Weitblick

Gestern habe ich am Badesee den kleinen Julian( gerade ein halbes Jahr alt) kennengelernt.Er lag bäuchlings fröhlich auf der Badedecke,stemmte sich auf seine kurzen Ärmchen und genoss sichtlich den Blick in die weite Welt.

Der wissbegierige Julian gab sich noch nicht zufrieden mit dem,was sein kleiner Blickwinkel alles bot.Kurz entschlossen drehte er sich mit seinem ganzen Leib um sich selber - gleich zweimal hintereinander.Er zeichnete auf dem Boden einen Kreis und konnte so seine Umgebung mit Rundumblick genießen.Amüsiert gehe ich meinen Weg und spüre in meinen Herzen die eigene Sehnsucht nach Horizont,Weitblick,Weite.

Als Erwachsene stehe ich auf eigenen Beinen - und muss keine akrobatischen Kunstwerke wie Julian vollziehen,um meinen Blickwinkel zu öffnen.
Ich werde mir eine kleine Bergtour gönnen,mir ein Gipfelerlebnis schenken und dabei das Herz öffnen und innere Weite atmen.

Es ist schon erstaunlich,wie zufrieden uns der Weitblick macht.

Schwester Gisela,
Franziskanerin.

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