Indien Teil 19

Taxila ist ein großes Gebiet, auf dem Ruinen von drei sehr alten Städten stehen. Wir besichtigen das Museum, in dem es viele Schmuckstücke und Werkzeuge aus Metall zu sehen gibt.
In Peshawar vertanken wir unsere letzten Pakistanischen Rupien bis auf zwei, die für den Wegezoll über den Khyberpass sind. Man will aber 6 Rupien von uns. Man will uns DM in Rupien tauschen. Der Kurs ist aber inakzeptabel. Schließlich lässt man uns durch, wir sollen an der anderen Zahlstelle bezahlen. Der Khyberpass und die Umgebung sind eine wilde Gegend. Die Männer, die uns begegnen, tragen alle eine Waffe. Die Häuser sind von hohen Lehmmauern umschlossen. Es wird schon Gründe dafür geben, dass das Befahren der Passstraße bei Dunkelheit verboten ist. An der zweiten Zahlstelle werden wir nicht mehr nach der Wegegebühr gefragt.
Als der Pakistanische Beamte sieht, dass ich Jochens Frau bin, gibt er mir meinen Pass zurück. Er ist nicht nötig.

Das Zollgebäude in Afghanistan darf man nicht betreten. Ein schlitzäugiger, russisch aussehender Posten bewacht die Tür. Er lässt nur den Boten mit unseren Pässen hinein, die der uns dann zurück bringt. In Afghanistan besteht die Pflicht, eine KFZ-Haftpflicht-Versicherung abzuschließen, für Einheimische nicht. Wir sollen deshalb gleich bei der Filiale der Afghanischen Staatsbank Geld tauschen. Die Wechselkurse hängen im Schalterraum aus. Für 1 DM gibt es 19,75 Afghanis. Man will uns aber nur 19 aushändigen, was wieder zu Streit führt. Jochen weigert sich, schriftlich zu bescheinigen, dass er den Kurs von 19,75 bekommen hat. Schließlich bekommen wir tatsächlich den offiziellen Kurs von 19,75 Afs.
Die Zollkontrolle geht schnell. Der Beamte sieht den Hund und verlangt, dass wir ihn in die Erklärung für eingeführte Gegenstände eintragen.
Wir fahren weiter. Endlich wieder Rechtsverkehr! Man gewöhnt sich schnell daran, auch wenn wir beim Losfahren ab und zu mal auf der falschen Seite landen. Bald kommt die erste Zahlstelle. Wieder der Streit, ob wir als Bus, LKW oder PKW gelten. Schließlich zahlen wir den PKW-Tarif und dürfen weiter.

Die Hauptstraße durch Afghanistan ist gut ausgebaut. Sie führt vom Khyberpass über Kabul südlich nach Kandahar und in einem großen Bogen wieder hinauf nach Herat an die Iranische Grenze. Die Benutzung ist gebührenpflichtig, allerdings nicht sehr teuer. An den insgesamt sieben Zahlstellen müssen wir für die 1.500 km etwa 13,- DM zahlen.
Von der Grenze geht es zunächst hoch hinauf in die Berge von Kabul. Wir erreichen die Schneegrenze. Limca erschrickt über den Schnee, findet ihn aber interessant. Etwa 150 km vor Kabul haben wir den höchsten Punkt auf dieser Straße erreicht. Es ist eisig kalt. Kurz hinter der Passhöhe übernachten wir bei einem kleinen Hotel. Am nächsten Morgen mögen wir nicht aufstehen. Unter den Decken ist es mollig warm, aber obenauf liegt Raureif.Alle Metallteile des Autos sind mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Das Bettlaken ist am Metall festgefroren. Die Wasserpumpe fürs Trinkwasser ist im Auto gefroren. Aus der halbleeren Gasflasche kommt kein Gas, da der Druck zu niedrig ist. Zum Glück haben wir noch eine volle. Wir fahren weiter durch eine wunderschöne, verschneite Bergwelt. Die Straße ist zum Glück eisfrei. Bis Kandahar geht es fast 1.200m abwärts. Langsam verschwindet der Schnee.

Fortsetzung folgt

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