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Kann das jemand erklären?
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Im Freundeskreis endete gestern in einer Diskussion mit einer ungeklärten Frage, keiner ist Ökonom o.ä., deshalb hier meine Frage:
Wieso soll ein neues Umlagesystem geschaffen werden, das den Gas-Zulieferern (z.B. Uniper) gestattet, die erhöhten Kosten an die Verbraucher weiter zugeben, obwohl der Bund den Versorgern bereits mit einem milliardenschwerem Rettungspaket geholfen hat*, **?Sieht nach einer Möglichkeit aus, auch in diesem Bereich Geld einfach umzuschichten, und das nicht zum Nutzen der endverbrauchenden Privathaushalte. Wäre es nicht angebracht, dass alle, die sonst Gewinne einfahren, auch endlich mal selbst einen Teil der gegenwärtigen Lasten tragen?
Wer setzt die Grenzen für die Höhe der Umlagen?
Kann hier bitte jemand mit Fachkenntnis erläutern?
Das wäre hilfreich, Dank im Voraus, rooikatDer Bund steigt im Zuge eines milliardenschweren Rettungspakets beim
angeschlagenen Energiekonzern Uniper ein – auf Gaskunden kommen wegen
einer Umlage Preissteigerungen zu.…. eine Änderung des Energiesicherungsgesetzes sieht als zusätzliche Option ein Umlagesystem vor. Damit könne die Belastung
„gleichmäßiger” auf die Gesamtheit der Verbraucherinnen und Verbraucher
verteilt werden, hieß es in dem Entwurf. …. -
1.Passt nur indirekt, aber trotzdem – es hat mit Gas zu tun.
Herr Zelensky forderte ständig ein sofortiges Gasembargo von den westlichen Ländern, kritisierte die kanadische Regierung wegen des Rücktransports der Turbine. Klang für mich immer wie: sofort kein Gas mehr aus Russland.
Schwenkt er jetzt um, weil er die Drosselung von russischer Seite gestern als eine Form von Terror bezeichnete und Russland westliche Staaten behindere, sich auf den Winter vorzubereiten. Sorgt er sich um die Menschen oder hat er realisiert, dass Gasprobleme Probleme in der Industrie auslösen und diese ebenfalls Auswirkungen für Hilfeleistungen für sein Land beeinträchtigen können? Ich tendiere sehr stark zu letzterem. Aber halt, er sagte auch noch, anstatt an die Rückgabe der Turbine zu denken, sollten die Sanktionen verstärkt werden. Muss ich wohl nicht verstehen können oder wollen.
2. Zum Thema. Ich kann dir deine Frage nicht erklären. Mir ist es ein Rätsel, wie die sich erhöhenden Gaspreise von der Mehrheit der Menschen gestemmt werden können. Von noch ungenauen Entlastungspaketen spricht man ja erst ab dem neuen Jahr, umgelegt werden dürfen die höheren Preise aber schon recht bald. Viele haben kein Einsparpotential mehr, ein anderer Teil möchte noch etwas beim Umrüsten tun, kann aber nicht, wegen Mangel an Material, gestiegenen Preisen und Mangel an Arbeitskräften. Ich bin mir auch nicht sicher, wie die Menschen reagieren werden, wenn die kommenden Zustände real und möglicherweise unerträglich, viel anders als erhofft werden, d.h. wenn die Auswirkungen an Komplexität gewinnen: Privat, Arbeit, Industrie, Versorgung.
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Hallo rooikat,
ich finde in diesem Absatz die Erklärung dafür, dass trotz staatlicher Beteiligung an einem
privatwirtschaftlichen Unternehmen weiterhin die Regeln der freien Marktwirtschaft gelten.
“Die Bundesregierung habe Uniper in den Verhandlungen erläutert, dass ab dem 1. Oktober 2022 ein allgemeiner Mechanismus zur Weitergabe von 90 Prozent der Ersatzbeschaffungskosten für alle Importeure infolge russischer Gaskürzungen eingeführt werden solle. Uniper hat ausschließlich gewerbliche Kunden, darunter Stadtwerke. Sie könnten die höheren Kosten in einem nächsten Schritt aber weitergeben. Das werde laut Scholz zu Mehrkosten für Bürgerinnen und Bürger führen. Womöglich seien 200 bis 300 Euro im Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt mehr möglich. Doch „niemand wird mit seinen Problemen alleingelassen“ – weder Familien noch Firmen.” (Auszug aus den von dir eingestellten Link”.
Die Abnehmer des Gases sind vorwiegend gewerbliche Betriebe und Kommunen.
Für gewerbliche Betriebe werden alle Kosten über den Verkaufspreis an den Kunden
weitergegeben, weil deren wirken nur auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist.
Kommunen, deren wirken ja nicht vorwiegend auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist,
sondern nur einen öffentlichen Versorgungszweck dienen, müssen nicht Gewinne erzielen.
Sie können sich also dafür entscheiden den Gaspreis nur soweit zu erhöhen, wie es zur Kostendeckung erforderlich ist. Deren Kunden müssen somit nicht den gesamten Erhöhungspreis des Gases Zahlen. Regionalpolitiker sind hier gefordert, sich “wählerfreundlich” zu verhalten.
Damit dieser höhere Gaspreis für dem Käufer von Produkten und dem privaten Bezieher von
kommunalen Gaslieferanten nicht zu hoch wird, hat der Staat ja allen einen Kostenzuschuss
versprochen.
Die soziale Seite wurde bei dieser Maßnahme somit nicht vergessen.
Dies ist ein Erklärungsversuch deiner Frage und somit weder Zustimmung noch Ablehnung
der Regierungsentscheidung.
Wir dürfen nicht vergessen, dass ein Koalitionspartner dieser Regierung sehr stark
über die Einhaltung der freien Marktwirtschaft wacht. Im Anfang hatten wir die von Ludwig Erhard eingeführte “Freie, soziale Marktwirtschaft”. Das Soziale ist leider im Laufe der
Jahrzehnte verloren gegangen.
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Harvey, was schreibst du nur für einen Stuss.
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Hallo Harvey,
wie hätte die Regierung nach deiner Meinung Entscheiden müssen, um nicht in den Verdacht
eines Denkverbots zu kommen?
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@SusiSoho, wenig hilfreiche Worte. Ich denke, es war deutlich zu lesen, dass ich um Gedanken zu einem konkret benannten Problem bat, und nicht um Beratung zu Verfahrensweisen.
@Webra, vielen Dank für den Versuch einer Erläuterung, trotzdem kann ich dem für alle sozialverträglichen Vorgehen nicht so ganz trauen.
- Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 9 Monate von rooikat bearbeitet.
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