Herbstferien hießen in meiner Jugend auch Kartoffelferien.
Sie fielen in die Zeit der Kartoffelernte und die Schulkinder sollten Gelegenheit haben, bei der Kartoffelernte zu helfen.
Mutter hatte von der Gemeinde ein 20 Ruten großes Stück Ackerland erhalten, auf dem Gemüse für den Familienbedarf angebaut werden sollte.
Die Hälfte des Geländes diente dem Kartoffelanbau. Der Name der Sorte ist mir noch in Erinnerung: Ackersegen.
Eine mehlig kochende Sorte mit sehr großen Knollen.
Im Herbst wurden die Kartoffeln geerntet – gerodet, wie man bei uns sagte.
Das trockene Kraut wurde gesammelt und, wenn alle Kartoffeln geerntet waren, gab es das Kartoffelfeuer.
Das trockene Kraut wurde verbrannt und in der heißen Asche einige Kartoffeln gegart.
Sie waren sehr, sehr lecker. So jedenfalls in meiner Erinnerung.
Kartoffelfeuer gibt es heute nicht mehr, aber Kartoffelkraut nach der Ernte:
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Die Aufnahme entstand gestern in Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseum, wo Schulklassen unter fachmännischer Anleitung Kartoffeln im Frühjahr gelegt, im Sommer betreut und in der vergangenen Woche geernt haben.
Wegen der Trockenheit im Sommer fiel die Ernte in diesem Jahr ausgesprochen spärlich aus:
https://up.picr.de/36753069ge.jpg
wir werden es an den Preisen bei Rewe oder Edeka merken.
Novis