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Ein Mensch, der einem, den er kennt,
Gerade in die Arme rennt,
Fragt: "Wann besuchen Sie uns endlich?!"
Der andre: "Gerne, selbstverständlich!"
"Wie wär es", fragt der Mensch, "gleich morgen?"
"Unmöglich, Wichtiges zu besorgen!"
"Und wie wär's Mittwoch in acht Tagen?"
"Da müßt ich meine Frau erst fragen!"
"Und nächsten Sonntag?" "Ach wie schade,
Da hab ich selbst schon Gäste grade!"
Nun schlägt der andre einen Flor
von hübschen Möglichkeiten vor.
Jedoch der Mensch muß drauf verzichten,
Just da hat er halt andre Pflichten.
Die Menschen haben nun, ganz klar,
Getan, was menschenmöglich war,
Und sagen drum: "Auf Wiedersehen,
Ein andernmal wird's dann schon gehen!"
Der eine denkt, in Glück zerschwommen:
"Dem Trottel wär ich ausgekommen!"
Der andre, auch in siebten Himmeln:
"So gilt's, die Wanzen abzuwimmeln!"
(Eugen Roth) -
Ich bin ein Fan von Eugen Roth,
doch leider ist der "Mensch" jetzt tot.
Ich zitiere ihn sehr gerne,
wenn auch meistens aus der Ferne.Ach, Quatsch. Aber ich mach mal weiter:
Ein Mensch erlebt den krassen Fall,
es menschelt deutlich, überall –
und trotzdem merkt man weit und breit
oft nicht die Spur von Menschlichkeit.
(Eugen Roth)Wünsche einen sonnigen, aber gemütlichen Sonntag.
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