Hafentag
Es war Ausschlafen angesagt. Die SAMANTA lag in der Nacht wie ein Stein im Wasser. Man merkte nicht, dass man in einem Schiff schlief - kein Schaukeln, kein Schwanken. In dem Hafen liegt das Schiff gut geschützt vor dem Wind und den Wellen des Meeres. Gleich als erstes heute Morgen wurde der Knaatsch von gestern Abend ausgeräumt. Schwamm drüber.
Direkt neben dem Yachthafen befindet sich ein großes Gelände mit einem modernen Gebäude in Größe einer Schule. Rings herum stehen auf dem Freigelände kleine Segelflitzer, vom Optimisten bis zur mittelgroßen Jolle. Es ist tatsächlich eine Schule, allerdings keine normale, sondern eine Segelschule. Schon gestern und auch heute wieder sprangen an die 100 Mädels und Jungs von geschätzter 1. bis 4. Klasse auf unserem Anlegesteg herum und wurden nach und nach von ihren Betreuern mit Schlauchbooten auf einen Pontonanleger gefahren. Dort präparierten Techniker bereits kleine Segelboote. Jeweils 2 Kinder stiegen in ein Boot ein, bekamen kurze Anweisungen von ihren Betreuern, legten ab und schossen los. Schon nach wenigen Minuten waren sie aus unseren Augen verschwunden, wahrscheinlich unterwegs zu ihrem Trainingsgelände. Ich habe nicht schlecht gestaunt, wie gut sie segeln konnten.
Am späten Vormittag waren wir einkaufen. Die Vorräte in den Schapps und im Kühlschrank waren so gut wie aufgebraucht. Der Supermarkt war ein Carrefour, in der Größe wie ich ihn aus Palma kannte. Wir mussten ziemlich lange suchen, um den Einkaufszettel abzuarbeiten. Wir werden wohl nochmal dort einkaufen gehen, denn vor Sonntag kommen wir nicht aus Cherbourg weg. Das geeignete Wetterfenster ist vorher nicht zu erwarten.
Im Internet habe ich gelesen, dass in Deutschland Sommerwetter angesagt ist, bei uns leider nicht. Es ist im Nordwesten Frankreichs nicht wirklich kalt, aber über 16°C steigt das Thermometer in den nächsten Tagen nicht. Heute hat es in Cherbourg zweimal wie aus Kannen gegossen, beim letzten Male mit Hagel vermischt. Soviel zu dem Wetter derzeit bei uns. Weil man nicht genau wusste, ob man draußen nass würde, fiel unser erster Rundgang durch die Altstadt entsprechend kurz aus. Das wird morgen nachgeholt.
So blieb heute viele freie Zeit unter Deck im Schiff für Schreibereien und Telefonate aller Art. Die Internetverbindung über das WiFi- Netz des Hafens ist zwar langsam aber dafür stabil. Ich konnte aufgelaufene Emails beantworten und sogar über Skype telefonieren. Am Wichtigsten war der Kontakt zu meinem Schiffsversicherer. Ich musste die Versicherung des Schiffs auf ein erweitertes Fahrtengebiet umändern lassen. Bisher war die SAMANTA nur auf der Ost- und Nordsee versichert, ab jetzt auch auf dem Atlantik bis zur Straße von Gibraltar und auf dem gesamten Mittelmeer. Man muss zwar Yachten nicht zwangsversichern wie Autos, aber ein Haftpflichtschaden in einem Hafen kann leicht in die Hunderttausende wenn nicht Millionen gehen. Also, sicher ist sicher.
		
🙂 Hey Balloony,
freue mich so viel zu lesen können und vor allem dass ihr "Seebären" euch wieder verträgt. Dir kann ich nur schreiben und du weißt es " Selbsterkenntnis, ist der beste Weg zur Besserung!" 😉
Deine Mitsegler werden dich kennen- und verstehen lernen und Kapitän Carpe Diem!!!!
Übrigens hier im Saarland gab es heute, nach gestern 28° eine Regenabkühlung, jedoch soll es bis Samstag wieder wärmer und trockner werden. Du wirst es auf deinem Wetter Radar sehen können.
Wünsche euch viel Spass und bald wieder "eine Handbreit Wasser unter dem Kiel"
Deine Freundin, die Flo
St. solltest du den Blog lesen, ich schicke dir liebe Grüße in den Norden