Das geheimnisvolle Wachstum

Getreu meinem Motto „Bewege Dich täglich“ bin ich auch bei hochsommerlicher Hitze per pedes – sprich zu Fuß – unterwegs. Naja, der Juli 2008: Hitzewelle bis 32 Grad... wolkenloser Himmel, tropische Temperaturen, wunderschönes Urlaubswetter. Zumindest, was die Witterung in der Steirischen Bergheimat betrifft. Leider meist nur bis Mittag. Der Nachmittag geprägt von Blitz, Donner, sintflutartiger Regen, zum Glück nie lang anhaltend. Das schwüle, nasse Wetter beschert den Schwammerlsuchern wahre Rekordfunde. Aber nicht nur Schwammerlsucher kommen jetzt voll auf ihre Rechnung. Ob nun Kaiserwetter, Hitzeperiode... Wie immer man das Sommerhoch schon Wochen vor- und nach Beginn der Ferien auch nennen mag, es kehrt alljährlich in Form der sogenannten "Hundstage" wieder. Sind wahrlich Hundstage. So wird die Zeit zwischen dem 23. Juli und dem 24. August, benannt nach dem Sternbild des Hundes, allgemein bezeichnet. Während der Hundstage liegt meist ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa, und es wird sehr heiß. Hierzu findet man in diversen Annalen interessante Darstellungen. So, zum Beispiel, gibt es zu den Hundstagen einige Bauernregeln die besagen, dass das Wetter beim Aufgehen des Hundssterns (Sirius) bestimmend für die kommenden Wochen ist (ähnlich der Regel zum Siebenschläfertag). Daneben besagt eine andere Bauernregel, dass heiße Hundstage einen kalten Winter vorhersagen…
Huch jetzt bin ich fast zur Gänze von meinem eigentlichen Thema, das eher Freud- bzw. leidvolle Erfahrung beinhaltet, abgekommen. Ich joggte und walkte an einem der nämlichen Hundstage bei Bruthitze meinen täglichen 6 Kilometer Marathon, der mich unter anderem auch durch einen Auwald führte. Niemand kümmert es, dass Weg und Steg dicht mit wild wucherndem Gebüsch verwachsen, man sich unwillkürlich in einem subtropischen Dschungel wähnt, im Kampf mit ungezügelter Natur. Schimpfend und keuchend kam ich dann schlussendlich doch wohlbehalten wieder zu Hause an. Frisch geduscht und gewandet und mit dem wunderbaren Gefühl, der eigenen Gesundheit zuliebe den 60 plus Körper wieder mal auf Vordermann getrimmt zu haben, setzte ich mich auf die Terrasse, um mittels eines Sudokus auch meine grauen Zellen zu trimmen, als ich urplötzlich ein - wie soll ich sagen! Naja halt ein anschwellendes Gefühl am Unterleib verspürte. Anfangs dieser eher seltenen Regung wenig Beachtung zollend, verzog ich mich kurz – da das Schwellgefühl immer stärker werdend – auf ein stilles Örtchen, um Nachschau zu halten. Unbeschreiblich mein Gefühl der Freude, als sich da mein bestes Stück fast in doppelter Größe präsentierte. War ich da durch meine sportlichen Aktivitäten gar in einen „Jungbrunnen“ gestolpert? Kehrte die jugendliche Spannkraft wieder? Oh Jubel, oh Freud?
Mitnichten. Als die Schwellung nun gar zu arg wurde, konsultierte ich meinen Hausarzt. Der hat mir mit einer Pinzette die Zecke, die ich mir bei meinem Waldlauf eingefangen, entfernt. Dass es das Biest ausgerechnet auf mein bestes Stück abgesehen hatte…! Nun ja. Es gibt dazu eine gute- aber auch eine schlechte Nachricht. Die Gute: Glücklicherweise immun, weil zeitgerecht die Auffrischungsimpfung bekommen. Die schlechte Nachricht: Der Schrumpfungsprozess hat mittlerweile eingesetzt…! Ist nicht aufzuhalten… Dauert an… Seufz… Wird wohl in einigen Tagen wieder so sein wie immer…

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