Zoe
Antworten
-
@Petjan : Das ist es ja und das begleitet mich fast die ganze Zeit, seit es geschehen ist. Da werde ich einfach nicht mit fertig. Das ist so präsent wie am ersten Tage. Ich sehe SIE immer noch da liegen auf Ihren Bett im KH. Bewegungslos, tot, gestorben. Sie sollte am nächsten Tage mit der REHA beginnen. Ja, sollte. Da kam am 10.08 der Anruf um 7.5o IHRE FRAU IST LEIDER VERSTORBEN Das war für mich wie ein Hammerschlag. Der bis heute anhält.
Ich antworte Dir an dieser Stelle nur mit einem “Ja”.
-
@Petjan: Ich möchte es eben wissen, wenn überhaupt möglich ? Gute Frage, hat SIE noch gelitten, nach mir gerufen ? Ich liege Luftlinie noch keinen km Weg von IHR und SIE stirbt MIR im KH. DAS alleine macht mich schon wahnsinnig wenn ich nur daran denke.
Doch, ich glaube, ich ahne jetzt zumindest, Petjan. Es wäre wie eine Entlastung, die Wahrheit zu wissen, wie es genau war – und nicht haltlos im Ungewissen herumzuschwimmen. So wie Du oben beschreibst, wird mir die Be-lastung nachvollziehbar.
-
Ich weiß nicht @Petjan , wie wichtig es ist – es gibt aus Deiner Sicht Schuldige, für den Tod Deiner Frau Verantwortliche (das wird sicher auch so sein, mutmaße ich), hast Du eine Wut oder Rachephantasien?
(Meine Mutter hat nach dem frühen Tod meines Vaters gegen das KH geklagt. Am Ende bekam sie keine Prozeßkostenbeihilfe mehr und konnte die Kosten selber nicht zahlen. Niemand war schuld und mein Vater war tot. Es ist höchst nervig, sowas).
-
… ich glaube, ich kann jetzt eine fragende Vermutung formulieren: Hinter Deinem ununterbrochenen Grübeln steht der Satz “meine Frau könnte leben”?
@Petjan: Aber letztendlich muss ich alleine damit fertig werden, egal wie alles
abläuft. Ich lebe alleine, ohne weiteren Anhang. Es ist für mich alles
so sinnlos geworden.Ja, es ist Deine Frau, die Du verloren hast. Für die Anwälte und Ärzte ist es ein “Fall”. Natürlich ist alles sinnlos. Wenn sie für Dich wie “Dein Leben” war, wie sollte es anders sein. Himmel, was für eine Klugscheißerei. Aber ich find’s eben verständlich, normal?, wie es Dir geht und was Du denkst.
-
@Petjan: Die Gemeinsamkeiten, zeitl Rituale welche man hatte, versuche ich alles noch bei zuhalten. Wenn ich mir Musik anhöre welche SIE auch mochte, könnte ich losheulen.
Wenn es so weiter geht, drehe ich noch durch !
Auf das Edierte hatte ich noch nicht antworten können. Ja, es ist manchmal unerträglich.
Zoe
-
Lieber @Petjan,
Du meinst mit der “Wahrheit”, die “immer näher rückt”, das Begreifen, daß Deine Frau tot ist, wirklich und wahrhaftig tot? Wenn Du schreibst das “NIE mehr” frißt an Dir herum, dann hast Du doch schon begriffen? Näher kann es doch nicht mehr kommen, oder glaubst Du, es würde noch eindringlicher, noch schlimmer?
Ich springe darauf deswegen so an, weil es mich an mich erinnert. Ich weiß nicht recht, ob es dasselbe ist, was Du sagst oder gerade das Gegenteil. Ich habe lange Zeit gedacht, daß ich “irgendwann schon einmal begreifen würde, was ich jetzt gar nicht begreifen kann”. Ich habe immer gewartet, daß irgendwann der Moment kommt, in dem ich das Unfaßbare fassen würde. Der Moment ist aber nie gekommen. Indem ich weiterleben mußte, ist das “NIE mehr” wohl darin aufgegangen. Ob der letzte Satz stimmt, weiß ich nicht.
Ja, es ist eine sehr sehr kurze Zeit, Petjan. Es gibt da keinen Trost. Ich finde schön, daß Du hier erzählst, wie es Dir geht. Was ich nur versuchen kann nachzuvollziehen, das sind die quälenden Grübeleien um die “ungeklärten Umstände”. Hat es etwas damit zu tun, daß Du die Möglichkeit siehst, Deine Frau könne noch leben, wenn nicht … und dieses Erklärungsloch quält Dich?
Ich habe keine Ahnung, ob das, was ich Dir schreibe, bei Dir ankommt – es ist jedenfalls aus meinem Herzen geschrieben.
-
Eben fand ich in eiem älteren Text das Wort “Email”- es ist eine alte Schreibweise für
“Emaille” und sieht der “E-mail” zum Verwechseln ähnlich.
-
“pistor” (lat.) = Bäcker, ja, das wußte ich nicht.