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Kafka und die Puppe
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Unbekannt
Unbekannt16. Januar 2020 um 13:57Alex Steiman hat diese Zusammenfassung und das Bild hier ins Internet gestellt:
"Mit 40 Jahren schlenderte Franz Kafka (1883-1924), der nie geheiratet und keine Kinder hatte, durch den Berliner Steglitz-Park, als er ein junges Mädchen traf, das sich die Augen ausweinte, weil es seine Lieblingspuppe verloren hatte. Sie und Kafka suchten erfolglos nach der Puppe. Kafka sagte ihr, sie solle ihn am nächsten Tag dort treffen und sie würden wieder suchen.
Am nächsten Tag, als sie die Puppe immer noch nicht gefunden hatten, gab Kafka dem Mädchen einen von der Puppe "geschriebenen" Brief, in dem stand: "Bitte nicht weinen. Ich bin auf eine Reise gegangen, um die Welt zu sehen. Ich werde dir von meinen Abenteuern schreiben"….
…Als sie sich trafen, las Kafka seine sorgfältig verfassten Briefe mit Abenteuern und Gesprächen über die geliebte Puppe vor, die das Mädchen bezaubernd fand. Schließlich las Kafka ihr einen Brief mit der Geschichte vor, die die Puppe nach Berlin zurückbrachte, und er schenkte ihr dann eine Puppe, die er gekauft hatte.
"Die sieht meiner Puppe überhaupt nicht ähnlich", sagte sie. Kafka übergab ihr einen weiteren Brief, in dem er erklärte: "Meine Reisen, sie haben mich verändert." Das Mädchen umarmte die neue Puppe und nahm sie mit nach Hause. Ein Jahr später starb Kafka.
Viele Jahre später fand das nun erwachsene Mädchen einen Brief in einer unbemerkten Spalte der Puppe. In dem winzigen, von Kafka unterschriebenen Brief stand: "Alles, was du liebst, geht wahrscheinlich verloren, aber am Ende wird die Liebe auf eine andere Art zurückkehren."
Diese Geschichte von Franz Kafka beruht tatsächlich auf einer wahren Begebenheit und Gerd Schneider hat sie in einem Buch erzählt: "Kafkas Puppe".
Und weil ich sie so schön finde, wollte ich sie mit euch teilen.
blue
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Klasse von Kafka. Er war ein Mensch mit viel Fantasie und Einfühlungsvermögen. Zu seiner Zeit war er sehr verkannt. Und auch heute ist er fast in Vergessenheit geraten. Wie viele unserer Klassiker auch. Vielleicht wächst wieder mal eine Generation heran, die der alten Klassiker sich wieder widmen. Man muss sie ja nicht zum Auswendiglernen zwingen, sondern ihnen deren Gedankenwelt nahebringen, in einer ganz anderen Epoche.
Schön, dass Du diese Geschichte eingestellt hast, danke.
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Vielen Dank für diesen schönen Tipp. Ich werde mir das Buch kaufen!
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Danke für den Tip
hab's grad auf meinen Kindle geladen
Momo….wünscht einen sonnigen Tag -
Unbekannt
Unbekannt17. Januar 2020 um 14:18Und ich danke für euer Echo! Habt einen sonnigen Tag.
blue
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Unbekannt
Unbekannt2. Februar 2020 um 14:21Danke, blue, für diesen anrührenden Text, der beste seit langem und für mich persönlich besonders bedeutsam und wertvoll!
Herzliche Grüße
Blick.voraus
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