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  • Kann das jemand erklären?

     rooikat antwortete vor 1 Jahr, 9 Monate 6 Teilnehmer · 13 Beiträge
  • rooikat

    Teilnehmer
    25. Juli 2022 um 8:24

    Im Freundeskreis endete gestern in einer Diskussion mit einer ungeklärten Frage, keiner ist Ökonom o.ä., deshalb hier meine Frage:
    Wieso soll ein neues Umlagesystem geschaffen werden, das den Gas-Zulieferern (z.B. Uniper) gestattet, die erhöhten Kosten an die Verbraucher weiter zugeben, obwohl der Bund den Versorgern bereits mit einem milliardenschwerem Rettungspaket geholfen hat*, **?

    Sieht nach einer Möglichkeit aus, auch in diesem Bereich Geld einfach umzuschichten, und das nicht zum Nutzen der endverbrauchenden Privathaushalte. Wäre es nicht angebracht, dass alle, die sonst Gewinne einfahren, auch endlich mal selbst einen Teil der gegenwärtigen Lasten tragen?
    Wer setzt die Grenzen für die Höhe der Umlagen?
    Kann hier bitte jemand mit Fachkenntnis erläutern?
    Das wäre hilfreich, Dank im Voraus, rooikat

    * https://www.rnd.de/politik/bund-steigt-mit-30-prozent-bei-uniper-ein-mehrkosten-von-200-bis-300-euro-im-jahr-fuer-gaskunden-VU5XRDBUMRAIVLG6GEHYNP4RME.html

    Der Bund steigt im Zuge eines milliardenschweren Rettungspakets beim
    angeschlagenen Energiekonzern Uniper ein – auf Gaskunden kommen wegen
    einer Umlage Preissteigerungen
    zu.

    ** https://www.handelsblatt.com/dpa/energiesicherheitsgesetz-preisspruenge-beim-gas-ampel-arbeitet-an-neuer-umlage-/28474724.html

    …. eine Änderung des Energiesicherungsgesetzes sieht als zusätzliche Option ein Umlagesystem vor. Damit könne die Belastung
    „gleichmäßiger” auf die Gesamtheit der Verbraucherinnen und Verbraucher
    verteilt werden, hieß es in dem Entwurf. ….

  • rooikat

    Teilnehmer
    26. Juli 2022 um 7:59

    Ooooh, @Harvey, höre ich da etwa einen Anflug von Kritik? Scream

    Einen schönen Tag noch,
    rooikat

  • Paesi

    Teilnehmer
    26. Juli 2022 um 9:46

    @rooikat

    1.Passt nur indirekt, aber trotzdem – es hat mit Gas zu tun.

    Herr Zelensky forderte ständig ein sofortiges Gasembargo von den westlichen Ländern, kritisierte die kanadische Regierung wegen des Rücktransports der Turbine. Klang für mich immer wie: sofort kein Gas mehr aus Russland.

    Schwenkt er jetzt um, weil er die Drosselung von russischer Seite gestern als eine Form von Terror bezeichnete und Russland westliche Staaten behindere, sich auf den Winter vorzubereiten. Sorgt er sich um die Menschen oder hat er realisiert, dass Gasprobleme Probleme in der Industrie auslösen und diese ebenfalls Auswirkungen für Hilfeleistungen für sein Land beeinträchtigen können? Ich tendiere sehr stark zu letzterem. Aber halt, er sagte auch noch, anstatt an die Rückgabe der Turbine zu denken, sollten die Sanktionen verstärkt werden. Muss ich wohl nicht verstehen können oder wollen.

    2. Zum Thema. Ich kann dir deine Frage nicht erklären. Mir ist es ein Rätsel, wie die sich erhöhenden Gaspreise von der Mehrheit der Menschen gestemmt werden können. Von noch ungenauen Entlastungspaketen spricht man ja erst ab dem neuen Jahr, umgelegt werden dürfen die höheren Preise aber schon recht bald. Viele haben kein Einsparpotential mehr, ein anderer Teil möchte noch etwas beim Umrüsten tun, kann aber nicht, wegen Mangel an Material, gestiegenen Preisen und Mangel an Arbeitskräften. Ich bin mir auch nicht sicher, wie die Menschen reagieren werden, wenn die kommenden Zustände real und möglicherweise unerträglich, viel anders als erhofft werden, d.h. wenn die Auswirkungen an Komplexität gewinnen: Privat, Arbeit, Industrie, Versorgung.

