Allein und doch nicht allein - die große Liebe meines Lebens ist gegangen

  • Allein und doch nicht allein - die große Liebe meines Lebens ist gegangen

     Ruebezahl47 antwortete vor 6 Monate 5 Teilnehmer · 12 Beiträge
  • Ruebezahl47

    Teilnehmer
    14. Oktober 2023 um 15:16

    …. und ich frage mich, wie lange wird es dauern, bis der Verlustschmerz nachlässt. Es gibt Tage da geht alles normal. Alle halten mich für eine sehr gefasste Frau, die ihr Leben locker bewältigt. Doch zu Hause alleine sieht es ganz anders aus. Ich schaue mir sein Bild an und spüre, dass er noch unglaublich stark in meinem Herzen verankert ist und die Tränen fließen. Doch, ich lasse es zu…… wenn es auch schwer ist. Innerer Schmerz will gefühlt werden… Man sagte mir schon: ” Es dauert lange ” Vielleicht ist das hier ein Versuch dem allen einen Namen zu geben,

  • malonia

    Teilnehmer
    14. Oktober 2023 um 16:00

    Viel Kraft wünsche ich Dir!

    Ja, es wird lange dauern, aber am Ende des Tunnels ist ein Licht.

  • Becco

    Teilnehmer
    14. Oktober 2023 um 16:04

    @Ruebezahl47

    Das tut mir sehr leid, mein herzliches Beileid.

    Von einer Freundin, deren Mann verstorben war, weiß ich, welch ein Gefühlchaos sich da auftun kann. Hast Du denn jemanden, der Dir zuhört, bei dem Du so ziemlich alles los werden kannst? Notfalls gibt es Trauergruppen, in denen man keine Hemmungen haben muss. Man behauptet ja, dass die schwerste Zeit, die ersten drei Jahre sind. Bei meiner Freundin war es so, dass sich Freunde abgewendet haben, weil ihnen ihre Trauer zu lange gedauert hat, ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, wie lange Trauer dauern darf. Sie ist einfach da und dauert so lange, wie sie eben braucht. Ich hoffe, Du hast Menschen um Dich rum, die in der Beziehung feinfühliger sind. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Licht und Zuversicht! Du hast ja hier Menschen, mit denen Du Dich austauschen kannst.

  • happyday

    Teilnehmer
    14. Oktober 2023 um 17:07

    @Ruebezahl47

    Auch ich möchte dir, liebe Ruebezahl, von Herzen meine Anteilnahme übermittteln.

    Meinen Erfahrungen nach gibt es auf ein “wie lange wird es dauern” keine allgemeingültige Antwort, weil jeder Mensch mit dieser Verlustsituation anders umgeht.

    Was in Laufe der Zeit passiert, es wird erträglicher, mit dem Schmerz zu leben.

    Solange wir an Menschen, die gegangen sind, denken und uns mit Freunden/Familie über sie unterhalten, solange sind sie nicht tot. Sie leben in unserem Herzen weiter…

    VG happyday

  • Fagus

    Teilnehmer
    14. Oktober 2023 um 17:27

    Auch ich habe schon einige nahestehende Menschen , einschl. einer Tochter, gehen lassen müssen.

    Um die Trauer dann erträglich zu halten, stelle ich mir die Frage: Hätte die/der Verstorbene gewollt, dass es mir schlecht damit geht, und dass ich darunter leide?

    Jedes mal war die Antwort: Nein.

    Also erfülle ich nur den Wunsch der Verstorbenen, wenn ich sie in Frieden und ohne lange Trauer gehen lasse.

  • Becco

    Teilnehmer
    14. Oktober 2023 um 18:08

    Durch meine Freundin habe ich erst gelernt, Trauer zulassen zu können. Ein Kind oder einen Partner habe ich noch nicht verloren. Aber einer meiner Söhne war sehr krank, ich wusste nicht mehr wohin mit meiner Trauer und Hilflosigkeit und meine Freundin, die ihren Mann verloren hatte, konnte mir auf Grund ihrer Erfahrung damit helfen, dass ich diese Gefühle zulassen konnte. Es gab nur sie, der ich mich anvertrauen konnte, weil Sprüche wie: “Das wird schon wieder…” kein Trost für mich waren. Auch wenn meine Erlebnisse etwas anderer Art sind, einen geliebten Partner zu verlieren ist vielleicht eine andere “Ebene”, aber tiefe Trauer ist tiefe Trauer und es tut höllisch weh. Ich bin sehr dankbar, dass mein Sohn noch lebt und trotzdem vergesse ich dieses Gefühl von damals nie mehr. Ich denke auch, dass ein geliebter Mensch, auch wenn er körperlich nicht mehr neben uns ist, nie ganz von uns gehen kann, aber man vermisst ihn ganz schrecklich. Der Mensch hat die Begabung, sich anzupassen und sich mit der Zeit auch an andere Lebensumstände zu gewöhnen, auch wenn es im Moment nicht so einfach ist, daran zu glauben.

