer, ist heute auch wieder zugange und in einer leerstehenden Wohnung wird auch gewerkelt. Das Leben geht weiter, wenn auch gedämpft. Erinnert an die großen Hochwasser 2002 und 2013.

    Ich wünsche euch einen schönen Tag, passt auf euch auf. Nicht immer sind zwei solche Engel in der Nähe.

    Constantia

    Goldrosin antwortete vor 5 Jahre, 9 Monaten 8 Mitglieder · 9 Antworten
  • 9 Antworten
  • Goldrosin

    Mitglied
    25. März 2020 um 1:41

    schöner Bericht vielen Dank,
    ich werde am Donnerstag einkaufen gehen, und war schon eine Woche nichtmehr. Vor Corona bin ich fast jeden Tag gegangen auch wenn ich wenig gebraucht habe. weil da habe ich immer nette Leute getroffen zum plaudern.
    Mal sehen was ich sehe und erlebe…am Donnerstag

    bleibt gesund und eure Lieben auch 🙂

  • Calliope51

    Mitglied
    24. März 2020 um 22:27

    Nebenan.de oder ähnliches gibt es mittlerweile in jeder Stadt.
    Ein Nachbarschaftsportal, das wirklich Hilfe anbietet und das man auch bedenkenlos annehmen kann. Die Helfer müssen aber schon wissen
    wo sie helfen sollen. Sonst hat´s ja keinen Sinn.

  • nordlichtw

    Mitglied
    24. März 2020 um 22:13

    Danke für den Tipp , Mondin
    Ich kenne das Forum ,nutze es aber nicht , weil ich keine Lust habe meine Adresse öffentlich zu machen .

  • Mondin

    Mitglied
    24. März 2020 um 19:49

    Nordlich, ich bin bei nebenan.de angemeldet.
    Von da kamen mehrere Angebote für andere einkaufen zu gehen. Ich habe mit einer jungen Frau Kontakt aufgenommen. Sie wird für mich gehen, sobald ich es für zu riskant halte. Der Vorteil dieses Netzwerkes: die Leute wohnen alle in der Nähe – vielleicht sogar welche in deinem Häuserblock!

    Mondin

  • nordlichtw

    Mitglied
    24. März 2020 um 15:11

    Das ist der Vorteil des auf dem Lande wohnen , ich der Stadt ist mehr jeder für sich in unserer Wohnanlage > 24 Mieter verteilt auf vier Häuser > noch können mein Mann und ich alles alleine .

  • Trixi49

    Mitglied
    24. März 2020 um 12:41

    Danke Constantia … für deinen tollen, wie immer sehr unterhaltsamen, Beitrag!

    Gerade in dieser für uns ungewohnten Situation ist es schön, zu lesen, wie andere damit umgehen.

    Gestern habe ich, obwohl es mir schwerfiel, das Angebot einer jungen Nachbarin angenommen und sie für mich einkaufen lassen. Sie hat das toll gemacht! Ich habe alles bekommen, was ich brauchte und ich werde ihre Hilfe sehr gern wieder mal in Anspruch annehmen.

    Viele junge Leute und Organisationen bieten hier im Landkreis online ihre Hilfe an. Einheimische Gaststätten liefern ihre Speisen aus. Die Hilfsbereitschaft ist groß!

    Ich wünsche dir gute Besserung! Trixi

  • Mondin

    Mitglied
    24. März 2020 um 12:23

    @ Constantia

    Hab' Dank für den lebhaften kleinen Alltagsbericht! Auch er kommt ohne Corona nicht aus. Kein Wunder, bestimmt es doch jetzt unseren Alltag.

    Und natürlich: Gute Besserung!

    Mondin

  • Florena

    Mitglied
    24. März 2020 um 11:06

    Hallo @Constantia,

    wieder ein wunderbarer Beitrag von einer starken Frau – Du hast ein tolles schriftstellerisches Talent, kannst Menschen mitreißen, statt jetzt in Coronaagonie zu fallen.
    Alles Gute und gegen Schmerzen gibts Ibuprofen.
    Man sagt, am 3. und 4. Tag wirds am schlimmsten.

    Ich freue mich auf den nächsten Bericht.

    Danke

  • Gelöschter Benutzer

    Gelöschter Benutzer
    24. März 2020 um 10:00

    Tja – und gute Besserung!
    Vom Straßenmessen würde ich doch abraten.

    Danke f. D. Beiträge – lese sie immer wieder gerne.
    Muß auch mal meinerseits gesagt werden.
    Gruß lara45

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