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 9 Monate von  Paesi bearbeitet.
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  • Webra

    Teilnehmer
    26. Juli 2022 um 12:25

    Hallo rooikat,

    ich finde in diesem Absatz die Erklärung dafür, dass trotz staatlicher Beteiligung an einem

    privatwirtschaftlichen Unternehmen weiterhin die Regeln der freien Marktwirtschaft gelten.

    “Die Bundesregierung habe Uniper in den Verhandlungen erläutert, dass ab dem 1. Oktober 2022 ein allgemeiner Mechanismus zur Weitergabe von 90 Prozent der Ersatzbeschaffungskosten für alle Importeure infolge russischer Gaskürzungen eingeführt werden solle. Uniper hat ausschließlich gewerbliche Kunden, darunter Stadtwerke. Sie könnten die höheren Kosten in einem nächsten Schritt aber weitergeben. Das werde laut Scholz zu Mehrkosten für Bürgerinnen und Bürger führen. Womöglich seien 200 bis 300 Euro im Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt mehr möglich. Doch „niemand wird mit seinen Problemen alleingelassen“ – weder Familien noch Firmen.” (Auszug aus den von dir eingestellten Link”.


    Die Abnehmer des Gases sind vorwiegend gewerbliche Betriebe und Kommunen.

    Für gewerbliche Betriebe werden alle Kosten über den Verkaufspreis an den Kunden

    weitergegeben, weil deren wirken nur auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist.

    Kommunen, deren wirken ja nicht vorwiegend auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist,

    sondern nur einen öffentlichen Versorgungszweck dienen, müssen nicht Gewinne erzielen.

    Sie können sich also dafür entscheiden den Gaspreis nur soweit zu erhöhen, wie es zur Kostendeckung erforderlich ist. Deren Kunden müssen somit nicht den gesamten Erhöhungspreis des Gases Zahlen. Regionalpolitiker sind hier gefordert, sich “wählerfreundlich” zu verhalten.

    Damit dieser höhere Gaspreis für dem Käufer von Produkten und dem privaten Bezieher von

    kommunalen Gaslieferanten nicht zu hoch wird, hat der Staat ja allen einen Kostenzuschuss

    versprochen.

    Die soziale Seite wurde bei dieser Maßnahme somit nicht vergessen.

    Dies ist ein Erklärungsversuch deiner Frage und somit weder Zustimmung noch Ablehnung

    der Regierungsentscheidung.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass ein Koalitionspartner dieser Regierung sehr stark

    über die Einhaltung der freien Marktwirtschaft wacht. Im Anfang hatten wir die von Ludwig Erhard eingeführte “Freie, soziale Marktwirtschaft”. Das Soziale ist leider im Laufe der

    Jahrzehnte verloren gegangen.Weary

  • Wattfrau

    Teilnehmer
    26. Juli 2022 um 12:52

    So ist es @Webra , steht alles im Link.

    Damit einzelne Gasversorger nicht pleitegehen, dürfen sie die gestiegenen Einkaufspreise

    an den Verbraucher weitergehen.

  • Wattfrau

    Teilnehmer
    26. Juli 2022 um 13:25

    Harvey, was schreibst du nur für einen Stuss.

  • Webra

    Teilnehmer
    26. Juli 2022 um 19:53

    Hallo Harvey,

    wie hätte die Regierung nach deiner Meinung Entscheiden müssen, um nicht in den Verdacht

    eines Denkverbots zu kommen?

  • rooikat

    Teilnehmer
    27. Juli 2022 um 8:06

    @SusiSoho, wenig hilfreiche Worte. Ich denke, es war deutlich zu lesen, dass ich um Gedanken zu einem konkret benannten Problem bat, und nicht um Beratung zu Verfahrensweisen.

    @Webra, vielen Dank für den Versuch einer Erläuterung, trotzdem kann ich dem für alle sozialverträglichen Vorgehen nicht so ganz trauen.

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 9 Monate von  rooikat bearbeitet.
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