  • Ruebezahl47

    Teilnehmer
    15. Oktober 2023 um 14:22

    Oh , ich danke euch vielmals für die sehr gefühlvollen Antworten. Jeder von euch hat so seine Erfahrungen gemacht. Und jeder weiß es wohl auch, dass es über das Wochenende am schlimmsten ist. Gestern war es eine Berg u. Talbahn….. heute schon wieder erträglicher. Im Moment sind es auch die vielen Veränderungen im normalen Leben, die ich organisieren muss. Es verändert sich ja soviel !

    Wenn ich am Grab stehe, glaub ich immer noch, ich bin im falschen Film …. das stimmt einfach nicht. Aber es ist auch erst zwei Monate her, daher vielleicht verständlich.

    Man erzählte mir mal, dass nach der Trauer die Wut käme….. und dann langsam die Akzeptanz. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ?

  • happyday

    Teilnehmer
    15. Oktober 2023 um 15:49

    @Ruebezahl47

    Du schreibst heute…“es ist auch erst zwei Monate her”... –

    Da ist es völlig klar, dass du noch sprachlos bist und den Verlust nicht glauben kannst.

    Wenn du viel zu organisieren hast, wie du schreibst, dann lenkt dich das zumindest soweit ab, dass du nicht in eine Art Erstarrung verfällst, sondern das hilft dir, dich selbst auch zu organisieren, sag ich mal. – Egal, was du an Gefühlen die nächsten Wochen und Monate erlebst, ob tiefe Traurigkeit, auch Wut …, lass es zu. Es gibt nichts, was “falsch” ist…

    Wenn du das Gefühl hast, Hilfe von außen zu brauchen, es gibt Selbsthilfegruppen. Und nochmal, da ist nichts, was falsch ist ist…

    So ein Verlust ist ein Trauma, deshalb beschreibe ich hier nochmals die drei Stufen, wie wir Menschen auf ein Trauma reagieren. Das “suchen” wir uns nicht aus, das passiert unbewusst als Überlebensmechanismus.

    Auf Trauma reagieren wir Menschen mit Flucht ( sinnlos bei Verlust )

    oder mit Kampf – z.B. Wut und/oder Aggressionen

    oder Erstarrung – dann sind wir handlungsunfähig

    Viel Kraft wünsche ich dir… Wenn du magst, dann schreibe weiter hier.

    VG happyday

  • Becco

    Teilnehmer
    15. Oktober 2023 um 16:51

    @happyday

    Du hast das so toll formuliert und auch die Stufen der Trauer beschrieben. Ich selbst habe das nicht erlebt, aber bei meiner Freundin konnte ich diese Stufen beobachten, in etwas anderer Reihenfolge.

    @Ruebezahl47

    Es hat auch was für sich, wenn Du etwas zu tun und organisieren hast, auch wenn es nicht angenehm es ist, es bringt Dich jeden Tag einen Schritt weiter. Ich wünsche Dir viel Kraft, Mut und Momente in denen Du Dich geborgen fühlen kannst!

  • Ruebezahl47

    Teilnehmer
    20. Oktober 2023 um 12:01

    Nun sind es schon einige Tage her , dass ich hier im Forum war. Tage mit schönen Aktivitäten und Kennenlernen neuer Menschen. Ich war auf einem Ausflug und zu einer netten Veranstaltung mit Menschen die ich schon kannte. Jeder Tag war ein besonderer Tag, denn ich fasste neuen Lebensmut, durch Gespräche mit anderen Menschen.

    Es zeigt sich, je aktiver ich nach außen bin, umso mehr rückt der schmerzliche Teil meines Lebens in den Hintergrund. Kommt zwar wieder langsam durch….. aber ich glaube da ist ein gutes Arbeitsfeld.

    Ich danke euch allen nochmal für den guten Zuspruch, es hat mir gut getan.

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