Wandertag
Der Morgen zeigte sich in einem warmen Nebel. Das Deck war nass wie nach einem Regenguss. Wir deckten den Frühstückstisch im Cockpit. Die Sonne benötigte nicht all zu lange, bis sich der Nebel lichtete und wir im strahlenden Sonnenschein saßen. Genau so muss ein Morgen im Hafen beginnen.
Der Tag schrie regelrecht nach einer Erkundungstour. Gleich nach dem Frühstück bin ich los gezogen, um an die östliche Seite der Bucht zu wandern. Ich wollte Fotos von der Stadt und dem davor liegenden Hafen machen, die dann im optimalen Licht liegen würden. Der Wanderweg war schnell gefunden. Er erwies sich als wunderbare Strecke, um die Bucht, aber auch die schicken bretonischen Häuser der ersten Meeresreihe zu bestaunen. Ich war begeistert.
Der Küstenstreifen ist einfach atemberaubend schön. Schroffe Felsformationen wechseln sich mit kleinen Sandbuchten ab. Ich glaube auch, dass es hier ein eigenartiges, weiches Licht gibt, dass über die Landschaft einen zauberhaften Schleier legt. Es sieht jedenfalls ganz anders aus als an der Ostsee. Eigentlich müsste man zweimal am Tage los ziehen, einmal bei Ebbe und einmal bei Flut. Durch den enormen Höhenunterschied des Wasserstandes verändert sich die Küste permanent. Felsen, die man bei Ebbe über Sand oder Steine gut zu Fuß erreichen kann, stehen bei Flut mitten im Wasser. Badebuchten, gerade noch da, sind plötzlich verschwunden. Das Wasser geht dann bis an die Felsen. Es ist schon eine geile Ecke hier.
Zurück am Schiff, genehmigten sich Roland und ich einen leckeren bretonischen Cidre, eiskalt aus dem Kühlschrank serviert. Echt lecker und erfrischend für durstige Kehlen. Christof war von seiner Wanderung noch nicht zurück. Er war in die andere Richtung losgezogen.
Mittlerweile war es auch schön warm geworden. Roland hat 40°C im Windschatten der Sprayhood gemessen. Es fehlte eigentlich nur ein regelmäßig blasenden Nordwind, der über mindestens drei Tage anhält. Den wird es auch morgen nicht geben und wir warten weiter auf den Start zur Biskaya.
🙂 Hallo lieber Balloony und Crew, schön ist mal wieder dein Bericht und du beschreibst die "Bretonische Landschaft" wirklich so, so wie ich sie kenne, Danke
Weiterhin viel Freude und morgen einen schönen Christi Himmelfahrtstag, also Vatertag und allerliebste Grüße
die Flo mit Anhang
ich proste euch auch mit einem Glas Cidré entgegen 😉 🙂